Kapitel 28

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Am nächsten Morgen wachte ich auf und ich lag im Bett.
Allein.
Ich hörte Stimmen von nebenan.
Mairon wie er sich mit einem General stritt.
Dann hörte ich wie etwas rumpelte und dann war Ruhe.
Ich schlug die Decke zurück und stand auf.
Ich zog mich an, dann ging ich durch die Tür ins Büro.
Mairon saß an seinem Schreibtisch und schrieb in Windeseile einen Brief.
Ich sah auf dem Boden ein Flecken Blut und wusste, dass der Offizier eben seinen Kopf verloren hatte.
Ich trat zu Mairon und sah über seine Schulter.
Friedensvertrag nicht angenommen.
Las ich.
Mairon sah es und sagte zu mir:"Du brauchst es nicht zu lesen."
Die Tür ging auf und ein Diener trat ein.
Er verbeugte sich und sagte:"Verzeihung Majestät, euer Sohn schreit und will keine Ruhe geben."
"Ich kümmere mich."
"In Ordnung."
Der Diener führte mich durch das Schloss und ließ mich in ein Zimmer ein.
Es war für ein Kinderzimmer hergerichtet.
Neben einer Wiege stand eine Frau, sie versuchte ihn zu beruhigen, was aber nicht ging.
Ich ging auf sie zu und nahm ihr Leopold ab.
Ich wiegte ihn sachte im Arm und ging mit ihm auf eine Terrasse.
Ich begann ein Lied zu singen, welches meine Mutter immer für mich gesungen hatte.
Kaum war ich fertig schlief der kleine Prinz in meinem Arm.
Er wirkte so friedlich und zufrieden.
Ich sah in die Ferne.
Ich erkannte kaum etwas.
Mordor war ein schlimmes brachliegendes Land.
Plötzlich trat jemand hinter mich und sah mich an.
Es war Desmond.
"Ihr habt ihn aber schnell beruhigt."
"Er ist mein Sohn. Eine Mutter kann ihr Kind beruhigen."
"Ihr solltet immer kommen um ihn zu beruhigen."
"Schreit er immer?"
"Immer nach dem Essen."
"Desmond ihr werdet in der Küche gebraucht."
"Entschuldigt mich."
Er ging wieder und Leopold wurde wach.
Anstatt zu schreien, lachte er mich an.
Ich erschrak fürchterlich als jemand seine Arme um meine Hüfte schlang.
Kurz darauf hatte Mairon mich in seinem Arm.
Er betrachtete Leopold glücklich.
"Komm, es gibt Abendessen."
"Und er hier?"
"Er hat schon gegessen."
"Hunger. Mama."
"Hast du gerade gesprochen?"
"Mama Hunger."
"Du sprichst ja. Meint er jetzt du hättest Hunger oder was?"
"Er meint, dass er Milch von mir will. Normal säugt man sein Kind und bekommt es nicht weggenommen."
Ich ging mit Leopold hinein.
Setzte mich hin und öffnete das Kleid und gab ihm die Brust.
Mairon kam hinein und starrte mich fasziniert an.
Leopold schlief sofort in meinem Arm ein.
Ich wiegte ihn sachte hin und her.
Er schlummerte zufrieden.
Mairon sagte:"Leg ihn ins Bett."
Ich legte ihn hin und deckte ihn zu.
Ich zog mein Kleid wieder hoch und machte Mairon machte es zu.
Dann nahm er meine Hand und wir gingen in den Thronsaal, wo schon ein Tisch mit Essen bereit stand.
Ich setzte mich und aß etwas.

Den Mittag ging ich wieder zu Leopold.
Er war wach und ich ging mit ihm durch das Schloss spazieren.
Alle Generale, die ich traf, verbeugten sich und begutachteten uns.
Ich brachte Leopold gegen Abend in sein Zimmer zurück und stillte ihn.

Dann schlief er wieder ein.

Die nächsten Wochen waren zwar sehr schön, aber ich wünschte mir in meinem Herzen Elladan herbei und dass Leopold nicht Mairons und mein Sohn war, sondern der von Elladan und mir.

Es war sehr einsam.
Frauen gab es am Hof nicht und so war ichndie einzigste.
Die Generäle wurden zwar freundlicher, aber sie gehorchten dennoch nur Mairon und rührten mich auf seinen Befehl hin nicht an. Ich hatte das schelmische Begehren in ihren Augen gesehen. Am liebsten hätten sie mich wohl als Sklavin gehalten, doch meine Stellung als Mairons Frau und Geliebte Verbot es ihnen.
Ich kümmerte mich um Leopold und arbeitete an einer Decke weiter.
Mairon schien wie verwandelt.
Er war nett.
Vielleicht lag es daran, dass ich ihm geschworen hatte oder er war wirklich nur wegen des Krieges Mal froh. Er hatte einige Gebiete weiter südlich erobert und konnte sie erfolgreich verteidigen.

Es waren Monate vergangen und Leopold lernte das Laufen.
Ich war gerade mit ihm im zweiten Stock und er klammerte sich an meine Hand, da spürte ich wieder Schmerzen im Bauch.
Leopold sah mich fragend an und ich sagte ihm:"Keine Sorge Leopold, mir geht's gut, lass uns zu Papa gehen."
Ich hob ihn hoch und trug ihn die Treppe hinunter.
Unten ließ ich ihn laufen.
Er stolperte in Mairons Arbeitszimmer und ich betrat es nach ihm.
Mairon lächelte mir entgegen.
Leopold lief zu ihm und versuchte sich zu strecken.
"Willst du mir helfen? Das ist noch nichts für dich."
Mairon hob ihn hoch und wir gingen auf den Balkon.
"Mama."
"Willst du wieder zu deiner Mama?"
"Mama hoch."
Mairon gab mir Leopold zurück und ich fragte Leopold:" Hast du nicht langsam Hunger?"
"Mama Bauch."
Mit einem Schlag wurde mir kalt.
Mairon sah mich taddelnd und fragend an.
"Hast du Hunger habe ich gefragt?"
"Mama Bauch, Mama nicht gut."
"Leopold das reicht jetzt. Ich bringe dich ins Bett."
Ich ging mit ihm in Leopolds Zimmer. Gab ihm die Flasche Milch und als er fertig war, legte ich ihn schlafen.
Danach ging ich zu Mairon wieder auf den Balkon.
"Mama Bauch? Mama nicht gut? Dir geht es nicht gut? Warum hast du nichts gesagt?"
"Ich will nicht dass du dir Sorgen machst. Es waren nur Krämpfe."
"Wo? Wo hattest du Krämpfe?"
"In der Magengegend."
"Nein, du lügst, sie waren am Bauch weiter unten. Komm rein."
Er zog mich rein und untersuchte mich erneut.
Danach machten wir uns fertig um ins Bett zu gehen.
Als wir lagen, flüsterte Mairon in mein Ohr:"Du erwartest wieder ein Kind."
"Möchtest du ein Mädchen oder einen Jungen haben?"
"Ein Junge kann ich zum General machen, ein Mädchen kann mir helfen eine Allianz zu schließen."
"Also egal?"
"Ein Junge wäre mir lieber. Gute Nacht."
Er zog mich an sich und ich schlief schon bald ein.

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