Feenland- Die Heimreise der verbannten Fee *Wird überarbeitet*

32. Albtraum

Hoffe ihr habt genauso viel Spass beim lesen wie ich beim schreiben hatte! :D

LG Flavia

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32. Albtraum

Ich wache auf, zitternd vor Kälte und mit vom liegen auf dem harten Steinboden steifen Gliedern. Mein rechtes Auge pocht und allgemein geht es mir richtig beschissen. Ich möchte aufstehen, doch dazu fehlt mir die Kraft. Seufzend lasse ich meinen Kopf wieder auf den Boden sinken. Ich hätte das nicht sagen sollen, eindeutig nicht. Wie konnte ich nur so dumm sein, die Feenkönigin zu provozieren, diese Person, die meine Zukunft in der Hand hält? Aber andererseits; sie weiss ja sowieso schon Bescheid, dass ich ein Mensch bin. Kann da meine Zukunft positiv ausfallen? Die Antwort bleibt aus und laut schreie ich meine Wut in die Dunkelheit. Sollen die Bewohner dieses Schlosses hören, wie sehr ich mich über die Heilerin ärgere. Wieso musste sie auch mein Geheimnis verraten? Kein Wunder dass die Königin verärgert war. Und wie wütend sie war. Ein Vulkan wäre nichts gegen sie gewesen. Aber andererseits kann ich es der Heilerin nicht wirklich verübeln, dass sie mich verraten hatte. Wieso auch hätte sie schweigen und damit ihre Mutter belügen sollen und das wegen einem Menschen? Mir fällt kein Grund ein. Doch gerade deswegen, weil ich sie verstehe ärgere ich mich noch mehr über sie. Nein, genaugenommen ärgere ich mich über mich selbst.

Wieso musste ich damals auch Lily helfen? Hätte ich das doch nur nicht getan, dann wäre ich nun nicht in dieser Situation. Ich wäre nicht gefangen, nicht am verzweifeln und vor allem; ich wäre nicht in einer Welt in die ich gar nicht hingehöre. Ja, genau, ich gehöre nicht hier her. Kein Wunder ist mir das Schicksal alles andere als wohlgesinnt! Das Leben hat Regeln, die Welten Gesetze und diese habe ich durchbrochen. Ich bin also völlig selber schuld, dass ich nun hier liege, völlig am Boden zerstört, kraftlos und innerlich zerrissen. Mein Herz ist zusammengekrampft, es erträgt dieses Leben nicht. Diese Welt schadet ihm, sie schadet mir. Und doch möchte ich sie auf keinen Fall verlassen.

 Auch wenn ich hier in der Hölle sitze und da draussen kein happy End auf mich wartet, für nichts auf der Welt möchte ich zurück auf die Erde. Hier ist nun mein Leben, hier sind meine Freunde, in dieser Welt ist Lily. Und auch wenn es mir im Augenblick beschissen geht und ich keinen Weg sehe, nun bei ihnen zu sein, so möchte ich doch wenigstens hier bleiben. Denn solange ich hier bin, in dieser Welt, habe ich wenigstens Gewissheit. Die Gewissheit, dass es sie gibt, dass sie existieren. Denn für diese Gewissheit lohnt es sich zu leiden. Würde ich allerdings wieder zurück auf die Erde gehen, würde ich sie vergessen, ja ich würde sie für einen wundervollen und schrecklichen Traum zugleich halten. Und dieser Gedanke lässt mich aushalten. Es ist immer noch besser, zu wissen dass es hier jemanden gibt, dem ich etwas bedeute und der sich um mich sorgt, als zu denken dass das alles ein Wunschdenken war. Ja, so lautet mein Entschluss und nach ihm werde ich leben, für ihn werde ich leiden und durch ihn werde ich sterben.

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Mit gleichmässigen Schritten durchquere ich den dunklen Raum. Immer wieder fahre ich fort. Nichts anderes habe ich in den letzten Tagen oder Wochen gemacht, nichts anderes mache ich jetzt. Dabei begleiten mich die Schatten auf Schritt und Tritt. Immer klarer sehe ich sie, immer mehr Details weisen sie auf. Mittlerweile gibt es keine Sekunde die ich ohne sie verbringe. Sogar in meinen Erinnerungen tauchen sie auf. Denke ich sehnsuchtsvoll zurück an die Zeiten mit meinen Freunden, mit Lily, tauchen auch sie auf und stehen plötzlich neben ihnen oder drängen sich zwischen Lily und mich, zerren sie von mir weg. Mit kalten, eisigen Händen halten sie Lily fest und zerren sie mit sich, fort von mir, in einen dunklen Nebel, mir weit entfernt.