Kapitel 16

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Ich spürte wie jemand eine Kling zog.
Ich beugte mich vor zu Legolas und zog ihm blitzschnell seine Zwillingsdölche aus der Schei und blockte den Schlag eines Schwertes.
Ich sprang auf und der Kämpfer griff an.
Ich parierte wie Merlin es mir gezeigt hatte und dann griff ich zurück an und ließ die Schläge nicht enden.
Am Ende hielt ich ihm den einen Dolch an die Kehle und den anderen vor den Bauch.
Dann sah ich in sein Gesicht.
Es war der neue Herr von Gondor.
Ich ließ die Dolche sinken und fragte ihn:"Warum habt ihr mich angegriffen, ich hätte euch getötet, wenn ich nicht gesehen hatte das ihr es seid."
"Ich wollte sehen ob und wie gut ihr kämpfen könnt."
"Und wie Kämpfe ich? Hier, die Dolche sind wirklich gut."
Ich gab ihm seine Dolche zurück und dann sagte der Herr:"Ihr seid eine hervorragende Kämpferin, ich kenne selbst unter den Elben nur einen der so kämpfen kann."
"Ihr kennt Merlin?"
"Nein, aber König Thranduil, ich glaube ihr seid seine Tochter, kennt ihr den Beinamen eures Bruders, wenn nicht schon seinen Namen?"
"Nana hat mir nur erzählt, dass er denselben Beinamen trägt wie ich, Grünblatt. Mehr hat sie mir nicht verraten."
"Ich weiß wer du bist. Niniel Grünblatt, Tochter von Königin Isabella und König Thranduils, Schwester von Legolas Grünblatt."
"Legolas? Du bist mein Bruder?"

Ich sah ihn voll Unglauben an. Dann viel mir auf, dass er dieselben blauen Augen hatte wie Nana und ich und seine Haut war auch so hell wie unsere.
"Hast du mich deshalb die ganze Zeit so gemustert? Hast du mich für Nana gehalten?"
"Ja, ich habe nur ein Bild von ihr als Erinnerung, ich war damals noch zu klein, doch Ada hat mir erzählt, dass sie ein Kind erwartet hatte als sie gefangen genommen worden ist. Du bist die Tochter, die mein Vater sich nach mir noch gewünscht hat. Er dachte du wärst Tod, noch im Mutterleib ermordet, aber nun stehst du hier, vollkommen gesund."
Er kam zu mir und wir sahen uns lange an, dann fielen wir uns in den Arm.

Ich war froh endlich zu wissen wer mein Bruder und mein Vater waren.

Wir lösten uns und verabredeten, dass sollten wir überleben wir uns alles erzählen würden.
Dann kam ein Elb.
Er hatte schwarze Haare und so wunderschöne Augen.
Seine Haut war hell und er trug Waffen und eine Kampftunika.
Er sagte auf Elbisch zu Aragorn(er hatte mir erzählt wer er war).
"Aragorn, in der Halle ist ein Treffen einberufen worden, ihr sollt kommen. Es geht um das weitere Vorgehen."
Er sah sich nach Legolas um und entdeckte mich nah bei ihm.
Als er mich ansah, spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht stieg und mein Knie wurden weich.
Ich drehte mich um und lief davon, in mein Zimmer.
Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und fragte mich was eben passiert war.

Wenig später klopfte Legolas an meine Tür. Ich spürte einfach das er es war.
"Herein!"
Er kam und setzte sich neben mich.
Er sah mich schmunzelnd an.
"Was war denn das eben?"
"Keine Ahnung."
"Willst du mitkommen in die Halle?"
"Ist er auch da? Dann nicht!"
"Ach ich weiß du bist verliebt, du bist doch total rot und außerdem sehe ich dir an, dass es dir peinlich war, so nah an mir zu stehen. Du würdest gerne mit Elladan zusammen sein, mmh? Hab ich Recht oder habe ich Recht?"
Elladan.
Schon der Name klang wunderschön.
Ich merkte wie ich noch roter anlief.
"Ich würde gerne danach noch mit dir reden, komm in einer Stunde in den Garten."
"Worüber möchtest du reden?"
"Unsere Mutter. Warte dort auf mich."
Er ging wieder und ich packte meine Sachen wieder ein.

Nach einer Stunde stand ich in einem weißen Kleid im Garten und wartete auf meinen Bruder.

Ich sah ihn kommen. Er gab mir zur Begrüßung ein sanftes Lächeln, dann nahm er meine Hand sind wir schlenderten durch den Garten.
Ich erzählte ihm von meiner Kindheit und er hörte mir zu.
Dann hörte ich das Geräusch von Legolas Stimme, die nach mir rief:" Niniel Grünblatt? Niniel? Schwesterchen, wo bist du?"
Ich sah den Legolas neben mir an.
Er war ein Trug Bild. Es war nicht der echte Legolas.
So schnell ich nicht reagieren konnte, hatte er mich zu sich gezogen und hielt mir einen Dolch an die Kehle.
Seinen zweiten Arm hatte er um meine Hüfte geschlungen.
Ich rief Legolas entgegen:"Legolas, hier drüben, aber...."
Ich konnte nicht mehr sagen, denn der falsche Legolas hielt mir den Mund zu und er Verstärkte den Griff um meine Hüfte.
Legolas hatte mich wohl gehört, denn er kam sogleich herbei.
Er sah nur mich und lächelte mir zu, dann sah er den Dolch an meiner Kehle, dass mir der Mund zugehalten wurde und der Arm um meine Hüfte.
"Lass sie los oder du bist Tod!", Sagte er, doch der andere sagte:" Vergiss es! Sie ist Tod, wenn du auch nur deinen Bogen oder dein Schwert ziehst, Elb!"
Wie um nur zu beweisen, dass er es ernst meinte, legte er den Dolch noch näher an meine Kehle und ich spürte wie das kühle Metall meine blasse Haut berührte.
"Was willst du von ihr?", Oh das interessierte .ich auch. Wer war dieser Typ?
"Das geht dich nichts an!"
"Doch, sie ist meine Schwester!"
"So, ist das so?! Der Meister hat sich verliebt und sucht sich seine zukünftige natürlich aus und lässt sie zu sich bringen!"

Mir reichte es. Da merkte ich, dass er einen Fehler gemacht hatte.
Er wusste wohl nicht, dass ich kämpfen konnte, aber eine Elbin in einem weißen Kleid hält man wohl für unschuldig.
Ich legte meine Hände um seinen Arm, wie als ob ich ihn von mir forthalten würde.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und schleuderte ihn über meinen Rücken auf den Boden, nahm ihm gleichzeitig den Dolch aus der Hand und schnitt ihm die Kehle durch.

Das Blut spritzte heraus und mein Kleid verfärbte sich an einigen Stellen rot.
Legolas sah mich erschrocken an.
Ich lächelte ihm schelmisch zu und flüsterte:"Denkst du wirklich ich kann mich nicht wehren, wenn mir jemand die Klinge an den Hals hält? Du solltest dein Gesicht sehen!"
Ich lachte los und Legolas kam zu mir und nahm mich in den Arm.
Er untersuchte mich, dass es mir auch ja gut ging.
Er hob mich hoch und trug mich durch den Garten, weg von der Leiche.
Er ließ mich runter und wir liefen lachend zusammen hinauf in den Garten wo der Sprössling des weißen Baumes gedeihte.
Er sah mich glücklich an und wir sahen hinab auf die Stadt.
Dann erzählte er mir von Vater und ich ihm von Mutter.

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