Kapitel 14

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Es hatte eine Ewigkeit gedauert bis der Graf gekommen war.
Er ließ mich immer noch in dem schlimmen Zustand ihm das Gift zubereiten.
Danach sagte er zu mir:"du hast bisher zwei Stunden so verbracht. Der Tag ist zur Hälfte vorbei. Versuche das erforderliche Minimum zu erreichen, sonst gibt es weitere Strafen. Der König hat mich informiert, dass drei der anderen Hexen deine Tochter und die des Teufels sind. Dir wird die Hinrichtung sicherlich entgangen sein. Die jüngste von ihnen wurde vor einer Stunde verbrannt. Die mittlere sitzt gerade eine Strafe ab und die älteste wird das Gift kosten, es wir das aussehen als ob sie an der Arbeit gestorben ist."
"Was haben die beiden jüngeren ihnen getan?"
"Oh, die jüngste hat versucht zu entkommen und die mittlere hat lediglich ihre Chefin getötet, dafür sitzt in diesem Moment im Turm der Klageschreie. Und sie wird wohl in diesem Moment mit Jauche befüllt! Ihr solltet euch anstrengen, dass euch nicht dasselbe blüht! Hier sie dir uns vollkommen ausgeliefert. Der König bezahlt für die Schäden, die euch zugefügt werden, da durch alles was wir tun, eure Körper zerstört werden und ihr so dem Teufel entrissen werdet! Patriachix, befreit sie und dann bringt sie an die Arbeit, wenn sie das Minimum nicht schafft, wird sie bestraft!"
Er ging und der Klotz wurde weggenommen.
Er ließ ihn jedoch gedehnt, dann legte er wieder den Keuschheitsgürtel an und den Rock.
Er zog mich nach draußen und der Wind strich zärtlich überm meinen Rücken, der immernoch blutete.

Natürlich schaffte ich das Minimum nicht in der restlichen Zeit und so wurde ich auf das Holz gefesselt wie am Abend zuvor, nur wurde an einer Kurbel gedreht und die Fesseln zogen meine Arme nach oben.
Sie drehten bis meine Gelenke anfingen wehzutun und der Graf sagte noch:"Darauf, dass ihr eure Einstellung überdenkt!"
Die ganze Nacht tat es weh und am nächsten Tag erreichte mich die Nachricht, dass eine weitere Hexe an Vergiftungen gestorben wäre.
Ich wusste, dass es meine Schuld war und nun war nur noch eine Tochter von mir übrig.
Ich hatte auch erfahren, dass die kleineren Tochter von mir, vom König getötet worden waren.

Ich versuchte nur an die Arbeit zu denken, die heute ein wenig schwerer war.
Ich sollte Erdbeeren ernten.
Da ich gestern jedoch so wiederstrebend gewesen war, musste ich dazu überall hin noch ein Gewicht am Bein schleppen.

Am Abend schaffte ich zu meinem Pech nicht das erforderliche Minimum.
Sie standen erneut vor mir und Patriachix brachte mich heute nicht in die Schlafkammer sondern brachte mich zur Folterstube.

Er fesselte mich auf einen Stuhl, der keine Sitzfläche hatte, dann zündete er darunter ein Feuer an und schob es mit einer Platte direkt unter mein Geschlechtsteil.
Es wurde heiß und hielt mich vom schlafen ab.
Einmal in einer Stunde kam er um das Feuer zu schüren und er legte immer wieder etwas auf.
So ließen sie mich die gesamte Nacht verbringen und am frühen Morgen machten sie mich los und tauschten den Hexen-Zapfen gegen einen anderen.
Der Graf sagte zu mir:"Dies ist kein Hexen-Zapfen mehr! Dieser wird der Todeszapfen genannt. Er ist breiter und länger als der andere und er wird dir die gerechte Strafe geben, die ihr Hexen verdient!"

Es ging Tag um Tag vorbei.
Ich arbeitete und arbeitete. Detentions bekam ich nicht, da ich mehr lieferte wie sein musste.
Noch zweimal rief mich der Graf in die Kammer.
Jedoch gestand ich alles was er wollte.
Ich wollte nicht gefoltert werden. Es waren schreckliche Strafen. Jedoch richteten sie schon am nächsten Morgen dreizehn Hexen auf einmal hin. Sie wurden erhängt.
Neue kamen keine.

So vergingen Monate um Monate.
Als alles geerntet war, wurden wir in eine Webstube gebracht wo wir täglich Wolle spinnen mussten.

Ich hasste die Zeit, doch ich wollte nicht sterben und auch nicht misshandelt werden. Wer wollte das schon? Also fügte ich mich komplett da hinein und als ein Jahr vergangen war, war ich sehr erstaunt noch am Leben zu sein.
Der Graf belohnte mich sogar dafür und machte mich zur Chefin der Abteilung, die die Kleidung herstellte.

Doch selbst das konnte mich nicht retten, nachdem ich eineinhalb Jahre unter ihm gedient hatte, wurde ich nach draußen auf den Hof gebracht und dort sah ich den Galgen auf mich warten.
Sie brachten mich hinauf und die anderen sahen zu wie Patriachix mir das Seil um den Hals legte.
Er wollte schon den Stuhl wegstosen, da war der Hof übersäht von kämpfenden.
Menschensoldaten hatten angegriffen.
Ich riss mir das Ding vom Hals und sprang ins Getümmel.
Ich schnappte mir von einem Toten das Schwert, dann tötete ich nach und nach alle Wachen.
Am Ende kam ein Krieger auf mich zu.
Er hatte schulterlange, orangene Haare und trug eine Rüstung wie ein Fürst.
Er streckte die Hand aus und sagte:"Ich bin Boromir aus Gondor, Sohn von Denethor, dem Throchsess. Diese abartigen Experimente müssen ein Ende haben. Ihr seid die einzige Überlebende. Kommt mit in meine Heimatstadt. Dort werdet ihr glücklicher. Darf ich nebenbei bemerkt fragen, wer die Dame ist?"
"Mein Name ist Niniel, Tochter von Isabella, wer mein Vater ist, weiß ich nicht. Und ich würde gerne mit euch kommen, wenn ich mich erholen könnte. Allerdings möchte ich danach zurück zu Merlin. Er hat mich aufgenommen und mir alles beigebracht was ich kann. Er wird denken ich sei Tod."
"Kommt, doch hier."
Er hielt mir seinen Mantel hin.
Ich nahm ihn und drehte mich um.
Dann schnallten ich mir den Mantel um und machte mit einer Nadel und aus dem roten Rock eine spärliche Bekleidung, die meine Brust und meinen Genitalbereich bis zu den Knien bedeckte.
Ich drehte mich um und Boromir lächelte mir zu.
Er nahm meine Hand und dann führte er mich zu seinem Pferd.

Er half mir hoch und setzte sich hinter mich, dann ritt er mit mir zu ihrem Lager.
Dort ließ er mir ein Kleid bringen.
Ich war in seinem Zelt und zog mich um.
Ich zog seinen Mantel aus und das was ich notdürftig aus dem Rock gemacht hatte.
Das Kleid war himmelblau.
Es schmeichelte meiner Figur und meiner Brust.
Die Ärmel waren ab dem Ellenbogen weit und weiß.
Dazu nahm ich die ganze kurzen Haare(sie waren in den eineinhalb Jahren bis auf über den Hals gewachsen.
Ich kämmte sie durch, dann wusch ich noch meine Arme, meine Beine und mein Gesicht.
Als ich fertig war, ging ich vor das Zelt, wo Boromir auf mich wartete.
Er sah mich voll Staunen an.
"Du bist wunderschön."
"Du hättest Mal meine silbernen Haare sehen sollen, wenn ich Orks einen Hinterhalt gelegt hatte und nun mit ihnen kämpfte. Sie gingen mir bis in die Kniekehlen und manchmal ließ ich sie offen, dann wirbelten um mich herum und verwirrten meine Gegner noch mehr. Sie glänzten als wären sie Diamanten und in der Nacht strahlten sie ein wenig wie ein kleiner Stern, doch das war vor meiner Gefengnahme."
Ich erzählte Boromir alles und danach fand er es umso besser, dass er mich vor dem Tode bewahrt hatte.
Am nächsten Tag ritten nach Minas Trith.

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