21. Gefährliche Rettungsaktion

978 54 26
                                    

21. Gefährliche Rettungsaktion

Langsam drehten wir uns um und nun standen uns gegenüber fünf Elfen. Sie alle waren für Elfen ziemlich gross und auch sehr stämmig gebaut und ihren Mienen nach, waren sie nicht gerade erfreut darüber, dass wir uns in ihrer Elfenstaubmine befanden. Ich warf Mira einen ängstlichen Blick zu. Sie sollte endlich was sagen! „Ehm…. Wir… also…“, stammelte sie nur.

„Sie gehören zu mir!“, ertönte hinter uns eine weibliche, entschlossene Stimme. Erneut drehten wir uns um, diesmal aus Neugier, wer das gesagt hatte. Vor uns stand eine zierliche Elfin. Sie hatte mittellanges, oranges Haar, das ihre Augen vollständig bedecken würde, hätte sie es nicht auf beide Seiten nach aussen gestylt. Es sah noch witzig aus, da sie nun ein wenig gebogen abstanden, aber ich musste ganz ehrlich zugeben, dass es ihr schlichtweg stand. Es liess sie auch ein bisschen geheimnisvoll wirken, da ihre hellgrauen Augen dadurch ein wenig verborgen waren.

„Ach ja?“, tönte nun wieder die Stimme des Elfen hinter uns, „Und was genau machen sie hier?“

„Wir sind hier verabredet.“, versuchte ich der Elfin, die offensichtlich da sie uns half, Ameena war, zu helfen.

„Ach ja? Und aus welchem Grund?“ Dieser Elf wurde mir immer unsympathischer! Konnte er uns nicht einfach gehen lassen? Ich war nervös. Ich hatte nämlich keine Ahnung, wie ich reagieren sollte. Sollte ich etwas sagen? Doch diese Entscheidung nahm mir schliesslich Ameena ab.“Bitte Kleine, lass mich das regeln!“, murmelte sie, während sie mir kurz ihre Hand auf meinen Arm legte, um mich zu beruhigen. Es half tatsächlich. Ameena schien genau zu wissen, was sie tat.

„Das hier sind Peri und Laila, meine Cousinen. Ich habe ihnen angeboten zwei Nächte in unseren Minen zu verbringen. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater im Krieg und ich wollte sichergehen, dass sie einen warmen Schlafplatz haben, bevor sie zu unserer Grossmutter gehen.“, erklärte sie ihm.

„Und wieso weiss ich nichts davon?“ Auf diese anklagende Frage hin lief Ameena, langsamen und doch sicheren Schrittes auf ihn zu und blieb, ihr Gesicht direkt vor seinem und leicht gebeugt, da sie ein wenig grösser war als er, vor ihm stehen und schleuderte ihm ihre Worte ins Gesicht: „Kadir. Mein lieber, kleiner Kadir!“, sagte sie gespielt fröhlich, man konnte beinahe ihr Grinsen hören, das auf ihren Lippen lag. „Du weisst, was ich von dir halte. Wieso also sollte ich dir Bescheid sagen?“

Daraufhin war eine Weile Stille. Niemand sagte etwas, weder wir, noch die Beiden, noch die Elfen, die hinter Kadir standen und auch nicht die Elfinnen, die neben und hinter uns waren, -niemand! Ameena hatte eindeutig gewonnen und sie lief bereits wieder zu uns, da rief er noch hinterher: „Und wieso sollte ich dir das glauben?“

Darauf antwortete sie schlicht: „Du weisst meinen Namen, Ameena die Ehrliche, du kennst mich! Du weisst, dass ich nicht gut lügen kann!“ Und damit war die Sache eindeutig gegessen. Sie nahm mich am Arm und winkte Mira zu, ihr ebenfalls zu folgen und gemeinsam durchliefen wir etliche Gänge. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Alles glitzerte weiss und überall war eine dünne Schicht weisser Elfenstaub vorhanden. Das Faszinierende war, dass die Steine, die die Elfen mit Hilfe von etlichen Werkzeugen abtrugen, Schwarz waren und erst, nachdem sie die Elfinnen in blubberndem, heissem Wasser gekocht und raus gesiebt hatten, weiss und so fein wie Elfenstaub waren. Feiner als jeder Sand, den es gab, war er!

Schliesslich kamen wir in etwas düstere Gänge und Ameena liess Elfenstaub in ihrer Hand entflammen, damit wir besser sehen konnten. Nun, da wir nur noch zu dritt waren und das rege Treiben in den anderen Gängen hinter uns gelassen hatten, fragte sie: „Also, ihr seid Finja und Mira, stimmt das?“

„Ja, das sind wir!“, antwortete Mira.

„Und ihr seid jetzt wirklich Feen?“, fragte sie flüsternd und mit einem neugierigem Blick, dass ich gerade lächeln musste, als ich antwortete: „Ja. Ja, das sind wir!“

Feenland- Die Heimreise der verbannten Fee *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt