Teil 29

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*Tracys Sicht*
Mit dem Lift geht es nach oben zur Plattform, unsere Hände sind ineinander verschränkt. Es wird auf jeden Fall ein schöner Sonnuntergang werden und Stephan weiß einfach, wie er mich überraschen kann, denke ich mir. Oben angekommen, steigen wir aus dem Lift aus und gehe auf die Plattform. Man sieht schon wie die Sonne langsam unter geht, doch was mich ein wenig stutzig macht, ist das eigentlich keiner sonst hier ist. Letztes Mal, da kann ich mich noch genau erinnern, war ziemlich viel los. Doch ich denke nicht länger nach, sondern schaue den Sonnuntergang an und das treiben von Köln. Hier scheint alles so klein und nicht weit voneinander entfernt aus. Stephan legt von hinten seine Arme um mich und ich lasse mich wie so oft gegen seine Brust fallen und genieße es. „Dankeschön, es ist einfach wunderschön", sage ich lächelnd und Stephan gibt mir einen Kuss auf den Kopf. So stehen wir dann eine Weile da und genießen einfach den Ausblick mit dem schönsten Sonnenuntergang, denn ich je gesehen habe. „Weißt du Schatz ich muss dir noch was sagen?", fange ich dann an und muss lächeln.
Doch auf einmal löst sich Stephan von mir. Zuerst denke ich mir gar nichts dabei, denn vielleicht stellt er sich neben mich, aber nachdem es nicht so ist, drehe ich mich dann doch einmal um, um nach ihm zu schauen. Ich drehe mich gerade mal 180 Grad um und sehe dann Stephan, wie er vor mir kniet.
Nein das kann nicht sein, Tränen machen sich schon bemerkbar, doch dieses Mal aus Freude.
Ich schaue nur ihn an. „Liebe Tracy. Unsere Begegnung damals vor fast einem Jahr war ein Zufall, aber seit diesem Moment gingst du mir nicht mehr aus Kopf. Es war nichts klassisches und es brauchte auch seine Zeit. Wir haben Höhen und Tiefen schon zusammenerlebt und wir haben diese beide immer gemeinsam gemeistert. Tracy ich liebe dich von ganzem Herzen und werde es auch immer tun. Auch wenn du vielleicht zurück nach Österreich musst, wird es mich nicht daran hindern, dir diese Frage zu stellen, denn ich liebe dich über alles... -er holt eine kleine Schachtel aus seiner Jackentasche und öffnet sie-... Tracy Feuerstein, willst du meine Frau werden?", fragt er mich dann die Frage der Fragen.
Ich bin gerührt von seinen Worten und muss mich kurz sammeln und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ja...Ja ich will", und nicke dabei. Stephan lächelt und steckt mir den Ring an den Finger, steht auf und küsst mich lange und intensiv, bis ich dann lautes Klatschen und Glückwunschrufe wahrnehme. Wir lösen uns nur ungern voneinander, doch was ich dann sehe lässt mich lächeln. Stephans Kollegen und Freunde stehen da und Klatschen. Als ich so durch die Menge schaue, traue ich meinen Augen nicht, meine Eltern sind auch da. Wieder kommen mir Tränen der Freude, die mir Stephan noch liebevoll mit den Daumen wegstreicht, bevor uns dann auch schon alle in den Arm nehmen und uns Glück und alles möglich wünschen. Am längsten jedoch umarme ich meine Eltern. Es bedeutet mir so viel, dass sie hier sind und das Stephan das alles organisiert hat. Als es sich alle beruhigt haben, bitte ich um Aufmerksamkeit, woraufhin mich alle anschauen. Meine Eltern nicken mir noch einmal zu. „Also ich habe auch eine gute Nachricht und merke Stephans Blick auf mir ruhen. Ich habe heute erfahren, dass ich hier weiterhin arbeiten kann. Also ich werde hier in Köln bleiben, bei dir Stephan." Sein grinsen wird immer breiter und kaum, dass ich mich versehe, treffen sich unsere Lippen erneut und die anderen klatschen um uns herum. Danach fahren wir alle zu Marc nach Hause und feiern dort. Ich bin gerad einfach so glücklich. Ich lehne mich an Stephan, als wir am Tisch sitzen und beobachte alles um uns herum. Während Paul, Jonas, Robin und Daniel versuchen mit meinem Vater beim Trinken mitzuhalten, was ihnen allerdings nicht wirklich gelingt, unterhalten sich meine Eltern mit Marc und Hannah, Florian, Tobias, Stephan und ich unterhalten uns ebenfalls. Es ist einfach schön zu sehen, dass es allen wieder gut geht und ich froh bin den tollsten Mann der Welt zu haben.
Irgendwann weit nach Mitternacht verabschieden Stephan und ich uns dann von meinen Eltern und Marc und Anna und fahren mit dem Taxi nach Hause. Die anderen sind schon früher gegangen und meine Eltern können bei Marc bleiben. Im Taxi lehne ich mich an Stephans Schulter und verschränke unsere Hände miteinander und schaue auf den Verlobungsring, der einfach wunderschön ist. Den Alkohol habe ich auch besser vertragen als gedacht. Ich war da schon sattelfester und konnte einiges vernichten, ohne es zu spüren. Dabei muss man festhalten, dass ich früher auch öfters getrunken habe, bei mir zu Hause ist es ja auch gang und gebe, da stoßt man teilweise auf alles Mögliche an.
Zu Hause angekommen, geht die Türe zu und ich spüre Stephans Lippen schon auf meinen. Ich erwidere ihn und er hebt mich hoch und läuft dabei schon Richtung Schlafzimmer. Die Küsse werden immer intensiver und leidenschaftlicher. Nach und nach verlieren wir unsere Kleidungsstücke und das Verlangen nach ihm wird immer größer. Zusammen haben wir dann eine wunderschöne Nacht...
Am nächsten Morgen werde ich durch einen unheimlich leckeren Geruch wach und als ich meine Augen langsam öffne sitzt ein lächelnder Stephan vor mir, wobei mein Blick sofort auf das Tablett geht, wo ich ein leckeres Frühstück sehe. Ich setze mich auf und gebe Stephan einen Kuss, bevor wir dann zusammen im Bett essen. „Das Rührei war ausgezeichnet, Schatz", sage ich, als ich meinen Teller leer hatte und gebe ihm einen Kuss. Danach kuschelten wir noch im Bett, bevor wir dann beschlossen hatten, zu Marc zu gehen, um das Auto noch abzuholen zudem ist es auch sehr schön draußen. Wir räumen noch unser Frühstück auf und ziehen uns dann an, wobei ich mir einfach ein T-Shirt von Stephan nehme und so ein Oversized T-Shirt nun anhabe und es riecht auch noch so nach Stephan. Als ich dann auch im Badezimmer fertig bin, gehen wir auch schon los.
Als wir durch einen kleinen Park durchlaufen, überkommt mich eine lustige Idee. Ich strecke mich einmal und schnappe mir Stephans Kappe und renne von ihm weg. Ich höre nur ein ,,Ey", woraufhin ich mir ein Lachen nicht unterdrücken kann. „Fang mich doch", rufe ich nur und renne weiter. Ich wage ein kurzen Blick nach hinten und muss feststellen, dass Stephan schon am Aufholen ist. „Na warte, ich krieg dich gleich", ruft mir Stephan hinterher. Ich versuche nochmal schneller zu rennen, doch Stephan ist schlussendlich doch schneller und legt seine Arme von hinten um mich und hebt mich hoch. Ich muss lachen und zapple mit meinen Füßen: „Lass mich runter", sage ich lachend. ,"Nö", bekomme ich zurück. Wir beide müssen lachend und danach lässt er mich auch runter. Ich setze mir die Kappe genauso wie sie Stephan immer trägt auf und gebe ihm einen Kuss. „Steht mir doch auch ganz gut." Daraufhin bekomme ich ein Lächeln und nochmal einen Kuss von meinem Verlobten. Anschließend laufen wir weiter Hand in Hand zu Marc und wie üblich, gibt es bei Stephan keine Klingeln, sondern geht direkt in den Garten, wo wir auch schon erwartet werden.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt