*Marcs Sicht*
Endlich haben wir die Türe aufgebracht und leuchten mit den Taschenlampen in den dunklen Raum. Der Raum sieht echt verwahrlost aus und ebenfalls ziemlich unübersichtlich. Tobias und Micha gehen rechtsrum während Jonas und ich linksrum gehen. Wir leuchten alles genau ab, irgendwo muss ja Tracy sein. „Marc, Jonas wir haben hier eine Person", ruft Micha. Mein Herz klopft schneller und die Hoffnung ist groß, dass es Tracy ist. Sofort machen Jonas und ich in die Richtung, von wo uns Micha gerufen hat. Umso näher wir kommen umso lauter werden die Stimmen von Micha und Tobias und einer weiblichen Stimme. „NEIN....LASS MICH....GEH WEG", kommt von der weiblichen Stimme, der ich mir sicher bin, dass es Tracys Stimme ist. Was bin ich froh, dass wir sie gefunden haben, jedoch ihre Art und Weise macht mir ziemlich Sorgen. Als wir zu den anderen stoßen, haltet uns Micha fest: „Bleibt mal kurz stehen. Sie scheint ziemlich verwirrt zu sein und scheint ziemlich Angst zu haben. Das Licht haben wir ausgemacht, da sie da nur noch panischer ist", teilt uns Micha mit. Während Jonas und ich dann stehen bleiben und besorgt zu schauen, wie Tobias sich vorsichtig versucht der Frau zu nähern. Es ist ziemlich dunkel und somit kann ich nicht eindeutig sehen, ob es wirklich Tracy ist, aber die Augen gewöhnen sich immer mehr daran und durch das Licht der Taschenlampe, lassen sich dann doch Umrisse erkennen. Gespannt warte ich auf das was kommt. „Ich bin der Tobias und möchte dir...", fängt er an, doch wird gleich unterbrochen. „GEH WEG....FASS MICH NICHT AN...", immer wieder schluchzte die Frau dabei auf. Tobias versucht es nochmal, doch er hat keine Chance zu ihr durchzudringen. „Tobias lass es mich mal versuchen, mich sollte sie eigentlich gleich erkennen", sage ich zu ihm und nähere mich dann langsam zu der Frau, die am ganzen Körper zittert und immer wieder aufschluchzt. Ich knie mich mit Abstand zu ihr nieder. Die Frau hat sich mittlerweile richtig in die Ecke gedrückt und wird gleich wieder panischer, als sie merkt, dass sie nicht mehr weiter zurück kann. Ich beobachte sie kurz und als ich mir sicher bin, fange ich dann leise an: „Hey Tracy, ich bin es Marc. Wir wollen..." „GEHT WEG....LASST MICH...ICH...ICH HAB NICHTS GEMACHT.... WARUM TUST DU MIR DAS AN.........DU BIST AN ALLEM SELBST SCHULD......", kommt von Tracy panisch. Mir fällt zwar ein Stein vom Herzen, da wir sie endlich gefunden haben, aber der Zustand in der sie sich befindet, ist sehr besorgniserregend und versetzt mir erneut einen Stich ins Herz.
Ich drehe mich zu den anderen rum: „Gebt mal Klaus Bescheid, dass wir sie haben, vielleicht auch Stephan, dass dieser herkommt. Er kommt vielleicht an sie ran und RTW wäre auch nicht schlecht, kann die Verletzungen schwer einschätzen aber ist dringen nötig", sage ich zu den anderen. „Stephan ist schon da, wir machen das. Versuch sie derweil zu beruhigen", sagt Tobias. Kurz darauf gehen dann Micha und Tobias raus, während Jonas das Ganze noch weiter beobachtet.
,,Tracy es ist alles vorbei, dir kann nichts mehr passieren", sage ich beruhigend zu ihr und als zuerst keine Reaktion kommt, versuche ich mich ihr zu nähern, was keine so gute Idee ist. „NEIN....NEIN...BITTE NICHT...", schreit sie um sich und schlägt um sich, wobei sie es dabei gleich belässt und nur noch weint.*Stephans Sicht*
Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, bis sich endlich wieder was tut. Es macht mich fertig, diese ständige warten. Es kann doch nicht so lange dauern. Paul hat mir mittlerweile eine Wasserflasche gereicht, die ich dankend annahm und einen großen Schluck nehme. Doch es kommt endlich Bewegung in die ganze Sache, als Micha und Tobias aus dem Gebäude kommen. Aber warum kommen die allein und ihre Gesichtsausdrücke sind auch nicht gerade glücklich. Sie gehen direkt auf Klaus zu, der einige Meter vor dem Auto steht.
,,Paul bitte, ich will wissen was los ist", flehe ich ihn an. Ich habe keine Kraft mehr davon zu rennen und Paul wird das auch gleich unterbinden wollen. Ich will durch nur Tracy zurück! Ich brauch nicht mehr! Nur sie und ich bin der glücklichste Mann der Welt. Ich merke gar nicht, dass mir ein paar Tränen entweichen, bis Paul mir ein Taschentuch vors Gesicht hält. Wortlos nehme ich es an und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich will gerade nochmal was sagen, als Klaus mit Micha auf uns zu kommt. Als die zwei vor mir und Paul stehen bleiben, will ich was sagen, aber ich bringe nichts raus. Zu groß ist die Angst, von dem was kommen könnte. Tobias steht noch etwas abseits und funkt irgendwas durch, doch ich kann es nicht verstehen.
Mit Angst schaue ich zu Klaus und Micha, bis dann Klaus das Wort ergreift: „Also Stephan, die gute Nachricht ist, wir haben Tracy nun endlich gefunden, aber..." Ein Stein fällt mir vom Herzen und ich will schon aussteigen und zu ihr, doch Klaus drückt mich zurück. „Stephan ich weiß du willst zu ihr, das darfst auch gleich, aber zuerst muss ich dir noch was sagen. Weder Micha, Tobias, Jonas noch Marc konnten Tracy beruhigen und anscheinend ist sie ziemlich aufgelöst, panisch und lässt keinen an sich ran. Darum gehst du jetzt mit Micha und Paul zu ihr. Tobias und ich warten noch auf den RTW und Notarzt und kommen dann auch nach", beendet Klaus seinen Satz.
Innerlich bin ich komplett aufgewühlt, von Sorge und Hass. Hass, was man mit ihr angestellt hat, damit sie solch eine Panik vor Menschen hat. Sogar vor Marc und er eigentlich auch ein sehr gutes Verhältnis zu Tracy hat. Ich will sie nur in meine Arme schließen und sie beruhigen. Paul und ich folgen dann anschließend Micha in das Gebäude. Als wir durch den Gang laufen, bin ich nur froh, dass wir Tracy haben und hier raus kann. „...es wird alles wieder gut Tracy. Stephan ist gleich da, okay?", höre ich Marc sagen, als wir bei Jonas und ihm ankommen. „NEIN.... FASS MICH NICHT AN...", kommt von Tracy und es zerreist mir das Herz, was ich da höre und sammle mich kurz bevor ich dann auf Marc zu gehe. „Marc lass es mich mal versuchen", sage ich zu ihm, als ich mich neben in kniee. Er nickt wortlos und geht dann zu den anderen. Ich halte noch Abstand, da ich nicht weiß, wie sie auf mich reagiert, auch wenn ich sie so gerne in die Arme schließen würde. Selbst durch das schwache Licht, sehe ich das Tracy am ganzen Körper zittert. „Hey Schatz, ich bin es Stephan. Du bist in Sicherheit. Es wird...", werde jedoch unterbrochen, als sie wieder anfängt zu schreien: „BITTE...NICHT....ICH...", doch ihr Stimme bricht ab und sie weint nur. Ich würde sie so gerne in den Arm nehmen, doch ich weiß nicht wie sie dann reagiert, denn sie scheint von irgendwas ziemliche Angst zu haben. Jonas leuchtet vorsichtig mit der Taschenlampe mehr in den Raum in unsere Richtung, da sie ich Tracys Gesicht zum erstmal richtig und mir krümmt der Magen. Diese leere in den Augen, die Angst, die man da erkennt, lässt mich schwer Schlucken. Ich will gerade erneut ansetzen und sie versuchen zu beruhigen, doch da schreit sie schon wieder los: „NEIN...BITTE...ICH....ICH...KANN NICHT MEHR...BITTE."
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Durch Tiefen und Höhen
FanfictionTracy zieht durch den Job, von einer Kleinstadt in eine Großstadt und was sie dort erwartet, könnt ihr hier lesen...