53- Glühen

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Puma

Bevor ich mich orientieren konnte, sprang ein riesiger brauner Wolf über die Hecke fast ins Feuer. Er stand da und starrte mich an mit seinen pechschwarzen Augen. Sein Fell fing Feuer und glühende funken flogen um ihn herum, während man nur noch schreie hörte.

Kiki riss mich an ihrer Hand mit und rannte mit mir zum Haus zurück.

Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und ich glaubte fast das Blut in meinen Andern fließen zu spüren. Kikis Atem war laut und unregelmäßig genau wie meiner und in ihren Augen stand Todesangst geschrieben.

Ich blickte zurück, während wir ein bisschen unkoordiniert weiter hechteten. Fallou war dicht hinter uns und am Feuer konnte ich drei andere Wölfe erblicken, die aber um einiges kleiner waren als der braune.

Mein Blick richtete sich nach vorne und genau in diesem Moment prallte ich gegen etwas hartes. 
Johnson Hand lag auf meiner Schulter und die andere hielt mein Kinn ernergisch fest. Er bewegte es, scannte mich blitzschnell ab und schob mich zu Seite, wo ich wieder von jemandem festgehalten wurde.

Johnson wurde zum Wolf und rannte neben einem anderen zu dem Eindringling.

Hinter mir stand Natalie die ihre Hände auf meine Oberarme gelegt hatte und langsam auf und ab streichelte. Sicherlich um mich zu beruhigen.

Mein Puls beruhigte sich dennoch nicht. Ich beobachtete aufmerksam das geschehen am Lagerfeuer mit einer großen Sorge um Johnson.

Ich konnte erkennen, dass der braune Wolf an seinem Hinterteil leicht in Flammen stand und immer noch Funken überall rumflogen. Man hörte aggressive Geräusche.

Natalie begann mich nach vorne zu drücken in Richtung der Tür. ,,Puma, du musst rein es ist viel zu gefährlich."

,,Aber Johnson-"

,,Der schafft das, siehst du. Sie haben den anderen schon zurück gedrängt. Er wird nur sauer sein wenn er sieht, dass du in dieser Situation ohne Schutz draußen bist." Wir gingen wieder rein.

,,Kann ich nicht irgendwie helfen?" Ich sorgte mich um Johnson und langsam spürte ich meine Knie und wie weich sie waren.

,,Nein. Die Kinder hat schon jemand reingebracht. Geh am besten nach oben."

Natalie drehte wieder um und ich ging langsam in Richtung des Fahrstuhls. Ich schnaubte leicht. Ich wollte unbedingt auch etwas tun und Hilfe leisten. Wie sehr es mich gerade aufregte in dieser Welt fast hilflos zu sein.

Ich blickte im Laufen aus dem Fenster uns konnte erkennen, wie der fremde Wolf weiter zurück gedrängt wurde und seine Schritte nach hinten gingen.
Er befand sich hinter dem Feuer uns trotz des Abstands zum Haus konnte man das Glühen in seinen Augen von der Seite leicht sehen.

Ich erstarrte. Seine glühenden Augen waren jetzt auf mich gerichtet. Die Zeit schien kurz still zu stehen. Sein penetranter Blick durchbohrte mich.

,,Puma?" Kiki stand auf einmal neben mir ,,Was ist lo-. Oh meine Güte er kuckt uns an." Sie stockte ebenfalls. ,,Verdammt ist das gruselig."

,,Ich weiß." hauchte ich und eine Gänsehaut jagte meinen Nacken herunter.

Es war sehr laut um uns herum und trotzdem hörte man in diesem Moment das laute aggressive Gröhlen des Eindringlings. Er bewegte sich schneller nach hinten und hatte damit einen Abstand zwischen sich und die anderen Wölfe gebracht.

Plötzlich rannte er los. Nicht weg, sondern auf uns zu. Die Funken immer noch um ihn herum. Er gab ein weiteres brüllendes Geräusch von sich und meine Nackenhaare stellten sich auf. Angst durchfuhr meinen Körper.

Kiki griff nach meiner Hand doch bevor wir reagieren konnten, rammte ein anderer Wolf ihn zur Seite und stürzte sich auf ihn. 

,,Kiki." wir blickten nach links, wo Will auf uns zu rannte und Natalie am Ende des Gang stand und zu uns starrte. ,,Ich bring euch sofort hoch. Puma das war ganz klar ein Angriff gegen dich. Du musst jetzt hoch zu euch und da bleiben bis Johnson kommt. "

,,Alles klar" murmelte ich. Mein Puls war zum zweiten Mal in die Höhe geschossen und beruhigte sich nur langsam.

Will brachte mich nach oben. Ich legte mich aufs Bett und verkroch mich unter die Decke. Die Geräusche von unten waren fast verstummt.

Meine Gedanken kreisten um das, was Will gesagt hatte. Wieso sollte dieser Wolf aus dem nichts auftauchen, um mich anzugreifen. Es verwirrte mich.

Die Zeit verging schnell, während ich grübelte.

,,Hey Prinzessin." Johnson kam rein und hatte nur eine lockere Hose an. Er hatte wirklich einen schönen Körper und noch schönere Augen. ,,Wie gehts dir?"

,,Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Erwiderte ich.

,,Du weißt gar nicht, was für Sorgen ich mir machen musste." Er legte sich neben mich ins Bett und nahm mich sanft in seine Arme. ,,Der Hund ist auf einmal losgerannt und ich hab erst gar nicht verstanden warum. Wir sind direkt hinterher und auf einmal hab ich gesehen, dass er dich und Kiki anvisiert hat. Mein Herz ist kurz stehen geblieben."

,,Glaub mir meins auch." ich kuschelte mich an seinen warmen Oberkörper ran. ,,Will hat gesagt, dass dieser Wolf ganz klar mich angegriffen hat. Warum?"

,,Naja, du bist meine Luna. Bist du weg von dieser Welt bin ich als Alpha quasi unbrauchbar, außer wir hätten Kinder, was wir aber nicht haben." Er seuftzte.

,,Und wer sollte sowas wollen? Also es bedeutet, dass du deine Macht über das Rudel verlierst, das hab ich verstanden, aber ?"

,,Allgemeine Gründe wären, dass jemand es auf meine Alphaposition abgesehen hat oder ein anderes Rudel sein Gebiet erweitern möchte. In dem Fall würde ich auf das Finstermondrudel setzten, was sich im Osten befindet."

,,Also waren die das?"

,,Sehr wahrscheinlich." Er schwieg und schien nachzudenken. ,,Dieser Wolf war kein Verlorener. Das sind welche die-"

,,Ich weiß." unterbrach ich.

Er zog seine Augenbrauen kurz nach oben und setzte dann fort. ,,Er war viel zu fokussiert. Will hat das auch sofort erkannt. Ich hab mich kurz mit ihm besprochen und wir haben eine wage Vermutung, aber die ist wirklich ohne jegliche Beweise."

Er schwieg wieder.

,,Willst du mir sie auch verraten?" ich pikste ihn leicht in die Seite.

Er schnappte sich meine Hand und legte sie an seinen Hals. ,,Er is hergekommen ohne dass ihn die Patrouille bemerkt hat. Er ist an dem Tag hergekommen, wo wir im Rudel eine Feier geplant haben. Er hatte mit Sicherheit einen genauen Weg zum Rudelhaus und er tauchte auf in dem Moment, wo du ohne mich warst." Sein Augen sahen tief und intensiv in meine. ,,Es könnte alles nur ein Zufall sein, aber wir vermuten, dass er all diese Informationen von jemandem aus dem Rudel hat."

Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt