Prolog

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Prolog:

Ich stehe auf einer Wiese, alleine und verwirrt. Die Umgebung ist so fremd und doch kommt es mir vor, als hätte ich sie irgendwann schon mal gesehen. Rund um mich herum Natur, wo ich auch hinblicke und alles ist so anders…

Grosse Wiesen und Blumen in allen Farben. Der Himmel so weit und klar, der Fluss zu meinen Füssen so ungewöhnlich schnell und doch gleichzeitig so anmutig. Das Wasser schimmert klar, es funkelt fröhlich im Sonnenlicht und taucht alles in eine magische Stimmung. Beinahe kann ich sie fühlen, fast schon berühren. Alles voller Magie, überall neue Wesen.

Aus dem Wald einige Meter entfernt höre ich die Gesänge der Pakas, sehe flatternde Palalus. Doch alle nicht so schön wie sie. Dort steht sie, nur wenige Schritte entfernt und ich merke wie mein Herz bei ihrem Anblick zu hüpfen beginnt. Ich kenne sie nicht, doch ich will sie berühren, küssen, kann nicht anders als auf sie zuzugehen. Natürlich hört sie mich kommen.

"Endlich!!", ruft sie und ist schon nach wenigen Schritten bei mir. Stürmisch fällt sie mir in die Arme und ich rieche ihren verlockenden Duft. Erinnerungen tauchen vor meinem inneren Auge auf. Ich sehe Bilder von meiner Oma im Gewächshaus oder von Sommerferien mit meinen Eltern in den Bergen. Am liebsten würde ich sie ewig halten doch auf einmal spüre ich wie sie sich verspannt. Ich löse mich von ihr, sehe ihren entgeisterten Blick, wie sie über meine Schultern schaut. Ich will mich gerade umdrehen, um zu sehen was da ist, da wird auf einmal alles schwarz…

Ich bin alleine, verloren in der Dunkelheit. Sehen kann ich nichts, doch Gefühle, sie sind um ein vielfaches verstärkt. Fröstelnd spüre ich die Angst, die hier lauert, verborgen hinter Qualen. Schreie sind zu hören. Hohe schrille und tiefe die durch Mark und Bein gehen. Untermauert werden sie von den Schatten, die hier lauern, während sie beschwörend um mich tanzen. Dabei singen sie im Chor, Unheil verkündend und hämisch grinsend.

„Wir sind dein Verderben. Wir sind deine Zukunft!“

Immer und immer wieder. Lauter und immer schneller.

„Wir sind dein Verderben. Wir sind deine Zukunft!“

Näher. Sie kommen immer näher. Mehr. Sie werden immer mehr. Dabei werden sie schneller. Immer schneller.

„Wir sind dein Verderben. Wir sind deine Zukunft!“

Sie bilden einen Strudel, Elend und Qual werden zu einem Strudel der Dunkelheit und die Schatten treiben ihn an. Schneller und immer schneller. Sie zerren an mir, ich spüre wie es mich zerreisst. Hände und Füsse werden verschluckt von der Schwärze, schneller und stärker dreht es mich – dreht sich alles. Ich werde verschluckt von dem Strudel, eingeschlossen von Dunkelheit. Und während ich immer noch versuche zu begreifen zerreisst mich der Strudel vollständig und alles was übrig bleibt sind Dunkelheit und Schmerz.

Feenland- Die Heimreise der verbannten Fee *Wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt