Kapitel 49

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Louise's Sicht:

Als ich zu mir kam, lag ich auf etwas hartem, sehr hartem und sehr kalten.

Ich sah mich um. Ich lag auf dem blanken Boden in einem blanken Raum.

Licht gab es nur eine Fackel, deren Licht durch ein Gitter in der Tür fiel.

Mein Rücken tat nicht mehr weh.

Ich wollte nachsehen ob eine Narbe geblieben war, doch ich sah, dass meine Hände mit einem Seil gefesselt waren.

Als ich an mir herab blickte, sah ich, dass ich komplett nackt war.

Meine Haare waren offen und verdeckten einiges, als sie nach vorne fielen.

Meine Füße waren ebenfalls gefesselt mit einem dicken Seil.

Dann sah ich wie jemand durch das Gitter lugte und vor der Tür waren Schritte zu hören.

Das Herz schlug mir bis zum Hals, dann wurde die Tür geöffnet und Desmond stand vor mir. Auf seinem Gesicht sah ich ein triumphierendes Lächeln.

Er betrachtete mich und kam auf mich zu.

Ein Impuls wollte, dass ich den Kopf senkte, ich hielt mich aber noch zurück es zu tun.

Ich erwiderte seinen Blick mit all meiner Kraft und er sah mich nur traurig an.

"Schade, du hast wohl gelernt zu hassen, aber das nützt dir auch nicht viel, also nicht mehr. Denn ich habe einen wunderbaren Plan für dich. Lex! Sag ihrem Vater Bescheid, sie ist wach!"

Vater? Nein, nicht schon wieder! Ich hatte auch echt kein Glück! Mit gar nichts.

Ich wollte ihm sagen, dass er alles mit mir tun könne, wenn er mich nicht Vater übergab, aber ich merkte, dass ich geknebelt worden war.

Offenbar war es ihm aufgefallen, denn er sprach:"Och, kannst du nicht sprechen, Mädchen? Ich bin mir sicher, dein Vater wird deine Zunge schon noch lösen und zum singen bringen."

Dann stand er in der Tür und sah mich an. Er blickte zufrieden auf mich herab und stellte sich neben Desmond.

"Warum hast du das getan? Warum hast mich verraten und dich losgesagt?! Antworte!"

Meine Backe schmerzte und Vater zog den Knebel, ein weißer Stoff-Fetzen, aus meinem Mund, dann schlug erneut zu.

Die Tränen wollten die Oberhand gewinnen, aber ich ließ sie nicht. Ich unterdrückte alles und starrte meinen Vater feindselig an.

Er schlug mir erneut auf die Backe und schrie:"Antworte gefälligst dummes Mädchen! Warum hast du das getan?!"

Die Wut die sich in mir gesammelt hat, wich in das was ich sagte:
"Ich habe mich freigesprochen, weil ich nicht länger deine Marionette sein will! Immer habe ich nur das getan, was du gesagt hast! Nicht einmal Gedichte durfte ich schreiben! Ich hatte keinerlei Freiheiten! Du hast mich zudem gedemütigt und bloßgestellt, meinst du da danke ich dir! Mutter ist wegen dir gestorben!"

"Wie kannst du so etwas sagen?! Deine Mutter ist an einer Krankheit gestorben!"

"Ist sie nicht! Sie hatte ein Gebrochenes Herz! Du hast Elladan weggesperrt und sie zu allem gezwungen, ansonsten hättest du ihn getötet! Sie ist wegen dir gestorben, weil du ihr Herz gebrochen hast! Die Krankheit war nicht irgendwas! Es war ein Gebrochenes Herz und mein Zwillingsbruder ist an demselben gestorben! Ich habe gesehen wie du Leopold mit Liebe behandelt hast und dich um den kleinen Merlin hast du immer angesehen als ob er nicht Recht wäre!"

"Desmond, unterzieh sie einer angemessenen Strafe und Sorg dafür, dass sie gefolgsam wird wie ein junges Reh! Liebe Tochter du wirst nie wieder so reden! Das wird Desmond dir austreiben! Und Louise leb wohl, wir werden uns nicht mehr in diesem Leben sehen!"

AngeklagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt