11- Wölfe

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Puma


..als ich dicht neben mir ein Knurren hörte.

Ich wagte es nicht mich zu rühren. Langsam ging mein Blick nach oben.

Zuerst sah ich vier Wolfsbeine dann einen riesigen Wolfkörper und zuletzt ein Wolfskopf, dessen Augen mich anstierten.

Vor mir stand ein Wolf.

Ein riesen großer Wolf.

Mein Herschlag verschnellerte sich um das dreifache des Normalen und auch meine Atmung beschleunigte sich dramatisch.

Er knurrte wieder.

Diesmal lag sein Blick jedoch hinter mir. Langsam drehte ich meinen Kopf und sah einen anderen Wolf, an der Stelle an der eigentlich Johnson stehen musste.

Der Wolf war Pechschwarz. Seine Augen funkelten bedrohlich und er fletschte die Zähne.

Ich hatte alles noch nicht richtig realisiert da stürtzte sich der schwarze Wolf auf den anderen.

Angst bereitete sich in mir aus und hektisch wendete mich wieder den zwei Verletzten zu. Die eine Person, ein Mann hinkte bereits aus dem Flur. Ich nahm die andere Person, eine bewusstlose Frau, hoch und lief dem Mann hinterher. Ich hörte viele Schritte und Stimmen und die gesamte Atmosphäre wurde laut und unruhig.

Wir kamen in einem Zimmer an, was aussah wie ein Krankenzimmer und genauso wie das Zimmer in dem ich an diesem Morgen aufgewacht war.

Schnell legte ich die Frau auf das Bett und bevor ich noch irgendwas machen konnte, kam auch schon ein Arzt rein. Zumindest sah er aus wie einer, da er einen Kittel trug.

,,Danke, dass sie sie hergebracht haben. Ich kümmere mich jetzt um sie"

,,Kann ich irgendwie helfen?" erkundigte ich mich.

,,Sie sollten sich jetzt nur nicht vor Johnson verstecken und fragen sie mich nicht warum." der Arzt nahm etwas aus einem Schrank.

,,Okay.. werde ich nicht tun" ich ging aus dem Raum.

Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wo ich war.

Langsam ging ich in Richtung des Stimmenwirrwars und hörte irgendwen meinen Namen rufen.

Bei der Lautstärke konnte ich es allerdings nicht zu ordnen.

Auf einmal kam mir die rothaarige Kundin aus dem Cafe entgegen. Ich glaubte sie hieß Julia.

,,Gott sei dank, du bist okay und noch nicht weggerannt" sie umarmte mich.

,,Ehm"

,,Tschuldige. Er erklärt es dir noch" kurz war sie still ,,Er wird gleich hier sein"

Ich war leicht verwirrt, also abgesehen von der gesamten Situation...

Auf ein Mal hörte ich Schritte und Julia verschwand als Johnson den Raum betrat.

Erleichtert sah er mich an und kurz darauf schloss er seine Arme um mich. Ich spürte angenehme Wärme die meinen Körper durchfuhr. Seine Arme zogen mich an sich. Es war irgendwie angenehm. Trotzdem sorgte mein Verstand dafür, dass ich mich räusperte. Immerhin kannte ihn immer noch nicht und er umarmte mich gerade als wäre sonst was.

,,Ich lass dich jetzt nicht los" murrte er mit heißem Atem in meine Halsbäuge und ich bekam Gänsehaut.

Wir standen eine ganze Weile so da und irgendwann legte ich meine Arme auch um ihm, was er mit einem angenehmen Murren und vibrieren seiner Brust empfing.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde das es nicht auf irgendeine Weise schön war.

Nach einer Zeit wurde es mir aber doch zu viel und ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

Er ließ langsam locker.

Aber er ließ mich noch lange nicht los.

,,Selbst wenn ich mich nicht aus deinen Armen befreien kann" ich versuchte hoffnungslos mich zu lösen ,,musst du mir jetzt langsam mal erklären was hier läuft"

,,Können wir in ein Zimmer gehen und uns erst Mal setzten." Er ließ mich los und die Wärme verschwand.

,,Ehm, okey" Langsam verstand mein Gehirn erst, das ich gerade von einem Wolf bedroht wurde.

Ein Wolf...

War Johnson der schwarze Wolf?

Es würde Sinn machen, wenn man den ganzen Sagen über diese Leute oder dieses Haus hier glaubte

Aber tat ich das?

Glaubte ich dem ganzen?

Gab es überhaupt eine andere Erklärung?

,,Kommst du?" Johnson holte mich aus meinen Gedanken.

Schnell eillte ich ihm hinterher. Ich bemerkte gar nicht wo wir lang liefen. Ich war viel zu sehr mit dieser einen Frage beschäftigt.

Gab es Werwölfe?

Ehe ich es realisierte, standen wir in einem lichtdurchfluteten Raum. Ein wenig wie ein Wohnzimmer eingerichtet, aber deutlich kleiner als der große Raum den ich betrat, als ich die Kinder nach Hause gebracht hatte.

,,Setzt dich." er deutete auf die lange Couch.

Ich setzte mich hin und er lies sich neben mir auf die Couch fallen. Er legte seinen Kopf in den Nacken und schloss seine Augen.

Ich betrachte ihn. Er sah immer noch gut aus, aber irgendwie auch erschöpft.

Er hatte zwei lange Kratzer, die sich von seiner Schläfe über seinen Kieferknochen und seinen Hals entlang zogen.

Ohne überhaupt zu überlegen, berührten meine Finger einen der Kratzer und fuhren herauf bis sie stoppten. Er hatte sich bei meiner Berührung angespannt. Erst jetzt merkte ich, was ich gerade gemacht hatte.

Ich blickte noch einmal auf die Kratzer. Langsam verschwanden diese.

,,Wie?" hauchte ich und nahm meine Hand wieder zu mir.

Er sah mich an. ,,Es gehört dazu." Er räusperte sich kurz. ,,Versprich mir bitte, dass du nicht sofort wegläufst."

,,Bin ich doch vorhin auch nicht oder?" beruhigend lächelte ich ihn an und ein wenig der Erschöpfung aus seinem Gesicht verschwand.

,,Also" wieder räusperte er sich, stockte dann aber.

,,Ich werde schon nicht weglaufen egal was du mir jetzt erzählst. Außerdem denke ich, besser gesagt ich hab eine Vermutung was hier läuft." Verwirrung legte sich in seine Augen als ich das sagte.

Ich sah ihn auffordern an, während ich seine Hand in meine beiden viel kleiner Hände nahm und festhielt.

,,Also wir sind" Er sah mich ängstlich an und hielt jetzt auch meine Hand fest. ,,Wie sind Werwölfe. Fast alle die in diesem Haus, dem Packhaus leben, sind Werwölfe."

Die Angst aus seinen Augen verschwand nicht.

Kurz war es still. Ich glaube er versuchte aus meinen Augen zu lesen, was ich dachte.

,,Ich laufe nicht weg. Ich habe keine Angst, denn genau das habe ich mir gedacht." Ich lächelte wieder und langsam löste sich die Angst aus seinen Augen.

,,Du hast es dir gedacht. Wieso?" er redete leise.

,,Zum einen gibt es Gerüchte und zum anderen bin ich nicht blind." ich zuckte nur mit meinen Schultern. ,,Gibt es noch irgendwas was ich wissen sollte außer das ihr alle zur Hälfte angsteinflösende Tiere seid."

Zum dritten Mal räusperte er sich ,,Es gibt noch einiges was du wissen solltest."



Das Wort "Korrekturlesen" wird für mich wohl langsam zum Fremdwort... hoppala.

Peace out Wolufa

Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt