Kapitel 24

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Es war ziemlich langweilig, eigentlich hörte Mairon nur seinen Generälen zu wie sie erzählten, dass sie die südlichen Ländern eroberten.
Als endlich fertig war, stand er auf, stieg die Treppe zu mir hinab und nahm meine Hand, dann führte er mich aus der Halle hinaus und zu einem Pferd.
Das Pferd war riesig. Es hatte den Rücken wohl auf meiner Kopfhöhe, denn ich konnte nicht hinüber sehen.
Es war nachtschwarz und wunderschön.
Ich hob meine Hand und streichelte das Pferd.
Es wieherte als ob ich weitermachen sollte.
Dann merkte ich wie hinter mir jemand schmunzelte. Ich schoss herum und die Erinnerung an Mairon traf in mein Gedächtnis.
"Normalerweise ist er fremden gegenüber sehr scheu. Wir reiten nach Gondor um dem König die Nachricht der Hochzeit zu überbringen, er wird kommen als Nachbar. Es ist seine Pflicht als König."
Er umfasste mich an der Hüfte und hob mich hoch, dann setzte er mich auf den Rücken des Pferdes.
Er setzte sich hinter mich und steckte seine Arme zwischen Armen und Hüfte durch und nahm die Zügel.
Er ritt zwar nicht mit Sattel aber dafür mit Zaumzeug.
Ein Ruck ging durch den Körper des Pferdes und es lief los.
Raus aus dem Schwarzen Tor und durch Ithilien nach Osgiliath und Minas Tirith.
Merkwürdigerweise hielt uns keiner auf.
Wir erreichten den Palast und das Pferd blieb stehen.
Mairon stieg ab und half mir herunter.
Dann legte er einen Arm um meine Hüfte und nahm meine Hand.
Er führte mich zur Tür und zwei Diener öffneten sie.
Wir traten auf den Thron zu, auf dem ein verdutzter Aragorn mit einer überraschten Arwen saß.
Arwen sah mich fragend an, ich wich ihrem Blick nur aus und senkte den Blick.
Ich wollte knicksen doch Mairon hielt mich mit seiner Hand zurück.
Er sagte zu Aragorn:"König Aragorn von Gondor, meine zukünftige Frau und ich sind vorbei gekommen um euch die Einladung zu unserer Hochzeit zu bringen. Wie ihr wisst ist es Sitte, wenn ein südlicher König heiratet, dass ihr erscheint."
"Ich bin mir meiner Pflichten bewusst, aber diese Elbin kenne ich und ich bin mir sicher, dass sie ihr Herz jemand anderem geschenkt hat. Zu dem sind ihr Bruder und der Bruder dieses Elben verschwunden. Ihr habt sie doch nicht etwa entführt?"
"Mein Herr, es ist wie ihr vermutet, ich habe keine Wahl."
Mairon, der erst dachte er wäre gemeint, merkte, dass ich mit Aragorn sprach und wurde langsam aber sicher ein wenig sauer.
"Sie ist aus freien Stücken dazu bereit mir das Jawort zu geben. Entschuldigt uns dann, wir haben noch einiges zu tun."
Er zog mich wieder hinaus und als wir über den Hof gingen sah ich bei den Ställen Elladan stehen.
Ich wollte ihm etwas zurufen, doch Mairon zog mich unerbittlich weiter.
Er hob mich wieder auf den Rücken seines Pferdes und stieg hinter mir auf.
Er umfasste meine Hüfte wieder und wollte losreiten.
Doch ich spürte wieder dieses Ziehen im Bauch.
Ich krümmte mich leicht und ich merkte wie Mairon mich an sich zog und über meinen Bauch strich.
Die Schmerzen beruhigten sich und er fragte:"Was ist denn los? Du hattest neulich auch schon Schmerzen. Ich hab's dir angesehen."
"Unterhalb des Magens es tut so weh. Ich weiß aber nicht was es ist."
"Ich bringe dich zurück und dann sehe ich mir deinen Bauch Mal an."
Ist der auch noch Arzt? Oh, ne. Ich wollte den einfach nicht mehr um mich haben.
Er ritt zurück und brachte mich auf mein Zimmer dann schloss er die Tür zu und sagte zu mir:"Zieh dich aus."
Er holte aus einer Truhe eine Tasche und ich drehte ihm den Rücken zu.
Ich machte das Kleid auf und ließ es auf den Boden fallen, dann hängte ich es an seinen Hacken und Mairon kam auf mich zu.
Seine Miene war versteinert und wütend.
Ich wusste er würde keine Wiederrede jetzt gerade dulden. Eher würde er mich schlagen.

Er stand vor mir und beugte sich nach unten.
Er betasstete den Bauch und setzte unten irgendwas an, aber er wirkte nicht sehr zufrieden.
Er legte es weg, dann sagte er:"Du hast diese Schmerzen wie lange?"
"Heute Morgen."
"Lüg mich nicht an! Du hast diese Schmerzen schon länger! So etwas kommt nicht von jetzt auf gleich!"
"Vielleicht haben sie aber auch erst heute Morgen angefangen. Als ich mich auf die Stufen setzen sollte, hat es wirklich zum ersten Mal gedrückt. Aber nicht so stark wie eben! Warum denkst du sollte ich dich anlügen?"
"Weil du mich nicht liebst und dein Kind beschützen willst."
"Ich habe keine Kinder, sie wurden alle getötet."
Es stimmte die Selkis wurden überfallen kurz nach meiner Befreiung und dabei wurden auch meine Söhne getötet, während meine Töchter sowieso schon Tod waren.
"Im Moment vielleicht nicht, aber bald. Mit wem hast du zuletzt im Bett gelegen?"
Ähm, hatte er jetzt vollends den Verstand verloren?
Ach nein, kann er ja nicht, da er kein Verstand hat.
"Äh, du hast zuletzt neben mir gelegen. Hast du das etwa schon wieder vergessen?"
"Mit wem hast du zuletzt richtig im Bett gelegen? Nicht wie wir, anders. Wer war es?! Nun sag!"
"Elladan."
"Der zweite Elb? Mit den schwarzen Haaren der?"
Ich sah weg. Ich konnte ihm nicht verraten wer Elladan und Elrohir waren, wenn er es noch nicht wusste.
Er funkelte mich mit glühenden Augen an, ich gab ihm keine Antwort.
Er schmiss mir das Kleid zu und befahl:"Zieh dich an! Sofort!"
Ich zog mich an und sobald ich fertig war, griff er nach meinem Arm und zog mich durch ein paar Flure in eine Kammer.
Er drückte mich auf einen Stuhl und fesselte meine Hände an die Stuhllehnen, dann fesselte er meine Füße auf den Boden und verschwand.

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