"Geh nicht..."

490 42 32
                                    

Langsam war Robert am Ende seiner Erzählung angekommen, das machte sich durch sein vermehrtes Schluchzen bemerkbar.
"Robert, das tut mir so unendlich leid, dass du das erleben musstest." sagte Christian mit einer einfühlsamen Stimme, er legte seine Hand an Roberts Wange und drehte seinen Kopf so, dass er ihm direkt in die Augen schauen konnte.

"Ich hab dir noch gar nicht gesagt, wie stolz ich auf dich bin" lächelte Christian und fuhr fort: "Wegen dem Outing meine ich, vor der Familie stell ich mir das ja schon echt schwer vor... Aber wenn man dann auch noch in der Öffentlichkeit steht wie du... Du hast meinen größten Respekt dafür. Das war echt ein mutiger Schritt. Und ich bin auch sehr froh darüber, sonst würdest du vermutlich jetzt nicht in meinen Armen liegen."
Robert begann zu lächeln, so gut es eben in dieser schwierigen Situation eben ging "Danke" er war schon wieder den Tränen nahe: "Das ist so süß von dir. Das bedeutet mir echt viel."
Der sonst so starke Robert wirkte mit einem mal so zerbrechlich, Christian war sehr gerührt und griff nach Roberts Hand, über die er dann leicht mit seinem Daumen strich. "Du solltest das zur Anzeige bringen, damit die Affen ihre gerechte Strafe bekommen, wenn du magst kann ich dich auch begleiten" Er wusste, dass das das einzig richtige war, Christian wusste einfach immer was zu tun war. Robert legt wieder seinen Kopf auf Christians Schulter: "Bitte geh' heute nicht" murmelte er noch bevor seine Augen zu fielen und er friedlich einschlief.

Was für eine Frage! Natürlich würde Christian jetzt nicht abhauen, unter keinen Umständen hätte er Robert ein zweites Mal an diesem Abend allein gelassen. Er packte all seine Kräfte zusammen und trug Robert ins Schlafzimmer - die Couch war zwar bequem, aber auf Dauer für zwei Personen eindeutig ungeeignet, Christian wollte sich weder einen steifen Nacken noch eine verspannte Halswirbelsäule zu ziehen. Robert schlief wie ein Stein und merkte vermutlich nicht mehr, wie Christian ihn liebevoll zudeckte bevor er - nach kurzem Zögern - auch unter die große Decke kroch. Dennoch schmiegte sich Robert, vermutlich unterbewusst näher an Christian und hielt dabei seine Hand fest. Mit dem Gedanken an Robert fand auch Christian endlich Schlaf.

Sein Kopf hämmerte als Robert langsam aufwachte, der Geruch von frischen Kaffee und Rührei hat ihn geweckt, wo war er? Doch, doch, das war schon sein Bett, aber es roch anders als sonst - er rollte sich auf die andere Hälfte des Doppelbetts, sie schien auch benutzt... Es roch nach Christian. Er schloss die Augen und atmete tief ein, was war denn passiert?
"Guten Morgen" Christian stand im Türrahmen mit einem Teller Rührei in der einen und einer Tasse Kaffee in der anderen Hand und lächelte ihn an. Da musste Robert auch grinsen, Christians Lächeln war wohl das süßeste der Welt.

--- ^^ ---

Verbotene Liebe im BundestagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt