KENNY | die wilden Kerle ✔

K A P I T E L 32

Marlon hatte nicht übertrieben als er gesagt hatte, dass Chaos in der Werkstatt herrschte. Markus hatte Kenny gebeten zur Werkstatt zu kommen, weil sie von dort aus nach München fahren wollten. Diese war hell erleuchtet als Kendra ihr Auto auf dem Gelände parkte. Es sah absolut nicht danach aus, dass Markus dabei war alles abzuschließen.
Sie erkannte Marlon sofort, er diskutierte ziemlich angestrengt mit einem Brünetten. Er war die einzige Person welche Kendra erkannte. Von Markus fehlte jede Spur und Nerv schien auch noch nicht angekommen zu sein. Ununterbrochen klingelte ein Telefon wenn nicht sogar mehrere im Hintergrund. Sie hatte damit gerechnet, dass nicht nur ein paar Leute für Markus arbeiteten würden, doch in der Werkstatt verteilt standen mehr junge Männer als sie erwartet hatte. Doch sie waren alle so fokussiert darauf ziemlich laut miteinander zu diskutieren, wenn man es nicht schon streiten nennen konnte, dass Kendra unbemerkt durch das Tor treten konnte.

"Du hast deinen Termin über meinen gelegt, ich sag sicher nichts ab.", Marlon schüttelte den Kopf. Bestätigte Kenny so was sie vermutete : sie versuchten das Chaos der Termin zu klären, dabei lag die Betonung auf versuchten. "Geht endlich mal jemand an das verdammte Telefon, der Anrufbeantwortet ist schon voll!", Markus Stimme schallte durch das ganze Gebäude und kam so überraschend und laut, dass Kenny minimal zusammen zuckte. Das besagte Telefon lag einige Meter vor ihr in Marlons Nähe auf einer der vielen Werkbänke.  Niemand schien auf Markus Worte zu reagieren und kurzer Hand ging Kenny einige Meter und nahm das Telefon in die Hand. "Von Theumer Werkstatt, wie kann ich behilflich sein?" Es war gewagt und vielleicht würde ihre Handlung Ärger mit sich ziehen. Aber in diesem Moment schien es für sie richtig zu sein. Nicht nur Marlon drehte sich überrascht um als er ihre Stimme hörte, auch die anderen stoppten. Es war eine Kundin, welche ziemlich verärgert klang und sich darüber beschwerte, dass sie den ganzen Tag niemand erreicht hätte. Sie redete ohne Punkt und Komma weiter, ihr Termin sollte verlegt werden und dann, nach einer gefühlten Ewigkeit konnte Kenny endlich selbst zu Wort kommen. Marlons Augenbrauen zogen sich überrascht nach oben als Kendra mit nur wenigen Worten den Anrufer beruhigen konnte. Ohne Probleme darauf verweisen konnte, dass sie gerne am morgigen Tag noch einmal anrufen sollte damit sie ihren Termin auf einen Tag verlegen konnte der ihr am besten passte.

Als Markus aus seinem Büro zurück in die Werkstatt fand, sah er etwas womit er nicht gerechnet hatte. Er hatte die Uhrzeit komplett aus den Augen verloren, so war Kennys Anwesenheit eine angenehme Überraschung für ihn. Und wieder musste er sich eingestehen, dass ihn die schwarzhaarige Schönheit allein mit ihrer Anwesenheit in ihren Bann zog. Er hatte geahnt, dass ihre Klamotten Wahl gewagt werden würde, einzig und allein weil sie endlich wieder zu den Rennen konnten. Aber seine Gedanken wanderten bei ihrem Anblick in eine ganz andere Richtung. Ein einfacher schwarzer Rock und ein Top was nicht viel der Fantasie überließ. Ihr Tattoo war durch ihre Oberteil perfekt in Szene gesetzt, erinnerte ihn an den Abend zurück als sie ihm genau deshalb aufgefallen war. Gleichzeitig wusste er, dass er nicht als einziger von Kendra angezogen wurde. Die ganze Werkstatt schien sie zu beobachten, als sie Marlon das Telefon in die Hand drückte. "Ich hab doch gesagt du solltest hier anfangen.", sprach der Blonde dann grinsend. "Stellst du uns auch mal vor?", der ihr unbekannte Brünette grinste sie an. "Das ist-", begann Marlon, doch niemand anders als Markus unterbrach ihn. "Kendra.", sie drehte sich um und sah wie der Torwart mit einem leichten Grinsen auf den Lippen auf sie zu schlenderte. Markus war nicht der Typ welcher eifersüchtig wurde, noch sich in irgendeiner Art und Weise mit solchen Dingen beschäftigt oder aufspielte. Und trotzdem zuckte sein Mundwinkel verdächtig als Kenny sofort auf ihn zuging und ihn begrüßte. Sie dachten nicht groß darüber nach wie genau sie sich begrüßen sollten. Noch nie lag so viel Aufmerksamkeit auf den beiden und meistens waren sie sich erst nah gekommen wenn sie allein waren. Markus Hand legte sich an ihre Wange, die andere zog sie an der Taille zu sich. Der Kuss war intensiver als sonst, er war angespannt und Kennys Lippen schienen für ihn gerade der einzige Weg der Ablenkung zu sein.