47- Bauchgefühl

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Puma

Mein Kaffe gluckerte laut durch die Kaffemaschiene. Gluuuuurp.
Mein Handy machte ein Geräusch.

Helen

Hey du. Also ich bin schon sehr verwirrt, aber ich hab dich lieb und deswegen will ich wirklich verstehen, wo du da gelandet bist.
Hast du was dagegen, wenn ich mit Caleb am Montag vorbeikomme?

Nein, natürlich nicht. Sagt einfach Bescheid wann ihr da seid, aber ich arbeite bis nachmittags.

Ein freudiges Gefühl breitete sich in mir aus. Anscheinend hatten wir meine Geschwister nicht komplett verschreckt. Kurz hielt mein Gedankengang inne. Ich würde ihnen meine Vermutungen mitteilen müssen, was unsere Herkunft betraf.

,,Guuuuten Morgen" trällerte es von der Küchentür aus und ich erblickte eine grinsende Kiki. ,,Guten Morgen, guten morgen, guten morgen Sonnenschein."

,,Och komm schon." schmunzelte ich ,,So motiviert ist dann auch genug. Lass mich wenigstens einen Schluck Kaffe trinken." Ich setzte mich.

,,Lass mich meine gute Laune verbreiten." trällerte sie weiter und schaut neugierig und erwartungsvoll in den Kühlschrank, als würden bessere Sachen als gestern drinstehen.

,,Lass mich raten," begann ich ,,du triffst dich heute mit Will."

,,Jip" und sie schmiss mir erneut ihr lächeln entgegen. ,,Er sollte eigentlich jede Sekunde klingeln." Kiki schnappte sich ein Glas und goss ich Orangensaft ein."

,,Und was macht ihr?"

,,Ach keine Ahnung. Spazieren, essen, lachen. So das übliche was man in diesem kleinen Kaff machen kann."

In der Sekunde klingelte es und Kiki sprang auf. Sie hörte sie die Tür aufreißen und Will stand, als ob sie es gewusst hätte, oben vor der Tür.

Sie begrüßten sich. Ich rief ein Hallo in ihre Richtung und Will rief ein Hallo zurück. Augenblicke später kam Kiki in die Küche und legte einen Blumenstrauß ab. Es waren wunderschöne gelbe Tulpen. ,,Kannst du die ins Wasser stellen?" fragte sie mich mit großen Augen und ich nickte.

Sie lief zurück zu Will und verabschiedete sich lachend mit einem winken.

Ich streckte mich über den Tisch und nahm mir ihr unangerührtes Orangensaftglas. Ich trank es aus und stellte anschießend die Flasche zurück in den Kühlschrank und packte die Blumen in eine Vase.

Meinen restlichen Vormittag verbrachte ich mit aufräumen bis Fallou und Anita sich endlich aus ihrem Zimmer bewegen konnten. Ich setzte mich mit ihnen an einen Tisch und besprach mit Anita, dass wir gemeinsam zur Arbeit laufen würden.

Ich machte noch ein kurzes Nickerchen und suchte danach Anita, die ebenfalls schlief. ,,Aufstehen, sonst kommen wir zu spät." ich lächelte noch leicht müde. Das war ein echter Faulenzertag heute.

,,Ja, ich komme. Geb mir 5 Minuten."

Wir liefen gemeinsam durch das Dorf über den Platz zum Cafe.
Ich war vollkommend Gedanken verloren. Irgendein merkwürdiges Bauchgefühl belästigte mich seit ich vorhin aufgewacht war. Ich konnte es nicht mal ansatzweise zuordnen.

Traurig? Nein.
Krank? Nein.
Enttäuscht? Nein.

Es verließ mich nicht und ich blieb verwirrt.

Die ganze Schicht über versuchte ich zu entziffern, was mein Körper mir mitteilen wollte, aber ich verstand es nicht.

Es war wie eine Vorahnung. Aber auf was?

Es war wie diese Art Bauchgefühl das man bekam, wenn man wusste, dass was passieren würde. Nur wusste ich nicht und konnte mir auch nicht vorstellen, was passieren sollte.

Nach der Schicht würde ich mit Anita zum Packhaus laufen. Ich konnte mir nur beim besten Willen nicht erklären, was sein könnte. Das einzige, was ich aus dem Bauchgefühl heraus verstand war, dass niemand ernsthaft schlechte Neuigkeiten für mich hatte.

Aber ich freute mich auf Johnson. Sehr dolle sogar. Ich hatte ihn wirklich lieb gewonnen.

Und trotzdem.. was war dieses Gefühl?
Ich war mir sicher: Irgendwas wichtiges würde heute geschehen.


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Puma- His MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt