"Ich hasse es Lyia, ich hasse alles dort. Ich kann nichts richtig machen. Alles was ich tue wird von denen auseinander genommen damit ich mich fühle als könnte ich nicht mal die simpelsten Aufgaben erledigen." Kenny war auf dem Heimweg, hatte bereits bevor sie ihr Auto erreicht hatte die Nummer ihrer besten Freundin gewählt. "Ich wurde heute angemacht weil ich angeblich falsch kopiert habe. Ich meine wie zum fuck kann man falsch kopieren?", redete sie weiter und ihre Hände schlangen sich so fest um das Lenkrad, dass diese bereits weiß wurden. "Ernsthaft?", Lyia Stimme schallte perplex durchs Auto.
"Ernsthaft, sie wollte die Kopien nicht auf recyceltem Papier sondern dem normalen. Ich hab das scheiß Papier nicht ausgewechselt. Soll ich jedes mal in den Drucker klettern um zu checken, dass genug Bäume für ihre verdammten Kopien verreckt sind?", fauchte die schwarzhaarige. "Und ich dachte nur Kaffee holen und der blöde Drucker wären schlimm genug. Jetzt darf ich dauernd ans Telefon gehen und die sind alle zu blöd vernünftig anzurufen." - "Ich hasse telefonieren.", bekam sie sofort die passende Antwort. "Ich weiß, ich auch. Aber dauernd rufen Leute an die mit sonst wem reden wollen und ich muss die weiterleiten. Es ist ne verdammte Firma zum Fenster putzen, wieso wollen die alle so viele verschiedene Leute sprechen?" Kenny atmete einmal gezwungen tief durch, damit sie nicht erneut begann herum zu schreien. "Egal Themawechsel. Ich komm da nicht so schnell weg, wenn ich mich weiter so aufrege endet es böse.", murmelte sie.
"Hast du eigentlich schon mehr über die vermeidliche Freundin vom Torwart heraus gefunden?", fragte Lyia dann nach und Kenny stöhnte auf. "Willst du mich auf den Arm nehmen? Ich meinte ein Thema was mich nicht abfuckt.", jammerte sie auf. Um ehrlich zu sein hatte sie selbst nicht mal nach weiteren Informationen gefragt, sondern diese einfach bekommen. Als wäre das ganze Drama mit ihrer Mutter nicht schon genug gewesen, mussten ihre Schwestern natürlich noch einen drauf legen. Nun wusste sie zumindest wie seine Freundin aussah und auch wenn sie sich nicht darum kümmern wollte so wanderten ihre Gedanken immer wieder.
"Was sind das für komische Geräusche?", murmelte Kenny zu sich selbst als sie an der Ampel zum stehen kam und ihr Wagen nicht so klang wie sonst. "Du hörst die auch? Ich dachte schon unsere Verbindung ist so beschissen.", bestätigte Lyia. "Junge, dass ist voll laut. Ist dein Tank irgendwie leer oder so?" - "Nein, noch halb voll.", erwiderte Kenny und ihr Herz klopfte immer schneller. "Fahr am besten Mal rechts ran oder irgendwo zur Seite." Sie nahm den Rat ihrer besten Freundin an und setzte den Blinker um nach rechts abzubiegen anstatt weiter gerade aus zu fahren wie eigentlich geplant. "Junge, dass wird ja immer lauter." Kenny nickte ohne zu antworten, fragte sich ob es auch schon der Fall gewesen war als sie über die Autobahn gebrettert war. Es dauerte nicht lang bis Kenny in einer Seitenstraße zum stehen kam und den Motor abstellte. Mit einem kurzen Handgriff nahm sie ihr Handy aus der Halterung heraus und hielt es sich ans Ohr.
"Was soll ich jetzt machen?" - "Ruf Justin an.", kam es sofort von der anderen Leitung. "Ist er noch arbeiten?", fragte Kenny perplex. Es war schon spät und soweit sie wusste war Justin gerade Freitags ziemlich fixiert darauf pünktlich Feierabend zu machen. "Nicht nur du hast scheiß Kunden die dich aufhalten.", lachte Lyia. Kenny hatte eigentlich um achtzehn Uhr Feierabend, doch heute war einer der schlimmsten Tag seitdem sie angefangen hatte für ihren Onkel zu arbeiten. Unbezahltes Praktikum und dann auch noch die Auflage, alles was sie begann müsse fertig sein und danach dürfte sie gehen. "Spaß, er hat ein paar Sachen fertig kriegen wollen damit er nächste Woche Zeit für anderes hat. Deswegen ist er noch auf der Arbeit.", erklärte sie dann. "Ruf mich an wenn etwas sein sollte und zwar sofort, in Ordnung?" - "Mach ich.", murmelte Kenny. "Pass auf dich auf, hab dich lieb.", die schwarzhaarige verabschiedete sich mit den gleichen Worten und legte schließlich auf.Unbeholfen öffnete sie die Motorhaube und wählte danach die Nummer des anderen Wagner Geschwisterteils. "Was hast du kaputt gemacht?", sie schmunzelte über Justins Begrüßung. "Wieso gehst du davon aus, dass ich was gemacht habe? Autos gehen auch von allein kaputt.", erwiderte sie. "Lyia hat ein Talent dafür den Bürgersteig mitzunehmen und da ihr beide ziemlich ähnlich seid, wäre es nicht so abwegig.", schoss er zurück und Kenny lachte auf. "Du bist wirklich jemand den ich in solchen Situationen am Telefon haben will, herzlichen Danke." Diesmal hörte sie Justin am anderen andere der Leitung lachen. "Ja ja, also was ist los? Ein lautes Geräusch während der Fahrt?", fragte er dann nach. "So ein schleifen, kein Ahnung. Es war einfach nur super laut.", erwiderte Kenny. Und sie konnte förmlich sehen wie Justin sich die Stirn rieb. "Bist du über Land oder die Autobahn gefahren? Und wo bist du?", fragte er weiter. "Natürlich fahr ich über die Autobahn, bin bei Grünwald runter gefahren und an der Ampel hab ich dieses Geräusch gehört.", erklärte sie. "Hast du die Motorhaube offen?" - "Ja." - "Wow, dass kannst du?", Kenny stoppte. "Junge ich dachte mein Auto zerlegt sich an der Ampel, wenn du mir nicht hilfst-" - "Ist ja gut.", beschwichtigte Justin sie. "Vom Geräusch her könnte es der Keilriemen sein.", sprach er dann weiter und Kenny schwieg. Kurz herrschte Stille auf beiden Seiten, bis Justin einfiel, dass die schwarzhaarige absolut keine Ahnung von Autos hatte und ihr der Begriff nicht weiterhalf.
"Dieses schwarze lange-" - "Ich weiß nicht wie ein Keilriemen aussieht Justin.", jammerte Kenny, frustriert über die ganze Situation. "Ok, reg dich nicht auf.", sein Ton war plötzlich viel vorsichtiger. "Wenn der Keilriemen nicht in Ordnung ist sieht man es eigentlich ganz gut und ich glaube der hätte die Fahrt über die Autobahn nicht überstanden. Ansonsten könnten es die Bremsklötze sein.", rätselte er weiter. "Und wo zum Fuck seh ich die Bremsklötze?" - "Die sind nicht im Motorraum Kenny." Kenny trat peinlich berührt von der offenen Motorhaube zurück. "Wenn das Gummi der Bremsklötze abgenutzt ist trifft Metall auf Metall, dass hört sich an wie ein schleifen.", versuchte Justin zu erklären. "So kann ich dir aber nicht helfen, dass muss sich so oder so angesehen werden.", murmelte Justin dann und Kenny schloss ihre Augen. "Kann ich dann zu dir-", versuchte es Kenny doch Justin unterbrach sie bevor sie zu Ende reden konnte.
"Kenny du kannst mit abgenutzten Bremsklötzen oder einem angerissen Keilriemen nicht bis zu mir in die Werkstatt kommen. So darfst du nicht mal auf die Autobahn, sonst landest du in oder über der Leitplanke.", erwiderte Justin und Kenny atmete angestrengt aus. "Es ist Freitag Abend Justin und ich brauche Montag morgen direkt mein Auto. Ich kann nicht warten-", es schien als könnte Kenny keine Ruhe finden. Sie hatte die Woche geschafft und sehnte sich nach dem Wochenende und nun sowas. "Ich meine nicht, dass du bis Montag warten musst. Aber ich kann dir da nicht helfen, du musst in Grünwald zur Werkstatt.", versuchte er sie zu beruhigen. "Ich weiß nicht mal wo hier eine Werkstatt ist Justin! Außerdem ist es nach zwanzig Uhr, welcher scheiß Laden hat da noch auf?", motzte sie weiter. "Kenny.", diesmal klang die Stimme von Lyia Bruder fest, energischer. "Das kriegen wir alles hin, in Ordnung? Aber reg dich ab und hör auf so hysterisch zu sein. Ich würde mir das Ganze auch nachher ansehen, aber ich hab nichts zum tauschen. Du musst in eine Werkstatt." Manchmal hatte er das Gefühl, dass Kenny ebenfalls seine kleine Schwester war, zumindest benahm sie sich viel zu oft so. "Ich kenn da ne Werkstatt, da dürfest du ohne Probleme hinkommen.", versuchte er dann eine Lösung zu finden. "Soweit ich weiß ist der Chef immer bis spät in der Werkstatt. Ich ruf durch, dass du kommst und die schauen sich dein Auto an in Ordnung? Und zur Not fahr ich dich Montag zur Arbeit." Sein letzter Satz ließ Kenny lächeln. "Danke.", murmelte sie dann und hörte wie er am anderen Ende auflachte. "Für dich immer, dass weißt du. Ich telefoniere kurz und dann ruf ich dich zurück ok?"-
Die Werkstatt war überraschend einfach zu finden. Justin Weg Beschreibung war so detailliert, dass Kenny keine zwanzig Minuten später auf die Einfahrt fuhr. Es hatte keine zwei Minuten gedauert bis Justin sie zurück gerufen hatte und natürlich hatte alles so geklappt wie er es ihr versprochen hatte. Wahrscheinlich kannte sein Chef den Chef dieser Werkstatt, meistens waren die alteingesessen Freunde schoss es ihr durch den Kopf.
"Bin sofort da.", schallte es dann irgendwo aus der Werkstatt. Sie war so groß, dass Kenny nicht zuordnen konnte von wo der Mitarbeiter kommen würde. Als sie Schritte hörte, drehte sie sich nach links und begann ohne zu zögern zu sprechen. Wollte das Ganze so schnell es ging hinter sich bringen und hoffen, dass der Schaden nicht all zu groß war. "Ein Freund von mir hat- Marlon?" Der Blonde sah Kendra ebenso überrascht an wie sie. "Was machst du hier?", fragte sie dann perplex und nicht sonderlich intelligent. "Ich arbeite hier.", lachte er dann. "Ich hab mich schon gewundert wer so wichtig sein könnte, dass Justin extra durchruft." Plötzlich erinnerte sie sich. Justin hatte erwähnt, dass er Markus und Marlon durch seinen Job kannte. Wenigstens war es nur der Blonde welcher vor ihr stand. Noch mehr Aufregung würde sie heute nicht mehr mitmachen.
"Justin meinte dein Chef weiß bescheid und er würde sich um mein Auto kümmern.", erwiderte Kenny dann und deutete nach draußen, auch wenn man von ihrer Position nicht mal ihren Wagen sehen konnte. "Mein Chef?", hinterfragte Marlon dann und zugleich schossen seine Augenbrauen in die Höhe. "Natürlich, Chefsache." Kenny hoffte, dass er nicht so dümmlich grinste weil sein Chef ein Idiot war, dass könnte sie absolut nicht gebrauchen. Wenn sie schon das Glück hatte Markus weiterhin aus dem Weg gehen zu können. Musste sie wohl oder übel den Chef der Werkstatt aushalten. "Ey Chef, dein V.I.P Kunde ist hier.", schrie Marlon dann ziemlich laut und Kenny verzog ihr Gesicht. "Du hast Glück ich bin für heute fertig, heißt ihr habt die Werkstatt ganz für euch allein." - "Hörte sich absolut gar nicht gut an.", murmelte Kenny so leise, dass Marlon sie nicht mal hören konnte
Marlons Augen fixierten etwas oder eher jemanden hinter Kenny. Sie drehte sich um mit dem hoffen, dass Marlons Chef wenigstens wusste was er tat und sie nicht unnötig lang hier festhielt."Markus?"
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KENNY | die wilden Kerle ✔
FanfictionCynthia, Marie-Claire-Beatrice und Kendra, auch bekannt als Raban's drei rosa Cousinen. Doch was passiert, wenn sich eine von ihnen von allem dem 'rosa' abwendet? 'from the diary of kenny'