Feenland- Die Heimreise der verbannten Fee *Wird überarbeitet*

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Ein Geräusch schreckt mich aus dem Traum und schnurstracks sitze ich kerzengerade in der Dunkelheit. Ich lausche angestrengt, kann jedoch nichts hören. Misstrauisch lege ich mich wieder hin. Irgendwas ist doch da im Busch, ich wüsste nur nicht was! Da höre ich Lino sprechen. Ganz leise zwar, doch er spricht eindeutig. Führt er etwa Selbstgespräche? Doch da antwortet ihm eine fast kindliche, glockenhelle und wunderschöne Stimme und auf meinen Lippen breitet sich ein Lächeln aus. Ich kenne nur eine Person, die so eine schöne Stimme hat: Lily! Aber wenn das wirklich Lily ist, was macht sie dann hier? Hat Lino sie gefunden? Eine Vorfreude macht sich in mir breit und ich halte es nicht mehr aus, hier rumzuliegen. Wieso hat man mich nicht geweckt, ich hätte sie sofort umarmen wollen!

Schnell springe ich auf und mache mich im Laufschritt auf, in Richtung der Stimmen. Promt schaffe ich es auch wieder, über etwas zu stolpern und ich schlage hart am Boden auf. Innerhalb der nächsten Sekunden werde ich auch schon wieder von dieser hellen Lampe geblendet. Ich muss Lino die unbedingt mal verbieten! Mit zusammengekniffenen Augen liege ich also da, am Boden und versuche zu identifizieren, über was ich gestolpert bin. Zu meiner Erleichterung dimmt Lino seine Lampe und ich kann erkennen, dass es eine fette, lederne Tasche war. Diese war aber gestern noch nicht hier!

"Das ist jetzt also Tom aus der Menschenwelt.", höre ich wieder die Stimme und blicke überrascht in zwei Katzenaugen. Diese befinden sich direkt auf Augenhöhe, da ich ja immer noch am Boden liege. Ihr Fell ist in einem einheitlichen braun, was ich bei einer Katze noch nie gesehen habe, aber ihre Augen interessieren mich im Moment mehr. Sie sind, für Katzen eigentlich ungewöhnlich, blau und mustern mich neugierig, aber auch kritisch und wirken intelligent und lebhaft. Fast wie diejenigen eines Menschen. Erneut beginnt sie zu sprechen, richtet sich diesmal aber an mich: "Linus hat mir erzählt, was du für meine Schwester getan hast und dafür möchte ich dir herzlich danken! Ich habe nie zu träumen gewagt, Lily jemals wiederzusehen und vor allem auch nicht so bald und jetzt, da sie wieder in der Feenwelt ist, ist das wieder möglich. Jedoch müssen wir sie schnell finden. Seit ihrer Verbannung hat sich der Krieg sehr verschlimmert und es könnte sein, dass wir sie nie mehr sehen werden, falls sie von den falschen Personen entdeckt wird!"

Vollkommen überrumpelt von den ganzen eben erfahrenen Informationen, weiss ich gerade nicht, wie ich reagieren soll. Es verwirrt mich total, mich gerade mit einer Katze zu unterhalten und davon, dass Lily eine Schwester hat, hab ich auch nichts gewusst! Wieso hat uns Lily das verschwiegen? Ausserdem, hat diese Katze Lino gerade Linus genannt? Etwa der Linus, wegen dem Lily verbannt wurde? Und was sollte das mit dem Krieg und der falschen Personen? Ist Lily ernsthaft in Gefahr? Ich hab mir die Feenwelt eigentlich immer eher freundlich und fast wie ein Märchenland vorgestellt, in dem immer alles perfekt ist.

"Ich denke, Tom ist gerade ein wenig mit seiner Situation überfordert und wir sollten das schrittweise klären.", meldet sich da Lino oder Linus, oder wie er jetzt auch immer heisst zu Wort und reisst mich dadurch aus meinen Gedanken. "Vielleicht solltest du dich auch lieber wieder zurück in eine Fee verwandeln. Die Katzengestalt scheint ihn auch ein wenig zu verwirren.", sagt er an Lilys Schwester gewandt und zu mir sagt er: "Nun, was möchtest du als Erstes wissen?"

Diese Frage zu beantworten fällt mir sehr leicht und wie aus der Pistole geschossen frage ich Lilys Schwester: "Wie heisst du eigentlich und wieso warst du ne Katze?" Inzwischen hat sich diese in eine Fee verwandelt und die Ähnlichkeit zwischen ihr und Lily ist deutlich sichtbar. Sie ist sehr viel jünger, als ich sie in ihrer Katzengestalt vermutet hätte, aber ich bin mir sicher, dass sie ein kluges Mädchen ist. Sie hat ihre langen braunen Haare zu zwei Pferdeschwänzen auf der linken und rechten Seite zusammengebunden, welche ihr nun frei über die Schulter gleiten. Ihr Pony ist abgeteilt zu einem Mittelscheitel und hängt ihr über die Stirn. Sehr auffallend an ihr sind ihre grossen blauen Augen, die mich immer noch neugierig mustern, während sie auf meine Frage antwortet: