Wir ritten um die Wette und ich erreichte als erste die Waldlichtung.
Finnin hatte mir Rohan gezeigt und wir verstanden uns super. Er war gerade Mal so alt wie Leopold, der schon am ersten Tag nicht mit uns mithalten konnte.
So war es gekommen. Ich ritt stundenlang mit Finnin aus und danach war ich mit meinem Bruder in meinem Zimmer.
Doch plötzlich hörte ich Hufgetrappel.
Finnin blickte mich besorgt an und griff sofort zu seinem Bogen.Doch bevor er irgendetwas tun konnte, schlug ihm jemand den Bogen ais der Hand und blieb vor uns stehen.
Es war ein Elb. Ich erkannte es an der Weise wie er sich bewegte.
Finnin lächelte ihn an und der Elb sagte:"Gefahr geht von ihr aus. Seid vorsichtig Prinz Finnin."
"Gefahr? Welche Gefahr sollte von diesem Mädchen ausgehen?"
"Schaut was sie in ihrer Satteltasche hat."
Finnin sah mich gekränkt an.
Ich griff in die Tasche und reichte ihm die Flasche Gift.
Ich sah zu Boden, doch dann legte sich eine Hand unter mein Kinn.
"Für wen war dieses Gift bestimmt?"
"Da ist kein Gift mehr drin."
"Meinst du ich weiß nicht, was Amolia-Gift ist?"
"Nein, ich habe es ersetzt. Mein Bruder hat es mir gegeben. Vater will, dass ich nach unserer Hochzeit deinen Vater damit unschädlich mache. Ich möchte nicht die Marionette meines Vaters sein! Deswegen habe ich das Gift weggekippt und Johannisbeersaft hinein gefüllt. Nicht einmal Leopold hat den Unterschied gemerkt."
"Haldir spricht sie die Wahrheit?"
"Ich fürchte ja, diese junge Lady ist nicht was sie zu sein scheint. Eine willenlose Marionette ihres Vaters sollte sie sein, wenn es um ihn ginge."
"Warum wendet ihr euch gegen euren Vater?"
"Hätte dein Vater dich auspeitschen lassen, weil du Gedichte schreibst? Eben. Er ist sehr sehr streng und hochmütig. Er gibt mir allerlei Verbote. Ich wollte Fechten lernen. Nein, war muss ich trotzdem lernen? Tanzen. Etikette habe ich mein ganzes Leben lang auswendig gelernt und nicht einmal Gedichte darf ich schreiben. Mein Vater schreibt mir vor war ich zu tragen habe, wie ich zu sein habe und was ich tun soll und Zum Dank dafür lässt er mich öffentlich demütigen. Würdest du da nicht auch irgendwann sagen, du willst es nicht?"
"Ich verstehe dich. Danke Haldir. Lass uns zurück reiten."
Er nahm meine Hand und wir ritten im Schritt zurück nach Edoras.
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Nach der Hochzeit:Ich kam gerade von einem Ritt zurück und Finnin wartete auf mich.
Ich stieg ab und Finnin nahm meine Hand."Ein Brief von eurem Vater ist eingetroffen."
"Was schreibt er?"
"Er schreibt, dass das geschriebene ausdrücklich nur für eure Augen bestimmt ist."
Er führte mich nach oben und in unser Arbeitszimmer.Dort gab er mir den Brief und ich öffnete ihn.
Meine liebe Tochter,
Ich hoffe dir geht es gut und du bist in Sicherheit. Leopold ist gerade nach Hause gekommen. Also ich möchte dich und deinen Gemahl zu einem Ball einladen. Es werden alle Königspaare kommen und ich würde mich freuen, wenn ihr kommt. Euer Geschenk habe ich mitgeschickt. Die beiden Gefangenen. Sie werden eure Diener sein und euch so zur Hand gehen um eine gute Beziehung zwischen dir und deinem Mann zu pflegen.
In Liebe
Dein Vater
MaironIch faltete den Brief zusammen und fragte Finnin:"Nin, die beiden Diener?"
"Sie wurden hergebracht, ich habe sie in unser Gemach geschickt um dort auf dich zu warten. Komm ich zeige sie dir."
Wir betraten das Schlafzimmer und ich fand den Elbenkönig Thranduil und seinen Sohn vor.
Ich löste mich von Finnin und knickste vor den beiden. Plötzlich war jemand bei mir.
Finnin packte meine Arme und zog mich hoch in seinen Arm."Warum machst du so etwas? Das sind deine Diener oder sollte ich eher sagen Sklaven?"
"Finnin, hör zu, ich kann diese beiden Elben nicht als Sklaven nehmen! Und auch nicht als Diener! Ich müsste mich entschuldigen und sie müssten mich als Sklavin nehmen!"
"Warum sagst du so etwas? Du kannst mir vertrauen. Ich werde nichts davon deinem Vater sagen!"
"Finnin, weißt du wer das ist? Das ist König Thranduil mit seinem Sohn Prinz Legolas."
"Sie sind bestimmt Kriegsgefangene deines Vaters, oder?"
"Nein, Strategie. Er hat sie aus Strategie eingesperrt. Damit er den Thron des Düsterwaldes an sich reißen kann."
"Aber das geht nur mit einem lebenden Nachfahren."
"Eben und er hat in die Familie eingeheiratet. Unglücklicherweise ist meine Mutter erkrankt und so hatte Vater keine Chance. Selbst als ich ihn noch nach dem Grünwald gefragt habe, hat er gesagt, die Elben dort bräuchten einen König, aber das Herrschergeschlecht sei verschwunden. Natürlich ist es verschwunden, da er die jüngste Nachfahren geheiratet hat und sie sich nicht vor dem Hof offenbart hat, weswegen Leopold und ich nicht als Nachfahren gezahlt werden. Dann ist auch sie von uns gegangen und nun leben nur noch diese beiden."
"Aber warum willst du dich denn ihnen unterwerfen? Als Prinzessin bist du doch gesellschaftlich auch so hoch."
"Mein Vater hat sich den Thron von Mordor erobert, ebenso wie er Krieg geführt hat und so die südlichen Länder eingenommen hat. Er hat vielen Völkern Verderben und Tod gebracht. Ich möchte ihn darin nicht unterstützen, doch selbst unsere Hochzeit diente nur dem Wohle unserer beiden Väter. Mein Vater hat deinen bekriegt und er hat mich als Friedenspfand gefordert. Hör zu, ich bin nicht die, die mein Vater haben will. Ich bin nicht seine willenlose Tochter, die er herumkommandieren und bestrafen kann. Ich möchte nicht die sein, die er will und schon gar nicht von ihm weiterhin ausgenutzt werden."
"Ich wusste nicht, dass du so über deinen Vater denkst."
Mir traten Tränen in die Augen und ich wendete mich ab.
Irgendjemand zog mich an seine Brust. Ich schluchzte auf und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Er tröstete mich. Als ich mich beruhigt hatte sah ich in die stechend blauen Augen von Prinz Legolas. Ich fuhr zusammen und wollte mich lösen, doch er hielt meine Handgelenke fest umklammert.
Er beugte sich zu mir herunter und flüsterte:"Du willst ihm nicht gehorchen, oder?"
"Ja, ich weiß aber nicht wie ich mich ihm entziehen kann. Lass mich bitte los.""Eine Prinzessin, die ihren Diener mit bitte anredet?"
"Ihr seid nicht meine Diener, ich werde euch freilassen. Statt meinem Vater das Vergnügen auf einem Ball zu machen, werde ich euch in den Grünwald begleiten und dann wieder hierher zurück kehren."
"Du hast Mut, wie meine Schwester. Ich helfe keinerlei Zweifel, dass sie wirklich deine Mutter ist."
Er ließ mich los und Finnin sah mich besorgt an.
Er hatte nichts gehört, wahrend mich König Thranduil mit einem wissenden Blick ansah.
Finnin trat auf mich zu und legte seinen Arm um meine Hüfte."Alles geschieht wie du es willst."
Er zog mich an sich heran und ich legte meinen Kopf auf seine Brust.
Bei ihm fühlte ich mich geborgen und sicher vor Vater.
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Angeklagt
FanfictionNiniel hat ihre ersten tausend Lebensjahre in Gefangenschaft in Angmar verbracht und wurde dort auch geboren. Ungefähr weitere Tausend Jahre hat sie bei einem Elb am See von Kuthiannen gelebt. Dieser hat ihr das Kämpfen beigebracht und sie zieht ger...