Kapitel 44

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Louise's Sicht:

Ich nahm meine Sachen und packte sie in die Satteltaschen, dann stieg ich auf Nachtschatten und wartete vor dem Tor auf Legolas und Thranduil.

Sie ließen auch nicht lange auf sich warten.

Sie wurden von Finnin begleitet.

Er sah zu mir auf und fragte:"Und du bist dir sicher, dass ihr alleine zurechtkommt?"

"Ja, für meinen Plan muss ich im Wald alleine Sein. Sonst funktioniert es nicht."

"Pass auf dich auf und komm so schnell es geht zurück."

"Sei unbesorgt, Nin."

Wir ritten los und ritten den ganzen Tag. Legolas zeigte uns den schnellsten Weg.

Dann waren wir vor dem Eingang zum Wald.

Der Wald war düster und sah nicht gerade vertrauenserweckend aus.

Legolas bedachte mich mit einem Blick, der mir sagte, dass hier das Reich der Waldelben lag.

Wir ritten hinein und durch den Wald.

Vor einer Brücke bogen wir ab und blieben unter einem riesigen Baum stehen.

Wir stiegen ab und Legolas flüsterte mir die Zeiten der Wachen zu.

Dann ritten sie davon und ließen mich alleine.

Ich führte Nachtschatten durch den Wald und achtete bewusst darauf, dass ich eigentlich von den Wachen gesehen werden müsste.

Dann plötzlich als ich auf dem Weg zurück war, hielt mir jemand einen Dolch an die Kehle und sagte:"Keine Bewegung! Kein Ton! Halt still, dann passiert dir nichts!"
Ich nickte und einer trat in mein Gesichtsfeld.
Es war ein Elb mit Rüstung.
Er hielt ein Seil in der Hand und knotete meine Hände zusammen.

Dann brachten sie mich zurück zur Brücke und durch ein großes Tor in einen gewaltigen Raum.

Es war überwältigend. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Plötzlich kam uns ein Elb entgegen, er sagte den beiden Wachen etwas auf Elbisch.

Ich konnte alle Elbensprachen sprechen, aber ich ließ mir nichts anmerken und sah zu Boden.

"Der König und der Prinz sind zurückgekehrt, bringt sie sofort zum König! Wo habt ihr dieses hübsches Geschöpf denn aufgelesen?"

"Sie war auf dem Weg zum Weiher."

Sie zogen mich weiter und dann stand ich vor dem Thron.

Thranduil trug eine wunderschöne Krone und sah mich druchdringend an.

Es war alles Teil meines Plans.

Er sprach mit mir nun auf meiner Sprache.

"Mädchen, wo kommst du her? Was machst du hier? Ganz allein?"

"Ich habe mich verirrt. Ich war auf der Suche nach meinem Großvater."

"Wer sind deine Eltern?"

"Ihre Namen sind Mairon und Niniel. Meine Mutter starb vor kurzer Zeit."

Bei dem Namen Mairon horchten alle auf.

"Mairon ist unser Feind. Warum sollten wir dir trauen? Du bist seine Tochter, vielleicht hat er dich geschickt um uns auszuspionieren."

"Weil ich nicht länger die Marionette meines Vaters sein will! Er verbietet mir alles. Ich halte das nicht länger aus! Ich werde euch alles über ein verraten was ich weiß, aber bitte ihr müsst mir glauben!"

"Ich will dir glauben, wenn du dich von deinem Vater lossagst. Damit würdest du das Erbe deiner Mutter bekommen. Doch wer soll dein Vormund werden?"

In dem Moment kam jemand herein und sagte:"Ich werde es tun."

Es war Legolas.
Er trat vor den Thron und verbeugte sich vor seinem Vater.

"Mit eurer Erlaubnis werde ich das Mädchen aufnehmen und erziehen. Sie wird danach nicht nur im entferntesten gut über ihren Vater denken. Sie wird seine Gräuel kennen lernen und verstehen lernen. Gebt ihr mir euren Sehen Vater?"

"Ich tue es, so sprich mit ihr die heiligen Worte."

Er trat vor mich und öffnete meine Fesseln, die Wachen sahen ihn nur schockiert an.

Plötzlich merkte ich wie jemand in meinen Geist drängte, dann veränderte mein Körper sich zu dem meines Vaters und die Stimme von ihm sprach:"Du nimmst mir nicht meine Tochter!"

Dann stand ich abseits und er bedrohte Legolas und Thranduil.

Ich trat vor Vater und nahm meinen Mut zusammen, dann rief ich ihm entgegen:"Ich will nicht deine Tochter sein! Du bist grausam! Willst nur Krieg und mich ständig verheiraten, damit du mehr Land bekommst! Du hast nie im entferntesten daran gedacht, dass auch ich Gefühle habe! Du bist nicht meine Familie! Meine Familie ist die von Mutter, denn sie war die Tochter dieses Elbenkönigs und ich werde nicht zulassen, dass du ihnen etwas antust! Du denkst immer nur an deinen eigenen Vorteil und lässt mir keine Freiheiten!"

"Freiheiten, pfff. Freiheit brauchst du nicht! Du bist meine Tochter! Dazu geboren mir zu dienen!"

"Ich werde dir nicht dienen! Niemals! Eher sterbe ich!
Wenn lautes Leben den Kopf zum dröhnen bringt und mir innendrin einfach nichts mehr gelingt und ich schrei, dass alles viel zu eng zum Atmen ist! Ich werde mich dir nicht unterwerfen wie Leopold! Hiermit sage ich mich los. Ich möchte nicht länger deine Tochter sein und nehme meinen Onkel als Vormund an. Er soll über mich entscheiden."

"Und ich scheue nicht die Verantwortung. Ich nehme dieses Mädchen als meine Tochter an und werde sie lieben wie mein eigenes Kind!"

Vaters Gestalt schrie auf und verschwand ganz plötzlich.

Dann zog mich Legolas an sich und murmelte:"Alles gut. Es ist alles gut. Er ist weg. Du hast ihm die Meinung gesagt. Das hast du gut gemacht. Er kann nicht länger deinen Körper in Besitz nehmen."

Ich war erleichtert, doch plötzlich hörte man eine Stimme.

Die Stimme eines der Valar.

"Gut gesprochen Mädchen, drum sollst du das Erbe deiner Mutter bekommen. Zum guten wendet sich das Blatt ihre Mutter bringt es ans Licht. Was lamge schon vergessen war, soll auferstehen!"

Plötzlich wuchsen meine Haare und wurden exakt wie die meiner Mutter.

Ich betrachtete sie staunend und Legolas lächelte mir zu.

Ich lächelte zurück.

Noch nie war ich so froh gewesen. Ich war frei von Vater.

König Thranduil schaute uns auch an und ich senkte den Kopf.

Er stieg herunter und sagte:"Meine Tochter war deine Mutter auch ich erkenne dich als Familienmitglied an. Legolas wird sich von nun um dich kümmern und deine Ehe, die dein Vater geschlossen hat, ist annuliert. Denn sie war nicht rechtmäßig."

Legolas reichte mir seine Hand und sagte:"Ich zeig dir dein Zimmer und danach dein neues zu Hause."

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Endlich läuft es auch Mal gut für Louise. Es ist jetzt bald Wochenende, doch ich bedauere, dass ich Wochenends nicht weiter schreibe, somit war dieses Kapitel für diese Woche das letzte.

Arien

AngeklagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt