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Johnson

Ich wanderte langsam ihren Arm runter und griff nach ihrer Hand, um sie vom Stuhl zu ziehen. ,,Komm."

,,Wieso? Was ist los?" mit großen Augen sah sie mich an.

,,Ich wurde gerade angerufen und da ist mir aufgefallen, dass ich dir noch was erklären muss." Gemeinsam liefen wir aus dem Raum. Ich war auf mein Büro konzentriert, während sie ihren Freundinnen zu rief, dass sie sicher bald gehen könnten. 

Die Tür aufdrückend betraten wir das Büro und ich ließ mich auf den Sessel fallen. Sie stand noch etwas unschlüssig da, bis ich sie ruckartig auf meinen Schoß zog. ,,Eindeutig besser so." raunte ich. Ich drückte sie eng an mich und genoss den Erdbeerduft. Endlich konnte ich mal wieder etwas mit ihr allein sein und ihre ungeteilte Aufmerksamkeit galt mir.

Ich spürte, dass sie lächelte, als sie sich gegen mich lehnte. ,,Also, du wolltest mir etwas erzählen?"

,,Ja, ich dachte du solltest es wissen, als zukünftige Luna." Ich räusperte mich. ,,Ich fang vorne an. Die ganze Werwolfwelt besteht aus vielen verschiedenen Rudeln, aber das muss ich dir jetzt nicht alles erzählen. Wie du weißt, ist Anita hier, weil ihr eigenes Rudel zerschlagen wurde. Wir vermuten, dass ein anderes eher schlecht gesinntes Rudel dahinter steckt."

,,Wer sind wir und wer ist das nicht so nette Rudel?"

,,Wir, sind unser Rudel und die zwei anderen Rudel die uns umgeben. Einmal das Blaumondrudel mit ihrem Alpha Steph süd-westlich von uns und das Wolkenmondrudel mit ihrem Alpha Morten nördich von uns. Am Donnerstag in 2 Wochen kommen die beiden her und wir beraten uns über das weitere Vorgehen."

,,Das ist einen Tag nach Kikis Geburtstag."

,,Als wir das geplant haben, wussten wir noch nicht, dass sie da feiert. Ich möchte dich trotzdem auf jeden Fall dabei haben bei dem Treffen. Es ist wichtig und wir eine gute Stabilität ausstrahlen, sodass wir ein guter Verbündeter sind."

Sie kuschelte sich näher an mich ran. ,,Und wer genau sind jetzt die Bösen?"

,,Das Finstermondrudel." Ich griff hinter mich und zog den Ordner mit all den Rudelinformationen heraus. ,,Hier sind sie." Ich schlug die Seite auf.

,,Finstermondrudel." laß sie vor. Mein Finger deutete auf die Notiz an der Seite des Blattes. ,,Sie täuschen dich. Was bedeutet das?"

,,Ich weiß es nicht, aber es muss wichtig sein, da einer meiner Vorfahren es reingeschrieben hat. Und hier," Ich blätterte weiter ,,Das Blaumondrudel und" Ich hielt die Seite offen, und schlug noch zu einer anderen Seite ,,das Wolkenmondrudel."

,,Sind das die einzigen, die um uns rum sind?"

,,Im Osten war das Steinmondrudel, was jetzt weg ist und im süd-osten gibt es noch das Kristalmondrudel, aber zu dem haben wir nicht viel Kontakt." Ich blätterte zu diesem Rudel. ,,Das Kristallmondrudel."

Man sah ein Bild auf welchem der aktuelle Alpha mit seiner Luna abgebildet war. Solche Bilder waren selten. Mein Blick schweifte zu Puma die wie gebannt darauf starrte. Ihre braunen Augen schienen verwirrt und überfordert. Irgendetwas ging in ihr vor, das konnte ich spüren.

,,Alles okay?" Ich legte meine Hand auf ihr Knie, aber sie reagierte nicht. ,,Prinzessin?"

Vorsichtig strich ich mit meiner Hand ihren Rücken hoch, doch plötzlich zuckte sie weg. Unerwartet. Sie sprang auf und der Ordner landete auf dem Boden. ,,Stefphanie." murmelte sie.

Ich hob ihn vom Teppich auf und warf einen Blick auf die Seite. 

Kristalmondrudel. Luna. Stephanie. 

,,Kennst du sie?" 

Wie ein Rehkitz schaute sie zu mir. ,,Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall nicht persönlich, aber ich glaube ich verwechsle gerade jemanden."

Ihr Gesichtsausdruck beruhigte sich, doch ich spürte, dass ihr Geist alles andere als ruhig war. ,,Wenn irgendetwas los ist, kannst du mir davon erzählen. Das weißt du oder?"

Sie nickte. Kurz und zurückhaltend. Jetzt würde sie mir nichts sagen. Es wäre wohl besser, wenn ich jetzt das Thema wechselte. ,,Du musst heute übrigens nicht mehr arbeiten. Ich hab bei Ramona für dich abgesagt."

Sie nickte wieder. ,,Danke."

,,Außerdem hat sie mir gesagt, dass Marko kündigen wird und sie Ersatz suchen."

,,Okay." Sie hustete auf. ,,Ich sollte langsam nach Hause."

,,Ihr seid gerade erst gekommen." In meine Stimme legte sich flehen. ,,Bitte bleib noch."

,,Nicht heute." nuschelte sie leise, als wir den Raum verließen. ,,Ich denke ich werde Anita fragen, ob sie dort arbeiten möchte."

,,Alles klar Prinzessin." Ich lief dicht neben ihr, aber sie suchte nicht wie sonst immer Kontakt mit unseren Händen.

Die drei Frauen verließen kurz Zeit später das Packhaus. Ich war die ganze Zeit über wie in Trance gehüllt. Puma ging fast immer so abrupt. Ich hatte das Gefühl sie nicht richtig zu kennen. Als würde ein rießiger Teil fehlen. 

Irgendwann würde sie mir bestimmt etwas erzählen, aber ich musste mich gedulden.

Ich ließ mich in meinem Büro auf den Sessel fallen. Was hatte es nur mit diesem Bild auf sich? Mir stieg ein anderer Geruch in die Nase, den ich vorhin ausgeblendet hatte. Auf meinem Schreibtisch lag ein Schal. Weder meiner noch Pumas.

Aber sie musste ihn mitgebracht haben. Ich hatte so eine Vermutung für wen der war. Ich grinste. Zielstrebig lief ich durch den Flur in das große Wohnzimmer. ,,Will?"

,,Boss." Er stand auf und kam mit gerunzelter Stirn zu mir. Sein Blick war starr auf den Schal in meiner Hand gerichtet

,,Kann es sein, dass der von deiner Mate ist?" Ich hielt ihm den Stoff hin.

Ganz langsam nahm er ihn entgegen und begann daran zu riechen. Seinem Gesicht zu Folge, musste es der Schal seiner Mate sein. ,,Wann darf ich sie endlich sehen?"

,,Sehr wahrscheinlich diese Woche."


Hello there.

(Nebenbei die Votingphase beim Platinaward läuft noch bis "Vorraussichtlich Anfang April".. hust hust)  

Angora77

Peace out Wolufa


Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt