35- Lunas

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Puma

,,Und wie gehts deinen Kindern?" fragte Celia Janet.

Wir unterhielten uns bereits seit über zehn Minuten. Anfangs über die Anreise und jetzt über die Familie. Wir, hieß in dem Fall Celia und Janet, denn ich war immer noch außen vor.

,,Ach ganz gut. Wir haben sie zu Hause gelassen. Elias der ältere fängt in zwei Jahren mit der Alpha Ausbildung an und Erik unser kleiner kommt bald in den Kindergarten und danach wahrscheinlich auf eins der Werwolfinternate."

,,Oh wie alt ist er denn schon, dass er die Ausbildung beginnen kann?"

,,Ach gerade erst fünf geworden." sie nahm sich ein Gebäckstück und warf tatsächlich einen Blick auf mich. ,,Wie sieht es bei euch mit der Familienplanung aus. Ich meine, als Mensch verhält sich das doch anders mit der Fruchtbarkeit oder nicht?"

Ich räusperte mich. Ich hasste diese Art des unterschwelligen Angriffs. ,,Wir kennen uns noch nicht sehr lange und wir haben das Thema noch nicht wirklich besprochen."

,,Aber willst du Kinder haben? Eine Luna die keine Kinder will ist doch keine richtige Luna."sie lächelte ganz unschuldig, so als hätte sie nicht diesen giftigen Unterton in der Stimme gehabt.

,,Ich möchte mich zu aller erst in dieses Rudel einleben und im Ruhe herausfinden, wie mein Leben hier funktionieren wird." ich versuchte so neutral wie möglich zu klingen.

,,Aha, interessant. Vertraust du der Umgebung etwa nicht?"

,,Ich bin nur kein Werwolf und eben nicht and das Rudelleben gewöhnt. Das ist alles."

,, Bist du denn gerade fruchtbar oder hast du die Eizelle verloren? Wusstest du, dass Werwolf Männchen das riechen?" Johnson hatte gesagt sie würden intime Fragen stellen, allerdings konnte ich gerade nicht unterscheiden, ob sie das tat oder nur noch versuchte mich zu bedrängen.

,,Wusstet ihr, was Männchen auch riechen können?" Unterbrach Celia unser Gespräch und ich warf ihr einen dankbaren Blick zu, worauf sie lächelte. ,,Dass man schwanger ist."

,,Oh wie toll." freute sich Janet, wie es wirkte, sogar ehrlich. 

,,Ja, ich wusste es gar nicht, aber nach ungefähr 2 einhalb Monaten riechen es die Männchen. Er wusste es also irgendwie vor mir." lachte sie und Janet fiel mit ein, während ich amüsiert, aber leicht verstört grinste.

,,Hast du schon Kinder?" fragte ich nachdem das Lachen aufgehört hatte.

Celia seufzte glücklich. ,,Einen kleinen Jungen namens Joris. Vielleicht bekommst du irgendwann ein Mädchen und sie wird seine Luna. Das wäre schön."

,,Vielleicht bekomme ich ja auch noch ein Mädchen." fuhr Janet sie schnippisch, aber ruhig an. ,,Das wäre auch schön."

,,Sicherlich." nickte Celia. ,,Ich glaube das nächste Kind wird auch ein Junge. Wenn es so wäre, dann würde ich ihn Lucian nennen und ein Mädchen vielleicht Luisa. Mal schauen wie die Monde entscheiden."

,,Das sind schöne Namen." Grinste ich.

Celia war mir im Gegenteil zu Janet wirklich sehr sympatisch. Sie wirkte so, als wäre sie am Boden geblieben trotz ihres hohen Ranges. So würde ich auch werden wollen, als Luna. 
Das Gespräch plätscherte anschließend ruhig vor sich hin. Janet beachtete mich zwar meistens nicht, aber es störte mich nicht weiter. Nach einer Ewigkeit wurden wir in ein großes Esszimmer geführt, in welchem uns ein leckeres Essen serviert wurde.

,,Was genau habt ihr jetzt besprochen?" fragte Celia ihren Mate am Tisch.

,,Wir bleiben in der Deckung, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor. So kann man es ganz gut zusammenfassen." er dreht sich zurück zu allen anderen und ich spüre förmlich wie sein Blick an mir hängen bleibt. ,,Puma, wo genau kommst du eigentlich her?"

,,Ich bin mit dem Zug knapp zwei Stunden nördlich von hier aufgewachsen."erwiderte ich freundlich.

,,Interessant. Ich muss sagen du erinnerst mich unendlich an eine Alpha-Luna..."

,,Was ist eine Alpha Luna?" hackte ich irritiert nach. Was meinte er?

,,Eine Alpha-Luna ist die erstgeborene Tochter eines Alphas, welche das Alpha-Gen erbt." erklärte Steph mir, immer noch Gedanken verloren. Janet und Morten schienen währenddessen sich irgendwie zu unterhalten, da sie uns keine Aufmerksamkeit zollten.

,,Ich? Eine Alpha-Luna?" Ich war verwirrt.

Er richtete sich auf. ,,Nicht du, nein, ich habe vor wenigen Wochen erstmals die Luna des Kristallmondrudels kennengelernt. Sie ist eine Alpha-Luna. Ihr Mate ist zu dem noch menschlich. Irgendwie erinnerst du mich unheimlich an sie, aber vom Aussehen."

,,Stephanie?" Platzt es aus mir raus. Das konnte doch nicht sein.

,,Ah du kennst sie? Wie schön. Da fällt mir ein, Johnson wie ist eigentlich euer Verhältnis zum Kristallmondrudel?"

,,Ich denke wir müssen es dringenst wieder auffrischen, insbesondere in der jetzigen Lage." antwortete mein Mate. Er schaute kurz zu mir rüber, wie ich im Augenwinkel bemerkte.

Der Rest des Gesprächs flog an mir vorbei wie ein Windstoß. Auch die Verabschiedung erlebte ich nur geistesabwesend und ignorierte Janets fiese Anspielung auf mich vollkommend. Meine Gedanken kusiereten die ganze Zeit über Stephanie. 

Ich müsste verrückt sein, um zu glauben, dass sie ein Werwolf ist. Vielleicht war das alles ein Zufall. Andererseits sah sie aus, wie die Frau auf dem Bild aus dem Brief und ich wurde als ihr ähnlich gesehen. 

Konnte es sein, dass meine Mutter ein Werwolf war?

Und nicht nur irgendein Werwolf, sondern die Alpha-Luna eines Rudels, direkt neben dem in welchem ich lebte.

War so etwas überhaupt möglich?


Im Übrigen fand mein Kopf es lustig hier zwischen Vergangenheit und Gegenwart mit den Verben zu springen. Keine Ahnung woher das kam. Falls ihr das hier irgendwo entdeckt habt, weist mich gern daraufhin.

Peace out Wolufa



Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt