Kapitel 22

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Als ich wieder zu mir kam, lag ich in einem weichen Bett, welches mit Vorhängen verhängt war.
Mein Kleid hatte sich angepasst und es war weiß und gab ziemlich viel von meiner Brust Preis.
Der Vorhang wurde zur Seite geschoben und der Elb von vorhin sah mich an.
Er lächelte und rief über seine Schulter:"Sie ist wach!"

Ein zweiter erschien. Er trug eine Kapuze und verbarg sein Gesicht geschickt.
Er sah mich an, ich spürte seinen Blick auf meinem Dekolleté liegen.
Er sprach ganz ruhig:"Du wolltest nicht zu mir kommen, also musste ich dich holen lassen. Keine Sorge du bekommst auch nur eine kleine Strafe dafür, Desmold, setz sie für eine Stunde auf den Stuhl auf Stufe drei."

"Mein Herr, dies wäre doch aber zu gutherzig. Sagt, seit wann seit ihr barmherzig? Ich sage setzt sie für drei Stunden jeden Abend für Stufe sieben auf den Stuhl und zurrt die Gurte fest."

"Hast Recht, aber auf Stufe sechs und nur zwei Stunden  und nur heute. Sie soll ja schließlich keine bleibende Schäden davontragen." Der eine verschwand wieder und Desmold griff nach meinem Arm.
Er zerrte mich zu einem Stuhl, dann steckte er etwas zwischen meine Beine und drehte es größer.
Mit Gurten machte er meine Hüfte fest.
Ich versuchte ihn wegzuschubsen, doch er nahm meine Handgelenke und fesselte sie mir auf den Rücken.
Dann ging er.
Es tat nicht so sehr weh wie ich angenommen hatte, aber dennoch war es unangenehm und drückte.

Dann fiel ich in eine Art Trance und bekam nichts mehr um mich herum mit.


Als ich das nächste Mal etwas mitbekam wurden meine Fesseln gelöst und jemand zog mich hoch.
Ich blickte verwirrt in Desmonds Gesicht.
Er zog mich zu einem Spiegel und sagte mir:"Der Tag ist noch nicht ganz vorbei. Mein Herr wünscht euch noch in seinem Gemach zu sprechen. Das Kleid verändert sich in das richtige, du brauchst dich nur um deine Haare zu kümmern. An diesem Hof ist es Frauen nicht erlaubt ihre Haare offen zu tragen. Also machst du sie besser zusammen."

Desmond ging aber und ließ mich alleine.
Ich nahm meine langen Haare und flocht sie in einen Zopf, dann plötzlich veränderte sich das Kleid in ein anderes weißes.
Der Unterschied zwischen ihnen war, das erste war unten nicht so lang und glatt gegeben.
Dieses Kleid war als ob es eine ruhige Person darstellen sollte.
Desmond kam kurz darauf rein und umfasste meinen Arm.
"Komm, ich Bring dich zu ihm."
Er zog mich unsanft auf den Flur und durch Korridore, die alle gleich schienen.
Dann öffnete er die Tür zu einem Schlafzimmer.
Der Fremde Elb stand von einem Schreibtisch auf und gab Desmond einen Wink, dass er uns allein lassen sollte.
Er betrachtete den weiten Ausschnitt und dann auch noch meine Haare skeptisch.
"Desmond hat dir gesagt, es ist nicht erlaubt die Haare offen zu tragen, oder?"
Ich nickte vorsichtig.
"Wie heißt du? Warum willst du mich unbedingt haben? Was willst du von mir?"
"Ziemlich viele Fragen auf einmal. Hier mein Gesicht."
Er streifte seine Kapuze zurück und ich erkannte Annatar.
"Wie ist das möglich? Der Ring wurde doch vernichtet!"
"Wie das möglich ist, nun der Ring hat Sauron getötet, nicht aber Mairon. Und es war auch nicht Saurons Seite die sich in dich verliebt hat, sondern Mairons Seite. Ich werde den Thron der südlichen Ländern einnehmen und du wirst meine Königin."
"Und wenn ich mich weigern sollte?"
"Warum solltest du dich weigern? Du bekommst von mir alles was du willst, dafür musst du mir aber auch die Treue geloben."
"Ich habe mich nunmal in Elladan verliebt und wir wollen heiraten, außerdem lasse ich mich nicht von dir in deine finstere Königin verwandeln!"
"Die Verlobung muss ja nicht mit der Hochzeit beendet werden. Komm mit, ich zeige dir jemanden."
Er reichte mir seine Hand und ich legte meine Wiederwillen hinein.
Im Gegensatz zu Desmond war er nicht grob, sondern eher vorsichtig.
Er führte mich durch einige Flure und dann eine Treppe hinunter.
Unten war ein Kerker.
In der Zelle vorne sah ich blonde Haare und erkannte Legolas.
Ich ließ Mairons Hand los und rannte zum Gitter.
Ich fiel auf die Knie und rief nach Legolas.
Er hob den Kopf und machte einen gequälten Ausdruck.
Als er mich erkannte schleppte er sich auch nach vorne zum Gitter.
Er hob seine Hand und strich mir über die Wange.
Seine Hand war eiskalt und zitterte.
Ich nahm sie in meine warmen Hände und küsste seine Hand.
"Niniel, was machst du hier? Du musst hier weg!"
"Sie geht nirgendwo hin! Sie gehört mir!"
"Hast du sie etwa schon gefragt, ob sie überhaupt was von dir will?"
Mairon war am das Gitter getreten und sah Legolas kalt an.
Dann schwenkte sein Blick auf mich und er sagte:"Wenn sie mir nicht gehorcht, wird ihr lieber Bruder nicht das nächste Jahr überleben."
Ich sah Legolas an und sah, dass er Striemen am Arm hatte.
"Oh Gott, war ist mit dir passiert? Sprich schon!"
"Eine Elbin hat mich hierhergebracht, aber weil ich mich gewehrt habe, haben sie mich mit Peitschenhieben bestraft. Hör zu, du darfst ihm nicht glauben! Er will nur die Welt beherrschen und dich als seine Beute haben."

"Niniel, wenn du nicht nur wegen deines Bruders mir gehorchst, sie dir die zweite Zelle an!"
Ich hob meinen Blick und sah in einer anderen Zelle Elrohir.
Er war noch übler zugerichtet als Legolas.
Ich lief zu ihm und befühlte seine Haut.
Sie war eiskalt.
Ich sah Mairon gehetzt an und fragte:"Was muss ich tun, damit du sie frei lässt?"
"Mir die Treue geloben und mir das Jawort geben! Aber du hast noch zwei Tage Zeit, dann reiten wir nach Gondor um den König einzuladen. Er wird kommen, ob er will oder nicht!"
Er nahm meine Hand und zog mich von den beiden weg und die Treppen hoch.

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