9- Gefunden

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Johnson

Vor knapp 3 Minuten hatte Julia mich angerufen. Sie meinte sie hätte meine Mate in dem kleinen Cafe gesehen, das sie immer besucht.

Als wenn der Teufel mich verfolgen würde, war ich dort hingerannt. Als Mensch, getrieben von meinem inneren Wolf dessen Sehnsucht, nach seiner Mate stetig wuchs.

Aber als ich ankam, war sie schon weg.

Die letzten Tage war ich nur in der Stadt um nach ihr zu suchen. Vergeblich hatte ich versucht ihre Fährte aufzunehmen.

Aber wenn ich einmal nicht da war, war sie natürlich da.

Frustriert trat ich in den Schnee.

Ich war einfach irgendwo lang gelaufen als ich wieder einmal realisierte, dass ich sie verpasst hatte.

Langsam ging meine Kraft aus. Ich konnte langsam mein Rudel nicht mehr führen. Es war viel schlimmer die Anwesenheit seiner Mate zu spüren und sie nicht zu sehen, statt sie gar nicht zu haben.

Man litt um einiges mehr.

Sie war hier irgendwo zum greifen nah, aber ich fand sie nicht.

Ich schlug so fest ich konnte mit der Faust gegen einen Baum.

Es tat kurz weh. Ich betrachtete meine Hand und konnte sehen wie die Wunde mit den Splitern die ich mir gerade zugezogen hatte heilte.

Vielleicht würde der Schmerz, den ich alleine empfand genauso schnell weggehen wenn ich sie endlich fand.

Langsam nahm ich meine Umgebung wieder war. Ich war im Wald auf einem fast unbetretenen Weg.

Ich atmete tief ein. Es war angenehm. Die kühle Luft füllte meine Lunge und ich entspannte.

Mir stieg ein bekannter Duft in die Nase. Ihr Duft.

Mein Herzschlag beschleunigte sich rasend.

War sie hier? Ihr Duft war intensiv. Sie musste hier irgendwo sein.

Ich lief schneller einfach den Weg entlang. Ihr Duft wurde immer stärker, bis er auf einmal wieder schwächer wurde.

Ich blickte mich um. Wahrscheinlich war ich an ihr vorbei gelaufen, aber ich konnte sie nirgends sehen. Langsam ging ich einge Schritte zurück. Schon wieder wurde der Duft stärker.

Ich sah mich noch einmal um.

Auf dem Boden im Schnee lag jemand. Neben einem Baumstamm, der abseits vom Weg lag. Sofort eillte ich hin.

Als ich ihr Gesicht war blieb ich wie versteinert stehen.

Sie war blass. Ihre Lippen waren blau und ihre Linder geschlossen. Sie atmete ruhig.

Verdammt ich musste mich bewegen sonst erfrohr sie noch. Aber ich konnte nicht. Ihr Anblick ließ mich nicht los.

In mir breitete sich ein unglaubliches Gefühl aus und meine Fingerspitzen kribbelten. Ich begann ganz leicht glücklich zu lächeln und fühlte mich als würde eine riesige Last von meinen Schultern fallen.

Der Schnee, welcher durch das Schneien, was vor wenigen Minuten eingesetzt hatte, auf ihr landete, hatte bereits ihre Haare leicht bedeckt.

Würde ich mich nicht bewegen, würde die erfrieren. Mein Wolf knurrte bei diesem Gedanken und endlich schaffte ich es mich aus meiner Starre zu lösen.

Vorsichtig kniete ich mich neben sie. Ich legte meine Hand auf ihre Wange. Sie war noch ein kühl.

Endlich hauchte ich, bevor ich sie hoch hob und in Richtung des Packhauses trug. Sie war unglaublich leicht, sodass ich sie problemlos gegen meine Brust drücken konnte. Ihr warmer Atem streifte meinen Hals.

Sie war ein Mensch, aber das hatte ich mir bereits gedacht. Ich musste sehr sanft und zärtlich zu ihr sein, sonst würde ich sie verschrecken.

Ich eillte schneller an der Bank, auf der ich oft saß vorbei, über einen der vielen Wege.

Im Packhaus wurden wir von allen angeschaut. Einige blickten sehr besorgt, andere erleichtert.

Ich brachte sie in eines der Krankenzimmer und direkt nach mir betrat auch der Arzt dieses.

,,Das war ganz schön knapp. Hätte sie da nur ein wenig länger gelegen, wäre sie mit Sicherheit erfroren. Sie wird viel Ruhe brauchen. Am besten du bleibst hier bis sie aufwacht. Sie wird sich wohl fühlen auch wenn sie dich nicht kennt." Erklärte der Packarzt.

,,Was anderes hatte ich nicht vor" ich lächelte und hielt ihre Hand.

,,Ich bin froh, das du sie endlich gefunden hast." Waren die letzten Worte bevor er aus der Tür rausging und sie leise hinter sich schloss.

Ich betrachtete sie. Ihre Gesichtszüge waren fein und ihre Haut war nicht mehr blass. Ihre Lippen nahmen langsam wieder eine rosige Farbe an und ihre schönen braunen Haare wurden von einem zerzausten Dutt zusammen gehalten.

Eine halbe Ewigkeit saß ich einfach nur neben dem Bett und genoss ihre Anwesenheit und ihren einmaligen Erdbeerduft.

Nach Monaten der Suche hatte ich sie endlich gefunden. Meine Mate und die Luna meines Rudels. Um ein Haar hätte ich sie für immer verloren. Sie wäre fast gestorben und ich hätte es nicht verhindern können.

Was für ein Glück ich hatte, dass es nicht so gekommen war. Das lange warten, auf den Moment in dem ich sie sehen konnte.

Endlich.

Die Tür ging auf und Anna steckte ihren Kopf hinein. ,,Störe ich?"

,,Nein sie ist nur noch nicht wach" erklärte ich.

Das kleine Mädchen tapselte zum Bett rüber und setzte sich mühsam darauf.

,,Wann wacht sie auf?"

,,Ich weiß es nicht."

,,Kannst du ihr das dann geben?" sie hielt mir ein bemaltes Blatt hin.

,,Ja kann ich" ich lächelte ,,Aber nur wenn du uns jetzt wieder alleine lässt."

,,Okay" sie ging zu Tür zurück und ehe sie diese schloss hörte ich noch ein Tschüssi.

Ich betrachtete das Bild. Man sah ein Schloss mit zwei Prinzessin. Ich legte es auf Tisch neben dem Bett.

Ich wartete weiter doch irgendwann schlief ich im sitzen ein. Mitten in der Nacht, es war stockdunkel draußen und man konnte einige Sterne sehen, wurde ich durch ein leises aufhusten wach.

Ihre Augenlider bewegten sich. Erst jetzt fielen mir ihre perfekt geschwungenen Wimpern auf. Und auf ein Mal blickte ich in die schönsten Augen die ich je gesehen hatte.


Ich hatte hart keine Lust nochmal Korrektur zu lesen. (Was bei meiner Inkompetenz auch nicht so viel gebracht hätte)

Peace out Wolufa

Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt