Kapitel 17

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Legolas hatte mir gerade erzählt wie er als Kind einmal Vaters Bogen geklaut hatte und damit leider fast seinen Aufpasser getötet hatte.
Wir hörten ihn nicht aber plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir.
"Legolas, Aragorn sagt, dass du dich bereit machen sollst. Ich habe euch Gesucht, aber nicht gefunden. Warum liegt unten im Garten eine Leiche?"
"Elladan, die Leiche ist das Werk meiner reizenden kleinen Schwester Niniel. Du hattest doch nach ihr gefragt."
Er sah mich grinsend an und ich wurde leicht rot.
Elladan trat zu uns und musterte mich.
Sein Blick blieb an dem mittlerweile getrocknetem Blut auf dem weißen Stoff hängen.
Er blickte mich an und verbeugte sich, dann stellte er sich vor:" Ich bin Elladan, Sohn von Elrond und Celebrian."
Ich knickste und stellte mich ebenfalls vor:"Niniel Grünblatt, Tochter von Isabella und Thranduil. Das Blut... Also was sollte ich machen wenn mir diese falsche Schlange einen Dolch an die Kehle halt und mich zu Mairons Braut machen will?"

"Mairon? Meinst du Sauron oder auch Annatar genannt?"
"Ja, er sagte dass er mich zu seiner Braut machen will, doch ich wurde mich niemals dem verschreiben was meine Mutter getötet hat. Er befehligt Horden von Orks, ich denke ich würde sie alle brennen lassen."
"Woher dieser Hass, Mylady?"
"Hass? Würdet ihr sie etwa lieben wenn sie euch die einzige Verwandte nehmen würden, die ihr kennt? Würdet ihr sie lieben, wenn sie euch tausend Jahrelang versklavt haben? Würdet ihr sie lieben, wenn sie euch an die Selkis verkauft haben? Wenn ihr danach als eine Art Geburtenmaschine und Sklavin funktionieren würdet und bei dem Hauch einer Tochter als Hexe angeklagt werdet und sie euch die Seele aus dem Körper foltern tun? Euch auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollen? Würdet ihr sie lieben oder gar mögen?"
"Nein."
In seinem Augenwinkel sah ich eine Träne.
Legolas trat hinter mich und legte mir einen Arm um die Brust.
"Elladans Mutter ist entführt worden, sie haben sie zwar befreit, doch sie ist nach Aman gesegelt. Ich glaube das erinnert ihn daran."
"Tut mir leid, ich wusste das nicht."
Peinlich berührt lief ich rot an.
"Schon gut, es ist wahrscheinlich nicht einfach gewesen, so behandelt zu werden. Legolas, Aragorn und die anderen machen sich fertig. Verabschiedest du dich noch von deiner Schwester?"
"Hey, wer sagt denn was von Verabschieden? Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber kämpfen kann ich ganz gut!"
Da hielten die mich doch tatsächlich für unfähig zu kämpfen!
"Hör zu wir haben uns gerade erst gefunden, ich will dich nicht schon wieder verlieren!"
"Legolas und wenn du fallen solltest, so würden wir Seite an Seite fallen. Bitte, wenn du gerade daran gedacht hast mich einzusperren, das wird dir nicht gelingen. Ich warne dich!"
Ich hatte so ein merkwürdiges Gefühl, dass mir sagte er würde mich einsperren.
Er legte einen Arm um meine Schulter und sagte zu Elladan:" Sie kann mit. Komm suchen wir dir Waffen."
"Faramir und ich haben Waffen in mein Zimmer geschmuggelt. Der Truchsess hatte mir verboten Waffen zu tragen, aber dich habe Faramir oft ins Feld und nach Ithilien begleitet. Ich war seine Strategie. Manchmal habe ich Waffen getragen und die Bogenschützen befehligt."
Ich nahm seine Hand und zog ihn nach unten in den Palast in Richtung meines Zimmers.

Die Tür stand auf.
Mir stockte der Atem und als wir durch die Tür traten, sahen wir drinnen einen Mann der meine Sachen durchwühlte.
"Hey, was machst du hier?"
"Da seid ihr, komm her oder dein Bruder ist Tod!"
Er hielt einen gespannten Bogen uns entgegen.
Ich trat mit zitternden Schritten auf ihn zu.
"Du! Nimm da drüben das Seil und fessle deine Schwester!"
Er hielt mir einen Dolch an den Rücken, Legolas holte das Seil und fesselte meine Hände zusammen.
"Und nun, hol das andere her!"
Er fesselte auch Legolas die Hände.
Sein Pech! Er ließ mich nur kurz aus den Augen.
Ich lief zum Bett und holte aus der Kiste darunter meine Elbendolche.
Dann warf ich.
Ich hatte gut getroffen, direkt im Hals.
Das Blut lief heraus und Legolas sah mich geschockt an.
"Ich sagte doch, ich kann kämpfen und ganz sicher lass ich mich nicht noch einmal verschleppen!"
Ich versuchte meine Hände zu befreien, doch Legolas hatte sie unter Druck so sehr verschnürt, dass ich nicht Mal einen der tausend Knoten aufbekam.
Dann stand jemand vor mir und befreite mich davon, als ich hoch sah, sah ich in das Gesicht von Elladan.
Er lächelte mir zu und ließ das Seil fallen.
Er wandte sich Legolas zu und löste auch seine Fesseln.
"Was ist passiert?"
"Als wir das Zimmer betraten, hat er ihr Zimmer durchwühlt und er wollte uns vermutlich zu Sauron bringen. Er er er will meine Schwester zu seiner Braut machen."
"Dich hätten sie bestimmt als Druckmittel gegen mich benutzt. Merkt ihr jetzt warum ich hier weg muss? Zwei Mal schon, hat er versucht mich zu bekommen!"

Beide sahen mich besorgt an.
Ich holte aus der Kiste meine Toga, die ich von Faramir hatte, den Bogen und den Kocher und meinen zweiten Dolch.
Ich legte es auf das Bett und zog aus der zweiten Leiche die ich heute hinterließ den Dolch heraus.
Erneut spritzte Blut auf das Kleid.
Ich drehte mich mit dem Rücken zu Legolas und Elladan und streifte das Kleid an.
Legolas hörte ich murmeln:" Bei Eru ist sie dünn!"
Ich zog die Tunika an und legte meine Waffen an.
Zum Schluss klopfte ich an die Vertäfelung über meinem Schreibtisch.
Das Holz klappte sich heraus und ich sah Kristall.
Mein Schwert.

Es war aus Gondolin und silbern.
Der Griff war verziert und es hatte eine prächtige Scheide.
Ich legte mir den Scjwertgurt um und drehte mich wieder zu Elladan und Legolas um, die mich die ganze Zeit aufmerksam gemustert hatten.

"Fertig."
"Gut, ich auch."
Wir holten unsere Pferde und ritten dann den anderen hinterher.

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