Nasse Augen...

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Christian schloss für einen kurzen Moment seine Augen um sich von seinen wirren Gedanken zu befreien. Als er sie wieder öffnete empfing ihn ein fragender Blick von Robert.

"Es ist aus mit Franca."
"Oh nein, das tut mir leid" Robert versuchte so authentisch wie möglich zu klingen, denn er meinte das wirklich ernst und obwohl es ihm ansich entgegen kam, wollte auf keinen Fall einen falschen Eindruck erwecken.
"Das Schlimme daran ist ja, dass sie einen Anderen hat! Und ich muss es durch Zufall erfahren, weil sie nicht mal auf die Idee kommt es mir zu sagen."
Christians Selbstbeherrschung war wie weggeblasen, es kullerte nun eine dicke Träne nach der anderen seine Wangen hinunter. Robert nickte verständnisvoll, kam aber nicht dazu etwas zu sagen weil Christian direkt weiter schluchzte: "Ich meine was... was findet sie an diesem Muskelproll? Bin ich ihr nicht genug?"
Robert versuchte sanft ihn etwas zu beruhigen: "Niemand hat es verdient hintergangen zu werden, aber du bist sicher nicht dadran schuld"
"W-Was hat der, was ich nicht hab? Wa-" "Hey, hey" unterbrach ihn Robert erneut, "An sowas brauchst du garnicht erst denken, OK?" behutsam legte er seine Hand auf Christians Schulter: "mach dir keine Vorwürfe, du bist gut so wie du bist, hast du gehört?" sagte Robert eindringlich.

Jetzt blickte Christian mit nassen Augen zu ihm auf und nickte langsam, er wusste im Grunde, dass Robert Recht hatte, nur es tat so verdammt weh. Vorsichtig ließ er seinen Kopf auf Roberts Schulter sacken, dieser legte sanft seinen Arm um Christian.
Ein behagliches Gefühl von Geborgenheit erfüllte Christian während noch einige wenige Tränen sein Gesicht herunter liefen.
Langsam beruhigte er sich wieder, es hatte unglaublich gut getan, sich Robert anzuvertrauen, seine Probleme fühlten sich nur noch halb so schwer an.
Sie verharrten eine halbe Ewigkeit in dieser Lage, bis sich Christian langsam aufrichtete. Robert blickte etwas verschlafen drein, rieb sich die Augen, lächelte dann aber.
"Danke, dass du mir zu gehört hast - schon wieder..." meinte Christian, er fühlte sich irgendwie schlecht, weil es wieder einmal nur um ihn gegangen war: "du hast echt was gut bei mir."
Robert rollte mit den Augen: "Ach Quatsch Christian, du bist mir doch nichts schuldig. Es ist doch völlig selbstverständlich, dass ich dich mit deinen Sorgen nicht alleine lasse."
Oh du heiliger Markt, jedesmal wenn Robert seinen Namen sagte fühlte sich Christian, als hätte gerade jemand ein gigantisches Feuerwerk in seinem Herz angezündet. (Das waren dann ja nur imaginäre Schadstoffe, da ging das schon klar.)

Allmählich entspannte sich die Situation und sie entschieden sich noch einige Folgen von 'Two and a half man' zusammen zu schauen.
Irgendwann konnten sie beide der Versuchung nicht mehr standhalten - und Christian ging zum Kühlschrank um Bier zu holen, aber dieses mal beschränkten sie sich wirklich auf eine Flasche.



--- Schmerz gelindnert, aber Gefühlschaos bleibt ^^---

Verbotene Liebe im BundestagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt