K A P I T E L 2

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"Bring mich um hier und jetzt, ich fass es nicht." - "Ich auch nicht, dass wird ja noch richtig interessant!", grinste Claire und Cynthia lachte, schüttelte dann den Kopf. "Versuchs erst gar nicht. Erstens kommst du ohne Auto nicht weit und zweitens töten Mum dich wenn du jetzt abhaust." Kenny verzog angesäuerte das Gesicht. Fand die Sitation überhaupt nicht so amüsant wie ihre Schwestern. "Wie heißt der Schönling denn?", bohrte Claire dann interessiert weiter. "Frag mich was einfacheres.", erwiderte ihre Schwester und drehte ihrem Cousin und seinen Freunden den Rücken zu. "Du weißt seinen Namen nicht?", regelrecht schockiert sahen ihre Schwestern Kendra an. "Der Typ besorgt es dir so gut, dass du Sterne siehst und du weißt nicht wie er heißt?", fragte sie noch einmal ungläubig nach. "Ich dachte ich seh ihn nie wieder, ich hatte anderes zu tun als nach seinem dummen Namen zu fragen!", rechtfertigte sich Kendra gestresst. Ja sie wusste nicht mal wie der Typ hieß dem sie jetzt aus dem Weg gehen musste. Aber dies tat gerade absolut nichts zur Sache, egal wie neugierig ihre Schwestern waren. Die Party war so groß, dass sie problemlos genügen Abstand zu dieser ganzen Gruppe halten könnte. Und wenn sie sich im schlimmsten Notfall von einer ihrer über was wusste sie wie viele Ecke verwandte Tante zu quatschen lassen müsste. "Ja anderes im Sinne von deine Zunge in seinen Hals zu stecken.", murmelte Claire belustigt. "Bloß kein Neid weil du keine Aktion hast.", murrte die schwarzhaarige. Doch die Blondine ließ sich durch das Kommentar nicht den Wind aus den Segeln nehmen. "Oh bitte, wenn ich so Aktion hätte, würde ich es nicht bei einer einmaligen Sachen belassen, den Kerl würde ich-" - "Heiraten?", spielte Cynthia begeistert mit. "Nicht unbedingt, aber seinen Namen würde ich schon wissen wollen und vielleicht so etwas wie seine Handy Nummer. Du weißt schon für die Nummer zwischen durch." - "Wenn du den ganzen Tag so miese Anspielungen machen willst starte ich wirklich einen Fluchtversuch.", erwiderte Kendra trocken.
Egal was Kendra vorhatte, die Stimme ihrer Mutter unterbrach sie. Sie wollte ein Foto von ihren Töchtern und Raban. "Ein Foto? Ernsthaft?", hinterfragte Cynthia gelangweilt. "Wieso nicht? Sollten die beiden Knallköpfe wirklich mal erfolgreich sein bringt so ein Foto bestimmt viel Geld.", grinste Claire. "Dann lächeln ja nicht so merkwürdig wie immer, sonst wirds peinlich.", erwiderte Cynthia und enterte sofort einen bösen Blick ihrer Schwester. Während die beiden wieder begannen einigen nette Wörter auszutauschen, zeichnete sich der pure Horror auf Kendras Gesicht ab. Ihre Mutter rief sie ohne es zu wissen direkt in ihren grüßten Alptraum.

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"Raban Glückwünsch zum gründen einer Firma!", perplex sah der angesprochene zu seiner Mutter die mit seiner Tante neben ihm zu stehen kam. Gerade so konnte er seine Mimik zügeln, wenn sie hier war, dann waren ihre Töchter nicht weit entfernt. Entschuldigend zuckte seine Mutter mit den Schultern, schmunzelte als sie sah, dass nicht nur ihr Sohn wenig begeistert von der Anwesenheit ihrer Schwester war. Der schnelle und unwichtige Smalltalk dauerte nicht lang an bis Kendras Mutter das nächste Thema und ihren eigentlichen Plan anschnitt. "Raban du musst ein Foto mit deinen Cousinen machen! So einen Moment muss man doch festhalten.", er ignorierte wie seine Freunde versuchten ihr Lachen zu unterdrücken. "Sie haben sich doch so lange nicht mehr gesehen.", fügte sie hinzu und Julia nickte etwas zu schnell. "Ja natürlich. Raban hat sie drei schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.", wiederholte sie dann unbeholfen. Und auch wenn ihr das ganze mindestens genauso suspekt war wie ihrem Sohn, fand sie es doch etwas amüsant. Schneller als jemand anderes reagieren konnte rief sie die Namen ihrer Töchter aus und am liebsten hätten diese ein Foto gemacht. Alle, selbst Raban Mutter sahen perplex zu den drei als diese zu auf sie zukamen. "Rabarbalein!", rief die erste Blonde, doch mehrere Augenpaare richteten sich nicht auf die beiden Blondinen. "Und du fragst dich wieso dich niemand leiden kann.", erwiderte dann die schwarzhaarige  und ignorierte wie die Blicke sich in ihre Haut brannten. Nur nebensächlich konnte die wilden Kerle darüber lachen, dass Rabans Tante auch Joschka auf dem Bild haben wollte und dieser nicht gerade begeistert neben seinem Besten Freund zum stehen kam. Sie dachte für einen Moment, dass ihnen ihr Verstand einen Streich spielte. Das konnte niemals die Cousinen von früher sein. Die drei rosa Cousinen wie sie diese immer spottend genannt hatten. Die Dritte im Bund stach heraus, die Haare unendlich lang und tiefschwarz. Genauso dunkel wie ihre Eyeliner und ihr komplettes Outfit. Keine gerüschte Bluse, kein Rock in zarten Pastelltönen. Stattdessen trug sie einen einfachen schwarzen Rock, gleichfarbiges Top und eine dunkle durchsichtige Bluse darüber welche sie vorne zusammen geknotete hatte.
Cynthia und Claire stellten sich neben Joschka und dieser verschränkte unbeholfen seiner Hände vor sich. "Kendra?", murmelte Raban dann irritiert als die schwarzhaarige neben ihn huschte. Ihre Schwestern hatte sich ihrer Meinung nach mit Sicherheit so platziert, damit sie genau im Blickfeld der anderen stand. "Hi Raban.", schmunzelte sie während ihre Mutter natürlich nicht anders konnte als ihren Schwestern zu berichtigen wie sie stehen sollten. "Glückwunsch zu eurer Firma.", lächelte sie dann zögerlich. Unsicher wie sie mit ihm umgehen sollte und wie er es mit ihr tun würde. Sie waren zwar verwandt und trotzdem fühlte es sich eher an als wären sie Fremde. "Danke.", erwiderte und lächelte ihr zaghaft zu. Sie erwiderte diese Geste und zu einer weitere verbalen Interaktion kam es nicht, schon rief ihre Mutter ihre Aufmerksamkeit nach vorn für die Kamera. Rabans Hand ruhte genauso wie Kendra bei ihm auf ihrem Rücken.
Die Kerle beobachteten alles mit gemischten Gefühlen. Als hätte die Vergangenheit sie plötzlich eingeholt und direkt ins Gesicht geschlagen. Doch nur einer leckte sich abwesend über die Lippen als er genau die Frau wiedersah welche ihm seit Wochen nicht aus dem Kopf gegangen war. Da stand sie, bei Raban und Joschka. Er konnte förmlich ihre Hände auf seiner Haut spüren, ihre Lippen auf seinen und diese süßen Geräusche welche ihn süchtig gemacht hatten in der Sekunde als sie ihren Mund verließen hören.

Da stand sie, Rabans Cousine.

KENNY  | die wilden Kerle ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt