52- Lagerfeuer

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Puma

Verschlafen öffnete ich meine Augen in dem von der Sonne erhellten Raum. Sein Arm war fest um mich geschlungen und seine Nase in meiner Halsgrube vergraben. Ein intensiver Geruch umgab uns, der aus einer Mischung aus Schlaf und aus ihm bestand.

Meine Harre fühlten sich verwühlt an, so als müsste man sie eine Stunde lang kämmen. Das war ihre Rache an mir, da ich sie nicht geflochten hatte über die Nacht.

Es schnaubte leicht neben mir und ein wenig der Decke wurde weggezogen. Es wär ja auch zu schön gewesen wenn der Morgen perfekt wäre.

Mein Handy klingelte. Wie aufs Stichwort-

Meine Decke war nun ganz weg, da besagtes Es sich genervt vom Klingelton wegdrehte.

Lou rief an. ,,Hey, Puma." Sie klang verschlafen.

,,Hey. Was gibts."

,,Kiki, Anita uns ich haben in unserer Wohnung geschlafen. Abgesehen von Kiki hat noch keiner gepackt, aber sie war so frei uns mit zusammenschlagenden Pfannen zu wecken und an dem Leid des Aufwachens wollte ich dich teilhaben lassen."

,,Wie gütig von dir Lou, danke."

,,Ja ja. Wär perfekt, wenn ihr so in ner Stunde da sein könntet. Kiki dreht sowie so schon am Rad."

,,Ja, kein Problem. Bis dann." 

Sie verabschiedete sich auch und legte auf.

,,Johnson." ich legte mich zu ihm. ,,Ich steht jetzt auf und mach mich fertig. Wach du auch mal auf." 

Es murrte.

._._._._.

Alle meine Tassen wurden mit größter Vorsicht in einen Karton eingepackt, bevor auch nur eine einen Sprung bekam.

Ich nahm diesen und trug ihn runter. 
Es stand ein Lieferwagen unten und ein großer Kombi. Irgendwer im Rudel besaß sowas, nahm ich mal an.

,,Ich nehm dir das ab." Johnson kam mir entgegen.

,,Nix da." Fauchte ich schon fast und setzte mich auf den Beifahrersitz des Kombis.

,,Okay, ich frag nicht." Schüttelte Johnson den Kopf. ,,Wir müssten jetzt eigentlich alles haben. Kiki ist schon im Rudelhaus am auspacken." 

,,Wer hätte das gedacht." grinste ich und Johnson schloss die noch offenen Türen des Autos. 

,,Ich würde sagen wir fahren jetzt auch zurück. Will, Fallou und Anita fahren dann mit dem anderen Wagen." Er stieg neben mir ein und startete den Motor.

Als wir in den Waldweg einfuhren, brach er die Stille, die bis dahin geherrscht hatte. Wir hatten beide aufmerksam den Radio Nachrichten zugehört. ,,Was ist denn jetzt in diesem Karton auf deinem Schoß?"

,,Tassen."

,,Tassen?"

,,Tassen."

,,Gut, dann weiß ich, was du zum Geburtstag bekommst."

,,Was denn?" Was könnte es sein außer Tee, Kaffee oder noch mehr Tassen.

,,Sag ich dir nicht." grinste er frech,

,,Komm jetzt sag schon." Wir hielten vor dem Eingang.

,,Nein, keine Chance."

Ich stöhnte genervt und stieg aus. 

,,Ich hab dich auch lieb" lachte er, während ich mit meinem Karton nach drinnen lief.

Es dauerte eine Ewigkeit bis alle Sachen ausgepackt waren, aber Johnson hatte den ganzen Tag Zeit für mich, um mir zu helfen. Ich war mir sicher, dass er dafür sehr viel Arbeit verschieben musste.

Ich stapelte die Kartons die im Schlafzimmer standen ineinander. Johnson stand wie ich im Augenwinkel sah vor der Kommode, auf die ich meine Tassen gestellt hatte.

,,Hast du irgendwas zu sagen?" Fragte ich ihn nachdem er seinen Blick nicht von den Tassen abwand und trotzdem schwieg.

,,Mh." er murrte. ,,Du hast sogar eine Tasse mit einem Corgi? Und die hat auch Beinchen?"

,,Das ist sogar eine meiner Lieblingstassen." grinste ich und platzierte meine Hand auf seine Schulter.

,,Aber du hast keine Wolfstasse?" er drehte sich zu mir und legte seine Hände auf meine Hüften. ,,Ich find das nicht okay, junge Dame." 

Ich lachte. ,,So viel älter als ich bist du doch gar nicht."

,,Das hindert mich nicht daran dich so zu nennen, junge Da-"

Ich unterbrach ihn mit einem kleinen Küsschen, welches er erwiderte.

,,Hab ich dir eigentlich gesagt, dass Natalie eine kleine Feier für euren Einzug veranstaltet?" er sah mich fragend an und meine Augen wurden groß.

,,Nein, nein ich denk dass hast du vergessen." ich legte meine Hand an meinen Kopf. ,,Und was zieh ich jetzt an?"

Johnson lachte laut auf. ,,Das ist ehrlich deine erste Frage?" Er küsste mich auf die Wange und ging zum Kleiderschrank. ,,Ich hab gedacht du fragst, was es zu essen gibt oder wo oder wann oder warum." 

,,Ach komm, lass mich." ich folgte ihm. 

Er öffnete den Schrank. ,,So ich berate dich jetzt. Das Oberteil ist wunderschön, aber so ein Ausschnitt für so eine Art Feier ist, naja." Er zog ein rotes Bikinioberteil aus meinem Schrank.

,,Sag bloß." kicherte ich und griff nach einer leichten seidenen blauen Bluse, die Kiki mir geschenkt hat. ,,Wie wärs damit und dazu eine schwarze Hose?"

,,Wundervoll." antwortete er ,,Ich muss mal aufs Klo."

Während ich lachte, verschwand er und ich zog mich um. Anschließend liefen wir eingehakt nach unten. Im Garten wurde gegrillt und es waren niedliche leuchtende Girlanden überall aufgehängt. 

Natalie kam uns entgegen. ,,Ich freu mich. Ich freu mich." Sie lächelte. ,,Wir haben extra Zucchinipastete gemacht. Wir haben sogar extra viel gemacht."

Ich erwiderte ihr Lächeln und Johnson bedankte sich bei ihr für die Mühen. Wir liefen in den Garten der wunderschön dekoriert war. Etwas weiter weg brannte ein Lagerfeuer, wo ich Lou und Kiki entdecken konnte.

,,Nein, wie toll habt ihr Stockbrot?" fragte ich als ich erkennen konnte, was sie da übers Feuer hielten.

,,Mh, mh, mh ja, ja , mh" Fallou verputzte gerade eins. ,,Heißßß."

,,Ich hab das nie gemacht. Können wir auch welches machen?" Fragte ich Johnson, der seinen Arm um mich hatte.

,,Klar, ich hols." Er küsste meinen Kopf und lief zurück.

Ich stellte mich neben Kiki, die sich bei mir einhakte. Das Feuer wärmte meine Hände und mein Gesicht angenehm. Es knisterte vor sich hin. 

Ich neigte meinen Kopf um Johnson nachzusehen, wie er weglief. Ich erblickte wieder den Mond am Himmel. ,,Haben wir schon Vollmond?" Fragte ich und jemand auf der anderen Seite des Feuers verneinte meine Frage.

Ich atmete die kühle Luft ein ehe ich mich zum Feuer zurückdrehte. Keiner am Feuer redete alle genossen den Moment.

Ich spürte mein Herz klopfen. Erst leicht dann intensiver. 

Mein Blick wendete sich zu Johnson, aber er war bereits drinnen Brot holen. Ich schaute in die Runde, aber niemand sah anders aus als zuvor. Kiki hatte meine hektischen Bewegungen bemerkt und sah mich fragend an.

Bevor ich antworten konnte hörte man lautes schnauben und rascheln direkt neben uns auf der anderen Seite der Hecke.

Am Haus schrie jemand "Eindringling"

Bevor ich mich orientieren konnte, sprang ein riesiger brauner Wolf über die Hecke fast ins Feuer. Er stand da und starrte mich an mit seinen pechschwarzen Augen. Sein Fell fing Feuer und glühende funken flogen um ihn herum, während man nur noch schreie hörte.

Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt