Kapitel 11

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Als ich aufwachte war ich in einer Zelle.
Meine Wunden waren verbunden und verpflegt worden.
Es war die ganz kleine Zelle und so konnte ich mich nicht rühren.
Ich setzte mich dennoch auf und die Wunden taten so weh.
Außerdem war es stockdunkel.
Und der Wind pfiff hier durch.
Eine Tür öffnete sich und gegenüber wurde eine Frau in eine Zelle gesperrt, sie war nass.
Wahrscheinlich hatten sie gerade das Hexenbad gemacht.
Als sie wieder weg waren rutschte ich nach vorne und flüsterte:"Wer bist du? Warum haben sie dich eingesperrt?"
"Ich bin Elisa, ich komme aus dem Süden von Mittelerde und wurde gefangen genommen und dann hierher gebracht. Sie wollen mich als Hexe anklagen, weil die gesamte Ernte von meinem Besitzer verdorben ist und zusätzlich noch die Tiere im Stall Tod sind. Sie haben eben die Proben gemacht. Alle positiv und wer bist du?"
"Mich nennt man Niniel, sie haben mich ebenfalls der Hexerei angeklagt."
"Deinen Namen kenne ich, du hast den König getötet und ihm noch am selben Tag einen Nachfolger geschenkt. Nun der Nachfolger ist von den Ministern dazu gedrängt worden und so hat er die Foltergesetze geändert und die Hexenverfolgung wieder legalisiert."
"Was für Änderungen?"
"Nun, die Gefangenen Hexen dürfen bis zu einem Monat am Stück gefoltert werden um ein Geständnis aus ihnen herauszubekommen allerdings müssen die Feuerprobe, das Hexenbad, das Hexenmal und die Wiegenprüfung positiv sein."
Sie schluchzte auf.
"Bei mir waren alle Prüfungen positiv."
Ich ließ von ihr ab.
Die Tür wurde geöffnet und der Richter und der Scharfrichter kamen herein.
"Die da, die andere noch nicht! Und wenn sie nicht gesteht wird sie eben einen Monat lang gefoltert!"
Der Scharfrichter zog mich heraus und sie brachten mich in die Folterkammer.

Dort waren schon etliche Geräte aufgestellt und der Schreiber hatte Platz genommen. Zudem gab es einen Helfer der ein Seil in der Hand hatte.
Sie fesselten meine Hände über meinen Kopf und dann flößten sie mir wieder Unmengen an Wasser ein.
Als mein Bauch sich blahte davon holten die beiden ein Brett und sie banden mich auf einen Tisch.
Das Brett wurde auf meinen Bauch gelegt und ein Gewicht daraufgelegt.
Das Wasser drückte heraus.
Ich kotzte mir die Seele aus dem Leib und wurde zwischendurch gefragt, ob ich gestehe.
Dann wurde es zu viel. Ich hatte im Gesicht alles voll von Kotze und der Richter fragte erneut:"Gestehst du mit dem Teufel gebuhlt zu haben? Unseren König vergiftet zu haben? Und dass das einzige richtige Kind, dass ihr ihm geschenkt habt, euer Sohn ist? Gesteht ihr, dass eure 13 Töchter alles die Kinder von Teufel und euch sind?"
"Ich gestehe, alles was ihr gesagt habt, habe ich getan!"
Was hatten sie mit meinen Töchtern.
Plötzlich wurde die Tür aufgemacht und drei Wachen kamen herein.
Sie trugen eine langhaarige, kleine Gestalt zwischen sich.
An dem roten Haar mit den silbernen Stränen erkannte ich meine älteste Tochter, die noch lebte, sie hieß Esmeralda, was in ihrer Sprache Tochter des Zorns hieß.
Sie war total verängstigt.
"Hier ist die Hexe!"
"Werft sie in ein Verließ bis wir mit ihrer Mutter fertig sind! Und verhaftet alle anderen Mädchen, die diese Hexe geboren hat! Und schneidet ihr die Haare ab!"
Sie zogen sie weg und ich versuchte mich von den Fesseln zu lösen, doch es ging nicht.
Sie waren zwar nicht die Kinder von mir und meiner Großen Liebe, aber trotzdem meine Töchter.
Der Richter sagte:"also zurück zu dir, Hexe! Morgen wird dein Fall dem König vorgelegt, aber vielleicht verschweigst du uns etwas, na los!"
Sie nahmen die Gewichte wieder ab und dann setzten sie mich auf einen Stuhl, der unten keine Fläche hatte.
Darunter entzündeten sie ein Feuer und dadurch dass sie mich direkt obendrüber gefesselt hatten kroch die Wärme direkt in meinen Körper und der Ruß blieb haften.
"Wie sah der Teufel aus?"
"Er sah aus wie unser König. Er kam in mein Zimmer wie der König auch und da er so aussah wie er wehrte ich mich nicht.
Er drang in mich ein und war zärtlich zu zärtlich. Selbst unser König ging grober mit mir um. Mit der Zeit merkte ich den Unterschied, aber dann merkte ich, dass ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle hatte. Ich vergaß wie ich wo hingekommen war und der Einfluss wuchs, bis ich verhaftet wurde."
"Leg nach, sie soll noch eine Stunde schmoren, dann machst du sie los und bringst sie in den Turm, die andern Hexen sind dran!"

Die Schmerzen ließen nicht nach, sie feuerten noch zweimal nach und die Wärme ließ meinen Körper kochen.
Dann endlich sperrten sie mich in das dreckige kleine Loch und gingen.

AngeklagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt