Puma
Ich lief über den großen Platz in unserer 'Stadtmitte', in Richtung des hiesigen Kindergartens.
Montags, Dienstags und Freitags half ich dort aus. Am Wochende arbeitete ich im Cafe.
Auf dem Platz war heute Markt. Etliche kleine Verkaufswägen standen in Reihen dort und boten alles mögliche an. Von Fleisch über Schnitzerein und Honig bis hin zu Hotdogs und Kuhglocken und allem anderen Krimskrams.
Die Bauern aus der Gegend kamen jeden Montag zu uns. Wir waren in der Gegend die größte 'Stadt', das heißt sie konnten bei uns am besten verkaufen.
Noch knapp 15 Minuten hatte ich Zeit um zum Kindergarten zu gelangen. Das war mehr als genug. Ich ließ mich also von den leckeren Düften des Marktes verleiten und schlenderte zwischen den Ständen über den Platz. Kurz bleib ich vor einem Käsestand, in dem auch Milch, Eier und Kuhglocken verkauft wurden, stehen.
Vielleicht sollte ich Kiki eine Kuhglocke zu ihrem Geburtstag schenken.
In circa einem Monat, Ende März, hatte sie Geburtstag. Ich hatte zwar schon ein perfektes Geschenk für sie, aber Kuhglocken wären die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Ich beschloss nach meiner Schicht im Kindergarten noch mal herzukommen und eventuell eine Kuhglocken zu kaufen, denn jetzt war die Schlange an dem Stand viel zu lang und ich wäre sicherlich zu spät im Kindergarten, wenn ich mich anstellen würde.
Ich lief weiter und bestaunte noch kurz eine der Torten in einem der Stände bevor mir die Zeit wieder einfiel und ich relativ zügig weiter ging.
Ich hatte noch 11 Minuten.
Zwar immer noch genug, aber ich war lieber zu früh statt gerade so pünktlich.
Eine Eigenschaft die ich von meinen Eltern gelernt hattee.
Ich kann es zu einigen der wenigen Dinge zählen, wofür ich ihnen dankbar bin.
Nicht dankbar, eher nicht undankbar.
Ich öffnete die Tür des Kindergartens und ein Schwall von Kindergeschrei kam mir entgegen.
Einige regte es sicherlich auf und sie könnten es hier nicht aushalten, aber mir machte das überhaupt nichts aus. Es war so als würde mein Gehirn umschalten, von normal auf besonders kinderfreundlich. Es klang blöd, aber es hatte Vorteile. Beispielsweise konnte ich in Kindernähe nicht fluchen, so war ich ihnen ein Vorbild.
Rausgefunden das ich so auf Kinder reagierte, hatte ich als ich in den Ferien vor einigen Jahren ein Praktikum in einem Kindergarten machen musste.
,,Hallo ihr Lieben." Ich begrüßte die Kinder freundlich, als ich ihre Gruppe betrat und wurde sofort von allen Seiten angequatscht. Ich unterhielt mich kurz mit jedem, ging dann aber weiter zu meiner Kollegin um sie von ihrer Schicht abzulösen, da sie anscheindend noch nicht bemerkt hatte das ich da war.
,,Puma" sie strahlte mich an ,,schön das du da bist, ich gehe gleich aber ich spiele gerade noch diese Runde Nanu? fertig." Ich nickte und wendete mich dem Heft zu, in welchem drin stand wer heute fehlte.
Sonja und Karlotta Krank, wahrscheinlich Magen Darm.
Noah bleibt wegen Kopfweh zu Hause.
Denni wird heute früher abgeholt, um 12 Uhr abgeholt.
Nur das übliche drinne, dachteich. Ich hoffte nur, dass nicht wieder eine Magen-Darm-Grippe-Welle ausbricht. Das konnten wir wirklich nicht gebrauchen.
Kurz ging ich aus dem Raum zur Bürotür um mir anzusehen wann ich diese Woche Vorbereitung hatte. Ich war zwar nur eine Hilfe, aber um die Vorbereitungen, die eigentlich immer lustig waren, kam ich nicht herum.
Ich hatte erst am morgen wieder eine. Momentan freuten sich alle Kinder auf Fashing, was bedeutet das wir, wie jedes Jahr eine Feier organisieren und noch was Gruppeninternes wie basteln.
Als ich zurück in die Gruppe kam war gerade ein Wettkampf ums Stifte klauen ausgebrochen und ein kleines Mädchen weinte.
,,Hört auf euch gegenseitig Stifte zu klauen, das ist nicht nett und das macht man nicht. Wenn ihr bestimmte Stifte haben wollt dann fragt ihr freundlich" streng und laut setzte ich mich über das Kindergeschrei hinweg und augenblicklich war es still.
Ich hasste es so laut reden zu müssen, aber es ging manchmal nicht anders.
Die meisten Kinder nickten stumm und murmelte ein 'Entschuldigung' oder ein 'ja Puma'.
Ich wendete mich dem weinenden Mädchen zu.
,,Romi, was ist passiert" ich nahm sie auf meinen Schoss, als ich mich auf einen freien Stuhl setzte.
,,Aua, da" schluchzte sie und zeigte auf ihre Knie. Die Kruste der Schürfwunden, die sie sich letzte Woche geholt hatte, war wieder aufgegangen und blutete ganz leicht.
Demonstrativ pustete ich und streichelte ihren Rücken ,,Das wird gleich besser"
Nach kurzer Zeit konnte sie auch schon wieder lachen und spielte mit den anderen Kindern Kaufladen.
,,Was möchten sie bestellen" wurde ich höflich von ihr angesprochen.
,,Einen Kaffe bitte" ich schrieb ihr meine Bestellung auf.
Die Kinderwaren fasziniert davon wenn ich das machte.
._._._._._._.
,,Alle Rehe bitte zu Imbiss kommen" ich rief vom Fenster aus in den Garten.
Es gab zwei Gruppen im Kindergarten die Rehe und die Ponys. Man konnte sich also denken warum die Kinder aus der Rehgruppe Rehe genannt wurden.
Imbiss war immer um Viertel vor 4. Es ist ein kleiner Snack, der meist aus Obst bestand.
Ich verteilte die Obstteller auf den Tischen und setzte mich an meinen Platz. Nach und nach trudelten alle Kinder ein und begannen zu essen.
Gegen 4 Uhr wurden dann die frühen der ganztags Kinder abgeholt.
Um fünf Uhr wurde dann der Rest abgeholt. Wie immer waren in der Rehgruppe die letzten Kinder und so musste ich bis kurz nach fünf warten bis alle weg waren und ich gehen durfte.
Eigentlich wäre ich noch im Wald spazieren gangangen, aber zum einen wollte ich eine Kuhglocken für Kiki kaufen und zum anderen hatte ich gestern ein Wolfsheulen gehört. Eigentlich hätte es mich nicht eingeschüchtert, aber die großen Spuren die ich gesehen hatte und die Erzählung der Nachbarin, hatten mir ein mulmiges Gefühl gegeben.
Ich lief zielstrebig zum Verkaufsstand und suchte mir eine schöne Kuhglocke aus.
Sie hatte schöne Blumen auf der Glocke, auf dem Band war ein Herz und an den Seiten des Bandes waren bunte Franzen.
Aber als ich bezahlen wollte, fiel mit auf, dass ich nicht genug Geld dabei hatte.
,,Können sie die aufheben, damit ich sie nächste Woche kaufen kann?" Bittend sah ich die rundliche Verkäuferin an.
,,Selbstverständlich, liebes. Ich kann sie auch da drüben in den kleinen Laden hinterlegen. Meine Schwester arbeitet dort." Sie zwinkerte mir zu.
,,Ja gerne, ich bezahle sie dann morgen und nehme sie mit."
,,Alles klärchen. Möchtest du nochwas haben?" Sie deutete auf den Käse vor ihr.
,,Nein danke, aber vielleicht komme ich nächste Woche nochmal zu ihnen." Ich lächelte freundlich. ,,Ich muss dann weiter"ich ging. Leicht winkte ich noch und sie winkte nett zurück.
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Puma- His Mate
Hombres Lobo,,Wo bin ich?" mein Kopf brummte schrecklich. Vor mir konnte ich einen gut gebauten Mann erkennen. Seine Muskeln sah ich sogar durch sein Shirt durch. ,,Jedenfalls nicht mehr bewusstlos im Schnee. Wie gehts dir?" Seine Stimme war so sanft, dass ich...