Wie viel du mir bedeutest...

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Christian war schon etwas aufgeregt, wie er da seinen Porsche manövrierte, während dieser hübsche Mann neben ihm auf dem Beifahrersitz ihn ununterbrochen dabei beobachtete.
Trotz alledem parkte Christian seinen heißgeliebten, gelben Schlitten wenig später in der geräumigen Tiefgarage. Hand in Hand marschierten sie dann zum Aufzug - Christians Initiative, aber Robert wehrte sich nicht dagegen. Trotzdem hatte er Bedenken... 'Was wenn die Nachbarn... oder Überwachungskameras...? Ich hoffe, er weiß was er tut'
Im Aufzug schwiegen sie, ihre Hände aber immer noch ineinander verschränkt, erst oben angekommen musste Christian sich lösen um den Wohnungsschlüssel hervorzukramen.
Die Situation erinnerte etwas daran, wie wenn ein altes Ehepaar heimkommt: Schuhe und Jacken ablegen, dann im Gästebad gründlich Hände waschen, dann wieder zurück in den Flur.

Aber spätestens da war das Bild des alten Ehepaares vorbei. Christian, der als zweites zurück in den Flur trat, stand für eine Sekunde direkt vor Robert ehe er von diesem am Kragen gefasst und hergezogen wurde. Ihre beider Lippen vereinten sich in einem langen Kuss.
Das hatten sie beide gebraucht, ob bewusst oder unterbewusst, jetzt, danach strahlten beide.
"Aber jetzt lass uns wirklich mal reden. Wir müssen miteinander sprechen, besser gesagt: ich muss mich bei dir entschuldigen." Christian dirigierte Robert auf die Couch und organisierte ihnen noch zwei Gläser Wasser.
(#stayhydrated)

"Also" begann Christian, "Es tut mir so leid..." Kaum hatte er den Anfang gewagt sprudelten die Wörter nur so aus ihm heraus. Er wiederholte mehrmals, dass es ihm unendlich leid tat, dass der Artikel - beziehungsweise die Situation generell - ihn überfordert hatte, dass das nicht so gemeint war und dass er am liebsten alles wieder zurück nehmen würde. Während seines Monologs ließen seine Augen nicht von Robert ab, sie waren leicht glasig und einfach ehrlich. Christian griff zaghaft nach Roberts Hand: "Und vorhin, das habe ich nicht einfach so daher gesagt... Das hab ich ernst gemeint, also dass ich dich liebe Robert"

Auf Roberts Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, ein Lächeln wie wenn das Lieblings-Poloshirt frisch aus der Wäsche kommt. Er sah sein Gegenüber stumm an, wenn Christian diesen fast schon unterwürfigen Blick aufsetzte hatte er große Ähnlichkeit mit Bambi. Robert schmunzelte 'Ja. Bambi.'
Ehe er zu Wort kam, redete Christian direkt weiter: "Schon gut, du musst jetzt nichts dazu sagen. Ich wollte eben nur, dass du weißt, dass ich mich für diese Worte selbst ohrfeigen könnte. Auf keinen Fall will ich eine Pause machen, ich will all meine Zeit mit dir verbringen! Also natürlich nur, wenn du das auch willst. Heute morgen, als du endlich wieder unversehrt vor mir standest, da hab' ich realisiert, wie viel du mir bedeutest. Ich will nicht mehr ohne dich sein. Bitte verzeih' mir, wenn du kannst..."

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Verbotene Liebe im BundestagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt