36- Geschwister

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Puma

Müde saß ich in einem Korb auf Johnsons Terrasse. Ich starrte geistesabwesend auf die hellgrauen Wolken im Himmel.

,,Prinzessin?"

,,Hm?" Nachdem die Alphas wieder gefahren waren, hatte ich mich verzogen und Johnson alleine seine Unterlagen noch einmal durchschauen lassen. Ich kam nicht mit dem Gedanken klar, dass Stephanie meine Mutter sein könnte.

Wenn sie ein Werwolf war, warum konnte sie mich, warum konnte sie uns nicht beschützen?

,,Bist du okay?" Er hockte sich besorgt vor mich und nahm meine Hände in seine. Mich durchflutete eine Wärme und ich fühlte mich wohl. Seine wunderschönen Augen musterten mich. Dieses blaugrün, grünblau blickte besorgt in meine braunen Augen. ,,Kann ich was für dich tun? Fühlst du dich nicht gut?"

,,Ich bin verwirrt."

,,Ich spüre das." hauchte er mir entgegen ,,Mein Wolf weiß genau, dass es dir nicht super geht. Was ist los?"

,,Naja. Ich weiß nicht wie ich es sagen soll." mir kam ein schweres seufzen über die Lippen, ehe ich weiter sprach. ,,Meine Familiengeschichte ist glaube ich anders, als du denkst."

Sein Kopf legte sich schief, wie der eines Hundes, wenn er nicht verstand.

,,Ich, also meine Geschwister und ich wurden adoptiert." Einfach so sagte ich es raus. Ich versuchte gar nicht erst groß drum herum zu reden, denn das hätte ich eh nicht geschafft.

,,Was?" erwiderte Johnson ebenso perplex, fing sich allerdings uns verschloss meine Hände mit seinen. ,,Und was verwirrt dich so?"

,,Ich wusste nichts davon, bis ich eines Tages einen Brief bekam, eine Weile bevor ich ausgezogen bin. In dem Brief war ein Bild und er war unterzeichnet mit dem Namen Stephanie."

,,Wie die Luna vom Kristallmondrudel?"

,,Genau." ich atmete schwer. ,,Und das Bild der Frau in dem Buch und das der Frau was mir geschickt wurde, war quasi identisch."

,,Wow." er küsste eine meiner Hände und flüsterte leise ,,Das heißt du bist ein Halbwolf." Er richtete sich wieder auf. ,,Willst du Kontakt aufnehmen?"

,,Ich.. ich" war ich dafür bereit? ,,noch nicht." 

,,Bist du dir sicher?" 

Ich zögerte kurz. Noch nicht. ,,Ja, sicher ."

,,Ich will dich ja auch nicht unter Druck setzen oder sowas. Lass dir ruhig Zeit. So dringend ist das auch nicht das wir uns mit ihrem Rudel in Verbindung setzen."

,,Danke." ich lächelte ganz leicht und merkte wie dieses kribbeln in meinem Bauch stärker wurde, als ich ihn ansah.

,,Dafür doch nicht, Prinzessin." er erwiderte mein Lächeln. Irgendetwas sagte mir, dass diese Verbindung zwischen uns immer intensiver wurde.

Kurze Zeit später ging er wieder in sein Büro und ich blieb in dem Korb sitzen, während meine Gedanken wieder abschweiften.

Vielleicht sollten wir Kontakt aufnehmen. Mittlerweile schien es ja sicher für uns zu sein..

Aber was würden meine Geschwister davon halten, wenn ich alleine unsere Mutter kennenlernen würde?

Ich sollte sie erst aus diesem Haus rausholen. Wahrscheinlich waren sie bereits selber auf diese Idee gekommen. Warum zum Kuckuck war ich damals nicht mit ihnen abgehauen? Eine richtige Antwort auf diese Frage würde ich wohl oder übel nie finden.

Helen würde ich zutrauen abzuhauen und Caleb mitzunehmen. Nein, ich war mir sicher, dass sie auch geflohen waren. Vielleicht studierten sie noch dort wo sie früher studierten? Eventuell stand was von ihnen auf der Uniseite oder möglicherweise hatten sie sonst was im Internet gepostet.

Eine Welle Tatendrang überwältigte mich. Ich musste meine Geschwister finden. Bald. Morgen Heute. Jetzt. So schnell wie möglich.

Ich musste es wieder gut machen, was ich damals falsch gemacht hatte.

Johnson brachte mich am späten Abend nach Hause. Wir saßen im Auto vor meiner Wohnung und waren dabei uns zu verabschieden.

,,Weißt du," begann er nochmal ein Gespräch ,,wenn du wirklich ein Halbwolf bist, dann verwandelst du dich vielleicht noch."

,,Wie was." ich schüttelte verwirrt meinen Kopf.

,,Okay, wir besprechen das wann anders." lachte er ,,Am Montag ist Feiertag. Das weißt du oder?"

,,Ja, klar." 

,,Gut dann halt dir den Tag für mich frei." grinste er, lehnte sich rüber, küsste meine Wange und öffnete gleichzeitig die Tür.

,,Was für ein Gentleman." kicherte ich, während ich einen Fuß nach dem anderen nach draußen setzte.

,,Natürlich." Seine Augen glitzerten, als er mich ansah. ,,Für dich doch immer, Prinzessin."

Ich lachte nur noch und winkte ihm, als ich die in das Wohnhaus eintrat. 

Kiki saß auf dem Sofa mit einer Flasche Orangensaft und aß die Reste der Zucchinipastete. Sie grüßte mich lächelnd mit vollem Mund und fokussierte sich dann wieder auf eine Kinderserie, welche sie in letzter Zeit öfters schaute. Irgendetwas mit Feen.

Fallou und Anita waren wahrscheinlich bei sich im Zimmer, da ich sie sonst nirgends erblicken konnte.

Auch ich begab mich in mein Zimmer. Ich wollte mir meinen Laptop schnappen, aber die Müdigkeit überrannte mich und ich fiel mit geschlossenen Augen in mein Bett, meine Gedanken bei meinen Geschwistern.

Ich schaffe das aktuell offensichtlich nichts ganz mit irgendeinem Upload Tag, aber ich werde mir Mühe geben regelmäßig hochzuladen. Mein Alltag ist Dank Corona gerade sehr chaotisch. :(

Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt