Noch eine Chance...

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Christians Wangen glühten und er hatte das Gefühl, Roberts Hand immer noch auf seinem Arm zu spüren.
Allmählich füllte sich der Raum mit verschiedenen Persönlichkeiten der Ampelparteien, unter anderem Annalena Baerbock. Sie umarmte Robert herzlich zur Begrüßung, woraufhin sie einen eifersüchtigen Blick von Christian erntete. Warum musste diese Baerbock sich auch immer so an Robert ranschmeißen, fragte sich Christian, die wusste doch dass Robert kein Interesse mehr an Frauen hatte? Es gefiel ihm ganz und gar nicht, wie vertraut die beiden Grünen-Politiker miteinander umgingen.
Robert und Annalena steckten die Köpfe zusammen, um noch ein paar letzte Dinge zu besprechen.
Wie der Zufall es wollte saßen sich Christian und Robert genau gegenüber, das ermöglichte es, sich während des Meetings einige sehnsüchtige Blicke zuzuwerfen. Naja, zumindest deutete Robert Christians Augenakrobatik so.
Gegen Ende nickte Christian Robert leicht zu, er hoffte innständig, dass Robert ihn verstanden hatte.

Die Besprechung war zu Ende und, tatsächlich, Robert hatte Christians Zeichen richtig interpretiert. Es fiel ihm keineswegs leicht, Annalena abzuwimmeln, aber schlussendlich waren er und Christian die letzten, die im Raum zurück blieben.
Christian schloss die Türe und kam näher auf Robert zu. Er setzte sich direkt neben Robert und atmete tief ein: "Es tut mir leid. Es tut mir leid was ich am Freitag zu dir gesagt habe."
Robert bemerkte wie unsicher Christian war, seine Stimme zitterte schon fast, aber es war offensichtlich, dass er es wirklich ernst meinte.
"Das war total unfair dir so vor den Kopf zu stoßen, da ist der Alkohol auch keine Entschuldigung, ich hatte nur einfach keine Kontrolle mehr. Ich kann es natürlich verstehen wenn du verletzt bist, ich möchte dich nur bitten, ob du mir vielleicht verzeihen kannst und mir noch eine Chance gibst, mich von einer anderen Seite kennenzulernen?" Er war selbst überrascht, wie einfach es ihm fiel in Roberts Gegenwart so offen über seine Gedanken und Gefühle zu sprechen.
Christians Augen wurde immer feuchter während die Wörter nur so aus ihm heraus sprudelten. Robert nahm auch das wahr und er konnte Christian nicht mehr länger böse sein, deshalb antwortete er mit seiner warmen Stimme: "Danke, und ja, ich kann dir verzeihen."
Es war nicht zu übersehen, wie ein großer Stein von Christians Herzen fiel, aber Robert war noch nicht fertig: "Ich kann deine Reaktion mittlerweile sogar irgendwie verstehen, hab dich ja voll überrumpelt. Ich hab lange darüber nachgedacht und es tut mir leid, wenn ich dich in eine unangenehme Situation gebracht hab." Robert grinste und fuhr sich verlegen durch die Haare. "Ach übrigens, du hast dein Jackett bei mir vergessen, Christian." Es in den Bundestag mitzubringen war Robert als unangebracht erschienen, er schlug deshalb vor, es Christian später zu Hause vorbei zu bringen. Christian war total erleichtert, dass Robert ihm nicht mehr allzu böse war, weshalb er natürlich dem Vorschlag direkt zustimmte.


--- Der erste Schritt ist getan: eine neue Chance für Christian, frei nach der Maxime: Probleme sind nur dornige Chancen.... :D ---

Verbotene Liebe im BundestagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt