Johnson
Es war Samstag und trotzdem war ich den ganzen Tag über mit verschiedensten Alphaaufgaben beschäftigt. Ich freute mich seit dem morgen nur auf eine Sache. Ich hatte mir vorgenommen Puma am Abend anzurufen, um endlich ihre Stimme zu hören.
Ich räumte meine Sachen vom Abendessen ordentlich weg und fuhr mit dem Aufzug in meinen Teil des Hauses hoch. Mein Wolf drängte mich dazu mich in den Korb zu setzten, in welchem Puma zuletzt saß, bevor ich mein Telefon zückte um sie anzurufen.
Mein Herz freute sich sogar auf den Anruf. Es tutete und tutete und tutete, doch sie ging nicht ran. Ich rief nochmal an und als erneut die Mailbox ranging legte ich auf.
Ich erwartete, dass meine Brust sich zusammenzog oder ich in Traurigkeit verfiel, da ich sie nicht erreichen konnte, doch ganz im Gegenteil blieb mein innerer Wolf entspannt und schien komplett desinteressiert an der Tatsache, dass seine Mate nicht erreichbar war.
Vielleicht wusste er etwas, dass ich nicht wusste?
Man sagte, der innere Wolf von jedem hatte solche übernatürlichen Gefühle, nur ließen sie sie selten hervor.
Ich wartete bis die Sonne vollständig untergegangen war, nahm mir dann das Kissen aus dem Korb, welches nach Erdbeerduft roch und legte mich damit in mein Bett rein.
Kurz bevor ich einschlief, schrieb ich meiner Mate noch eine Gute Nacht Nachricht auf die sie am nächsten morgen hoffentlich antwortete.
Die Nacht fühlte sich kurz an, obwohl ich fast bis zum Mittag durchgeschlafen hatte. Irgendjemand war so lieb gewesen und hatte mir essen gebracht, was ich entdeckte, als ich die Tür öffnete.
Ich aß es entspannt auf und warf dabei ein Blick auf mein Handy. Keinen verpassten Anruf und eben so wenig eine neue Nachricht. Dabei war es schon später Morgen und Puma musste schon wach sein.
Besorgt lief ich hinunter und zufällig in Ramona rein. ,,Oh tut mir leid." Entschuldigte sich diese direkt und ich nickte nur geistesabwesend ,,Weißt du wo Puma ist?"
Ramona verneinte es. ,,Sie hat im Cafe für das Wochenende abgesagte. Eigentlich macht sie das nie."
,,Okay, danke für die Information. Kannst du eventuell nach ihr suchen oder irgendwem Bescheid sagen. Vielleicht findet ihr ihre Fährte." Ramona nickte und ich lief weiter. Ich würde zu ihr fahren.
,,Lieber innerer Wolf, es wäre der perfekte Moment mir zu erklären, warum du so entspannt bist." Dachte ich, während ich in mein Auto stieg.
Es dauerte in meiner gestressten Fahrgeschwindigkeit nur wenige Minuten, bis ich vor ihrer Haustür stand. Jeder Moment in dem ich nicht wusste, was los war, machte mich nur noch nervöser.
Ich klingelte und wurde hochgelassen.
,,Oh hallo Johnson." Begrüßte mich Kiki überrascht, aber freundlich, als sie mich sah. ,,Was führt dich her?"
,,Ist Puma bei euch?" platze ich direkt mit der Frage raus.
Ihre Augen wurden groß ,,Nein. Warte, sie ist nicht bei dir? Hat sie nicht bei dir geschlafen?"
,,Nein, eben nicht. Deswegen bin ich hier. Sie geht nicht ans Handy und antwortet nicht." Seufzte ich frustriert.
,,Ohje. Dann hab ich keine Ahnung, wo sie sein könnte." Kiki schüttelte den Kopf. ,,Puma hat das noch nie gemacht, also einfach so wegzugehen ohne überhaupt irgendwas zu sagen."
,,Sollten wir uns große Sorgen machen?"
,,Ich weiß es nicht." Sie öffnete die Tür und trat on der Fußmatt herunter. ,,Komm rein und setz dich. Ich geh mal Lou fragen, ob sie was weiß."
Ich war zu nervös um mich zu setzten und wartete ungeduldig auf Kiki.
,,Also," sagte sie ,,Lou hat auch keine Ahnung wo sie ist. Sie meinte nur, dass sie Samstag morgen weg ist und sie seit dem nichts mehr gehört hat, aber sie glaubt, dass alles in Ordnung ist."
,,Wieso denkt sie, dass alles gut ist?"
,,Sie meinte es liegt im Gefühl." Kinga streckte sich ,,Willst du was trinken oder so?"
,,Nein Danke." lehnte ich ab ,,Ich fahr zurück und frag noch irgendwen, wo Puma ist, weil ich mach mir ehrlich Sorgen."
,,Ja, klar kein Problem, Sag Bescheid wenn du was weißt. Ich sag dir auch Bescheid, falls sie hier auftaucht."
,,Das wär nett, danke." ich lief zur Tür.
,,Aber Johnson," begann Kiki nochmal ,,Ich glaube nicht, dass sie wegen dir oder so weg ist. Vielleicht ist sie nur spazieren und kommt gleich wieder."
,,Hoffentlich" erwiderte ich und verließ kurz später das Haus.
Ich parkte mein Auto neben dem Wald und machte mich in Wolfform auf die Suche nach ihr, falls sie wirklich spazieren war, aber vergebens."
Am späten Nachmittag kam ich wieder im Packhaus an und ging zu Natalies Büro. Ich klopfte und trat ohne abzuwarten ein.
,,Ich hab noch nicht 'ja bitte' gesagt" scherzte sie, aber ihr lächeln verschwand, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. ,,Was ist los?"
,,Puma ist seit gestern weg. Sie war nicht hier oder bei ihrer Wohnung. Sie war auch nicht im Cafe oder spazieren und ich weiß nicht, wo sie sein könnte." In mir breitete sich Stress aus.
,,Okay." Natalie seufzte schwer ,,Wie geht es deinem Wolf?"
,,Gestern war er noch entspannt, aber mittlerweile spüre ich seine Gefühle zu der Lage nicht mehr."
,,Weißt du denn warum sie weg ist?" Ihre Augen musterten mich.
Ich schüttelte den Kopf, aber bevor ich was sagen konnte, klopfte es und Ramona kam rein. Mein Blick wurde erwartungsvoll.
,,Wir haben ihre Fährte gefunden," Begann sie ,,sie hat zum Bahnhof geführt."
,,Was?" rief ich entsetzt. Panik traf mich wie ein Blitzschlag. Sie durfte nicht weg sein. Nicht schon wieder.
,,Wir gehen weiter suchen." Und Ramona verließ den Raum.
,,Hat sie etwas hinterlassen? Eine Notiz oder so?" fragte Natalie mich.
,,Nein, nix. Sie hat auch nichts mitgenommen von ihren Sachen, soweit ich weiß"
,,Siehst du. Sie ist schon mal nicht abgehauen." sie lächelte. Es war offensichtlich, dass sie versuchte mich zu beruhigen. ,,Ich versichere dir, sie kommt wieder."
,,Natalie," ich schaute sie erschöpft an ,,Ich will sie einfach nicht nochmal suchen müssen. Davor hab ich am meisten Angst."
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Puma- His Mate
Werewolf,,Wo bin ich?" mein Kopf brummte schrecklich. Vor mir konnte ich einen gut gebauten Mann erkennen. Seine Muskeln sah ich sogar durch sein Shirt durch. ,,Jedenfalls nicht mehr bewusstlos im Schnee. Wie gehts dir?" Seine Stimme war so sanft, dass ich...