K A P I T E L 99

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 "Bye Kenny!" Verabschiedend hob sie ihre freie Hand, die andere hielt das Telefon gegen ihr Ohr gedrückt. Lennart verließ als letzter die Werkstatt, ging in sein verdientes Wochenende und ließ Kenny mit Markus allein. Dieser erledigte wie sie selbst noch die letzten Aufgaben bevor auch sie Feierabend machen konnten. Die schwarzhaarige hatte nur einige Anrufe zu tätigen, Kunden die um Rückruf baten für einen Termin  und die Bestätigung einer Lieferung für die kommende Woche. Was ihr Freund zur gleichen Zeit tat war ihr nicht ganz klar. Doch gerade in seiner Position hatte er genug zu tun. Sie freute sich auf den heutigen Abend welcher bei Marlon und Leon geplant war. Sie war eine gute Woche wieder in der Werkstatt und merkte deutlich wie gut ihr die Arbeit doch tat. Gleichzeitig hatte ihre Schwester nicht noch einmal versucht sie zu kontaktieren oder das Gelände der Werkstatt zu betreten. Marie - Claire hatte sich nicht mehr gemeldet seitdem Vorfall mit ihrer Mutter. Auch von Marcel hörten weder Kendra noch Markus etwas, auch wenn sie ihm zugetraut hätten den Torwart möglicherweise anzuzeigen. Der Zwischenfall zwischen Cynthia und Ben machte am nächsten Tag die Runde und amüsiert die restlichen Mechaniker und Nerv.

"Perfekt, danke. Schönes Wochenende." Nachdem sie die gleichen Worte hörte legte sie auf. Ein Blick auf die Uhr ließ sie ihren Computer runter fahren, räumte ihren Schreibtisch anschließend mit einigen wenige Handgriffen auf. Sie schnappte sich ihre Tasche, zog sich ihre Jacke über und lief geradewegs in Richtung von Markus Büro. Die Tür war offen, sie klopfte trotzdem gegen den Türrahmen und stellte ihre Tasche auf dem Boden ab. Ihre eigentlich Begrüßung änderte sich in eine Frage als sie in den Raum sah.
"Was ist das alles?" Markus stand an einem Regal und verstaute gerade einen Ordner, doch Kendras Blick war auf das Chaos auf seinem Schreibtisch gerichtet. "Wohnungsangebote.", erwiderte Markus, doch es schien Kennys Frage nicht so zu beantworten wie er dachte. Als sie ihm nicht antwortete, sah er zu ihr und lachte auf. "Falls du bei Raban und seiner Mum ausziehen willst, haben wir schon mal nach Wohnungen geschaut.", erklärte er weiter. "Wir?", wiederholte sie irritiert. "Marlon und Nerv haben mir geholfen.", antwortete er schulterzuckend. "Maxi genauso.", fügte er hinzu und im Gesicht seiner Freundin bildete sich ein immer größer werdendes Fragezeichen. "Sein Vater kennt einige Makler, er legt ein gutes Wort für dich ein solltest du dich für gewisse Wohnungen bewerben." Sein Gegenüber blinzelte einige Male und Markus beobachtete amüsiert wie seine Worte dann doch irgendwann bei seiner Freundin ankamen.

"Also wolltest du vorbereitet sein falls ich ausziehen will?", fasst sie es dann grob zusammen und Markus nickte simpel. Gerührt verzog sie die Lippen, ignorierte wie schnell ihr Herz in diesem Moment schlug. Er machte sich all die Mühe nur für eine mögliche Situation. "Du warst dir nicht sicher ob du ausziehen willst, ob du zu mir ziehen würdest oder ob du alleine wohnen willst. Und lieber kann ich schon mal schauen was alles verfügbar wäre, bevor du dich damit auseinander setzten musst.", erwiderte er. Wortlos ging sie die wenigen Schritte auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Zufrieden erwiderte er diesen, hielt sie mit seiner eigenen Hand in ihrem Nacken an Ort und Stelle. Ließ nur durch den Luftmangel von ihr ab.
"Falls ich bei Raban und seiner Mama ausziehe, zieh ich zu dir.", flüsterte sie dann und Markus Lächeln wurde breiter. "Wirklich?" - "Wirklich.", bestätigte sie schmunzelnd. "Gut.", erwiderte er und hob Kenny plötzlich hoch, platzierte seine Hände an ihren Oberschenkel. Seine Mundwinkel zuckten als sie einen überraschten Laut von sich gab und gleichzeitig an ihm festhielt. "Markus!", lachte sie überrascht, immer noch nicht ganz wissen was er genau vor hatte. "Dann brauchen wir die nicht mehr." Mit wenigen Schritten stand er nun an seinem Schreibtisch und wischte mit einer schnellen Bewegung so gut wie alle Blätter vom Tisch. Hatte sie noch vor Tagen weinsäuberlich mit seinen Freunden sortiert und sie genauso liegen gelassen, falls seine Freundin einen Blick auf diese werfen wollte. Platzierte nun die schwarzhaarige auf dem Tisch, drängte sich zwischen ihre Beine und küsste sie.  Kendra blieb keinerlei Zeit zu reagieren, das eigentliche Grinsen was ihr Gesicht geziert hatte, verschwand als Markus seine Zunge gegen ihre drückte. Seine Finger drückten sich in ihre Seiten, wanderte ihr Bein entlang als sie diese um seine Hüfte legte. Der Moment wehrte nicht lang als Kennys Handy zuerst vibrierte und sich dann auch noch lauthals meldete.

KENNY  | die wilden Kerle ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt