Es war ziemlich langweilig, leider war er erst nach drei Stunden fertig.
Er ließ alle gehen und rief Leopold und mich zu ihm.
Als wir vor ihm standen, stand er auf und nahm meine Hand in seine.
"Meine liebe Tochter, ich habe dich bisher großgezogen, doch wie jede Prinzessin wirst auch du bald heiraten."
"Wen?"
"Den Prinzen von Rohan. Er ist ein Jahr älter als Du und er ist ein großer Mann. Der König, Eomer, hat nach einem Friedensbündnis gefragt und möchte dich als die Gemahlin seines Sohnes. Du wirst in einem Monat nach Rohan reisen, genauer gesagt nach Edoras und bis dahin bekommst du Unterricht im Tanzen."
"Kann ich nicht Unterricht im fechten bekommen? Das wäre doch viel effektiver, wenn ich auf der Reise angegriffen werde und die Wachen in der Unterzahl sind, dann kann ich mich verteidigen."
"Sehr witzig, meine Tochter lernt kein Fechten! Leopold wird dich begleiten und nach der Hochzeit wird er wieder hierher zurückkehren. In einem Monat."
"Ja, ich werde auf mein Zimmer gehen."
Ich lief in mein Zimmer und nahm mir das Buch über Elben.
Sofort schlug ich die Seite auf, wo ich aufgehört hatte und las weiter.Gegen Abend dann, dachte ich, dass ich ja nochmal zu den beiden Elben könnte und ich lief zum Nordturm.
Eine der Wachen war wach, es waren dieselben wie am Morgen.
Er gab mir den Schlüssel und sagte:"Hier, wenn du runterkommst. Außerdem wollte Nick die erste Zeit mit dir."
Ich lief die Treppe hinauf und schloss auf.
Ich betrat den Raum und sah wieder den mit den blauen Augen wie er mich ansah."Seid ihr nicht erwischt worden?"
"Sie haben einen Augenblick mit mir gefordert, dann sagen sie nichts meinem Vater."
"Was hat dein Vater dir angetan?"
"Er hat mich vor seinen Generälen auspeitschen lassen."
"Kein Vater sollte das von seiner Tochter fordern."
Ich erschrak fürchterlich, der andere Elb war aufgewacht und hatte gesprochen.
"Seid ihr König Thranduil?"
"Der bin ich und mit wem haben wir das Vergnügen? Wer ist dein Vater, dass er so etwas von dir fordert?"
"Ich denke ich sollte darüber nicht sprechen. Was für Bräuche habt ihr Elben?"
"Warum willst du etwas über uns wissen, aber nichts über dich sagen?"
"Ada, sei nicht so grob."
"Er hat schon Recht, ich sollte euch sagen wer mein Vater ist, aber der letzte der es erfahren hat war nicht begeistert."
"Wer war es denn?"
"Elladan, ich habe ihn nach euch gefragt und euch so gefunden. Mein Vater..."
Die Tür ging auf und die Wache steckte ihren Kopf hinein.
"Prinzessin, ihr müsst euch verstecken, euer Vater ist auf dem Weg in den Turm!"
"Tut mir leid."
Ich lief der Wache hinterher und unten sagte die andere Wache:"Prinzessin, kommt mit in die Wachstube, dort wird er nicht sein. Und bei Gelegenheit könnt ihr noch euer Versprechen einlösen."
Ich folgte ihm und keine Sekunde nachdem die Tür zu war, hörte ich Vaters Stimme und die von Leopold."Ja, mein Sohn, sie werden mitkommen."
"Vater, was ist wenn sie mit ihnen spricht?"
"Was sollten sie ihr schon sagen? Sie werden ihre Diener. Komm, wir holen sie."
So langsam verstand ich gar nichts mehr.
Die Wache tippte mir auf die Schulter und drehte mich herum.
"Also was wollt ihr, dass ich tue?"
"Nichts."
"Nichts? Aber warum...?"
"Weil der der euch hinein lässt einen Kuss von euch bekommt."
Nun wurde mir unbehaglich.
Die Wache beugte ich herab und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann grinste er und zeigte mir die Hintertür.
Ich lief schnell in mein Zimmer und fand schon einen Leopold vor.
"Wo warst du?"
"Im Garten."
"Ich soll dich zum Essen holen."
"Ja, lass uns gehen."
"Gut."Der Monat verstrich schneller als mir lieb war und Vater beschäftigte mich mit so vielen Aufgaben, dass ich keine Zeit mehr hatte die Elben zu besuchen.
Dann kam der Tag der Abreise.
Ich trug ein blaues Reisekleid und Leopold stand neben mir.
Vater gab mir die Zügel von Nachtschatten und ich stieg auf.
Zwanzig Wachen würden uns begleiten und zehn würden danach auf mich aufpassen.
Wir ritten los und ließen Mordor hinter uns.
Sobald wir weit entfernt waren begann ich mir die Landschaft anzusehen.
Sie war so viel schöner als die in Mordor.Als wir gegen Abend Rast in einem Wald machten, setzte ich mich abseits von den anderen und ich genoss es, Mal weiter weg von Vater zu sein.
Vielleicht dürfte ich ja wieder Gedichte schreiben.
Mit neuer Hoffnung schlief ich ein.
Am nächsten Tag weckte mich Leopold und wir ritten den restlichen Weg bis nach Edoras.
Wir erreichten die Stadt und alle sahen uns misepetrig entgegen.
Wir stiegen ab und betraten den Thronsaal.
Auf dem Thron saß König Èomer.
Ich knickste und die Wachen verbeugten sich.Der König hatte sich erhoben und stand plötzlich vor mir.
Er reichte mir seine Hand und sagte:"Ich freue mich euch in eurer neuen Heimat begrüßen zu können. Mein Sohn Finnin erwartet euch in seinem Zimmer. Ihr beide seid so gut und bringt diese junge Lady in das Zimmer ihres Zukünftigen."
Zwei Diener kamen und ich folgte ihnen.
Der Palast war klein, im Gegensatz zu dem in dem ich aufgewachsen war.
Wir betraten ein Zimmer und die Diener ließen mich allein.
Es war ein Arbeitszimmer und an einem Schreibtisch saß ein junger Mann.
Er hatte blonde, schulterlange Haare und klarblaue Augen. Er trug einen Anzug wie ihn die Feldherrn in dieser Gegend ihn trugen.
Er musterte mich und stand auf.
Er verbeugte sich und ich knickste vor ihm.
"Mylady hattet ihr eine angenehme Reise?"
"Ja, ich liebe es zu reiten. Und diese Landschaft hier ist sowieso viel schöner als Mordor."
"Wie sieht es denn in eurer Heimat aus, dass ihr diese weiten Hügel Wiesenland vorzieht?"
"Nun, Mordor ist ein staubiges, brachliegendes Land. Ich mag es nicht sonderlich gern. Meistens ist es dunkel und mittendrin ein Schloss, dass man nicht verlassen darf."
"Nicht verlassen darf?"
"Mein Vater hat mir jeglichen Kontakt mit Außenstehenden untersagt."
"Kommt, ich zeige euch ein wenig mehr bis zum Abendessen sind noch ein paar Stunden hin."
Er reichte mir seine Hand und führte mich durch das kleine Schloss.
Wir erreichten die Ställe und sahen, dass einige Stalljungen schwer mit Nachtschatten kämpften.
Ich lief sofort zu ihm und beruhigte ihn.
Dann stieg ich auf seinen Rücken und schon tauchte Finnin neben mir auf.
Wir ritten hinaus und er zeigte mir die Umgebung.
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Angeklagt
FanfictionNiniel hat ihre ersten tausend Lebensjahre in Gefangenschaft in Angmar verbracht und wurde dort auch geboren. Ungefähr weitere Tausend Jahre hat sie bei einem Elb am See von Kuthiannen gelebt. Dieser hat ihr das Kämpfen beigebracht und sie zieht ger...