Kapitel 60| 𝐖𝐢𝐞𝐝𝐞𝐫 𝐝𝐚

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Dann hörte ich das klicken der schnallen, mit denen ich an das Bett befestigt war.
Bruce band mich los und entfernte die Handschellen.
„Schön das du wieder da bist."
Ich lächelte und setzte mich vorsichtig auf.
„Wo ist Bucky?"
„Er sitzt gemeinsam mit den anderen im Wohnzimmer."
Ich wollte aufstehen, doch Bruce hielt mich zurück.
„Y/N, ich denke du solltest wissen das du 6 Tage lang nicht bei Bewusstsein warst."
„6 Tage?"
„Ja und du wirst die nächsten Tage oder Wochen nicht auf Missionen gehen. Sie wollen nicht riskieren, dass Hydra dich noch mal ich die Finger bekommt und du solltest dich jetzt ausruhen."
Ich nickte und stand auf, doch kurz darauf ließen meine Beine nach.
Bruce stützte mich und ich hielt mich am Bett fest.
„Geh es langsam an."
„Okay...okay."
Ich setzte ein Fuß vor den anderen und ging ein paar Schritte.
Dann ließ mich Bruce los und ließ mich alleine weiter laufen.
Vor der Tür drehte ich mich noch einmal zu ihm um.
„Danke, Bruce."
„Klar."
Ich öffnete die Tür und ging Richtung Wohnzimmer. Mein Herz klopfte. Meine Hände zitterten.
Ich würde alle wieder sehen.

Ich betrat das Wohnzimmer und ging einige Schritte rein.
„Oh mein Gott", hörte ich Natasha flüstern.
Ich sah zu ihr und da rannte sie schon auf mich zu und drückte mich.
„Hey, Nat."
Sie sagte kein Wort, sondern drückte mich nur fest an sich. Sehr fest.
„Nat, ich krieg gleich keine Luft mehr."
Als sie sich von mir löste fielen mir ihre roten, feuchten Augen auf.
„Hör auf zu weinen, Nat, ich bin doch hier."
Ich zog sie noch mal in meine Arme und plötzlich fühlte es sich an als wäre mein Herz stehen geblieben.

„Bucky", flüsterte ich, als ich ihn bemerkte.
Nat ließ mich los und ging ein Schritt zur Seite. Seine Augen waren genau so rot wie Nat's, nur das er auch noch tiefe dunkle Augenringe hatte.
Ich lief auf ihn zu und sprang ihm in die Arme.
Seine Arme schlangen sich um meinen Körper und drückten mich fest an ihn.
„Ich hab dich so vermisst", flüsterte er, mit gebrochener Stimme, so leise das nur ich das hören konnte.
Ich vergrub meine Hand in seinem Haar und drückte ihn fester an mich.
Er schluchzte. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und wischte ihm, lächelnd und mit Tränen in den Augen, seine Tränen weg.
„Ich hab dich auch vermisst."

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und drückte mich dann noch mal an sich, bevor wir uns zu den anderen drehten.
Ich sah Tony. Er hatte Verletzungen im Gesicht und hielt sich ein Kühlpack auf die Rippen. Ich drückte mir die Hand auf den Mund, um nicht los zu weinen.
Bucky entfernte sich von mir und nahm Natasha mit nach draußen, sodass nur noch Tony und ich im Raum waren.
„Komm her." Er zeigte auf den Platz neben sich.
Ich setzte mich vorsichtig neben ihn und, auch wenn ich es nicht wollte, musste ich weinen.
„Es tut mir so so unendlich Leid, Tony."
„Ist schon okay. Irgendwie hab ich es ja verdient."
„Also stimmt es. Du bist mein leiblicher Vater?"
Er nickte.

„Wieso bist du dir da so sicher?"
„Weil ich weiß das deine Mutter mit Henry verhütet hat."
Ich vergrub das Gesicht indem Händen und atmete einmal tief durch. Mein Augen brannten und mein Herz schlug zu schnell.

„Ich dachte die ganze Zeit meine Eltern wären tot. Dann sollte Henry mein Vater gewesen sein und dann du. Das ist ein bisschen viel für mich."
„Y/N, es tut mir leid. Ich wollte es dir sagen aber ich hatte solche Angst..."
Als ich den Schmerz in seiner Stimme hörte sah ich zu ihm und sah das er ebenfalls weinte. Ich nahm ihn vorsichtig in den Arm.

„Weißt du, auch wenn ich es erst jetzt erfahren habe, ich habe das Gefühl, dass ich es schon die ganze Zeit wusste."
Seine Brust hob sich als er lachte.
„Ich bin so froh das du wieder da bist."
„Ich auch."

Wir lagen noch eine Weile da und genossen einfach die gegenseitige Nähe.
„Du solltest duschen gehen. Du müffelst."
Ich lachte.
„Danke."
Er zuckte lachen mit den Schultern.
„Wir sehen uns später."
Er nickte und ich verschwand in meinem Zimmer.

Ich schloss mein Zimmer ab und zog mich aus. Meine Haut war überseht von Violetten und grün gelblichen Flecken. Ich habe abgenommen. Meine Rippen waren deutlich zu sehen. Heute Abend brauche ich eine riesige Pizza, das stand fest.
Als ich die Kette um meinen Hals entdecke lächelte ich zufrieden.
Ich dachte ich hätte Bucky's Kette auch verloren. Meinen Verlobungsring konnte ich nämlich vergessen, den habe ich wären meines Aufenthalts bei Hydra verloren.
Ich stieg in meine Dusche und ließ das Wasser über meinen Körper fließen. Meine Haare waren fettig und stanken furchtbar. Ich war so froh endlich wieder eine Dusche nehmen zu können. Ich wusch meine Haare diesmal zweimal, ebenso meinen Körper. Ich wollte diesen ganzen Gestank nicht mehr riechen. Ich putzte meine Zähne und dann
hab ich mich, nach Wochen, endlich wieder rasieren können.

Als ich aus der Dusche rauskam atmete ich einmal tief durch und zog mir dann frische Klamotten an.
Die vorherigen schmiss ich sofort in den Müll. Ich wollte sie nie wieder anziehen.
Ich sprühte mich mit Deo und Parfum ein, bevor ich zu Bucky ins Zimmer ging.

Als er mich hörte rakte sein Kopf aus dem Badezimmer und ein Lächeln tauchte auf. Anscheinend war er auch duschen denn seine Haare waren noch nass.
„Hey", sagte ich.
„Hey."
Seine Lippen berührten meine und seine Hände Schlangen sich um meinen Körper.
„Du bist dünner", merkte er an.
„Ja und nich nur das." Ich zog mein Shirt hoch und präsentierte ihm die Hämatome.
„Ich werde anscheinend länger brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen."
Wut lag in seinen Augen.
Ich nahm ihn in den Arm und lenkte vom Thema ab.
„Deine Haare sind länger geworden."
„Ja ich schneide sie bald wieder ab. Versprochen."
Ich nahm eine Strähne zwischen die Finger und drehte sie.
„Nein, lass es. Mir gefällt's."
Er lächelte.

„Ich kann immer noch nicht glauben das du hier bist."
Er küsste mich und ging dann zu seinem Kleiderschrank und ich folgte ihm. Ich nahm mir einen dunkel blauen Pullover raus und zog ihn über mein Oberteil.
„Ich hab unglaublich Hunger, können wir bitte Pizza bestellen?"
„Die Pizza ist schon lange da. Sie ist unten im Esszimmer bei den anderen. Aber ich warne dich, Nat, Banner, Stark und ich sind bis jetzt die einzigen die wissen das du wach bist. Der Rest war gerade beim Essen als du aufgewacht bist."

𝐏𝐚𝐬𝐬𝐭 𝐰𝐢𝐞 𝐝𝐢𝐞 𝐅𝐚𝐮𝐬𝐭 𝐚𝐮𝐟𝐬 𝐀𝐮𝐠𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt