Teil 26

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*Tracys Sicht*
Doch dieses Mal kommt das Klingeln nicht von der Türe, sondern mein Handy klingelt. Ich atme einmal tief durch, um mich wieder zu beruhigen und nehme dann ab. „Hey, na bist du zu Hause?", kommt von der anderen Leitung. Ich atme erleichtert aus: „Hey Hannah, ja klar bin ich zu Hause." „Magst du vielleicht die Türe auf machen. Stephan meint du brauchst vielleicht Gesellschaft." „Oh ja. Klar." Ich lege auf und geh zur Wohnungstüre, doch bevor ich sie öffne, schaue ich nochmal durch den Spion, ob sie es auch wirklich ist. Erleichtert mache ich die Türe auf und Hannah umarmt mich lächelnd zur Begrüßung. „Tut mir leid, falls ich dich erschreckt habe, aber Stephan meint, dass ich nach dir schauen soll", sagt Hannah. Ich bin echt froh, dass Hannah hier ist, und so haben wir zwei einen schönen Nachmittag am Rhein. Wir laufen gerade den Rhein entlang, als auf uns zwei Jungs zu laufen und weiter dahinter die Polizei. Aus Reflex versuche ich die zwei aufzuhalten und versuche dem einen ein Bein zu stellen, wodurch er auch zum Straucheln kommt und schlussendlich auf dem Boden liegt. Der andere ist ein wenig langsamer und rennt dann in mich rein, wodurch wir beide zu fall kommen und auf dem Boden aufkommen. „Tracy alles okay bei dir", höre ich Hannah gleich ein wenig panisch. Ich nicke nur und setze mich auf. Daraufhin kommen auch die zwei Polizisten bei uns an, während Hannah den ersten festhält, nimmt Marc sich den zweiten vor und klar muss Stephan auch dabei sein. Der gleich zu mir kommt und Hannah nur die Handschellen zu wirft. „Ist bei dir alles okay, Schatz. Du sollst nicht gleich wieder das ganze Unheil anziehen", besorgt schaut er mich an. „Es ist alle gut. Ich habe mir nichts getan, aber wenigstens habt ihr die zwei jetzt", lächle ich ihn an. Stephan mustert mich dennoch besorgt. „Bist du dir auch wirklich sicher? Ich ruf dir einen RTW, das ist kein Thema", daraufhin nimmt er meine Hände und zieht mich auf die Beine. „Ich bin mir sicher Schatz. Mir gehts gut, wirklich und sonst bin ich ja nicht allein. Damit du ja beruhigt bist und ansonsten geh ich zum Arzt, versprochen." Er mustert mich nochmal von oben bis unten und nickt dann. „Also gut, aber du meldest dich sonst", er gibt mir noch einen Kuss auf den Kopf und nimmt dann Hannah den Jungen ab und geht dann mit Marc zurück zum Streifenwagen.
„Wirklich alles okay bei dir? Sollen wir zurück nach Hause? Dich darf man echt nicht aus den Augen lassen!", fragt Hannah dann ebenfalls besorgt. Ich lächle und nicke und so machen wir uns auf den Weg zurück nach Hause. Ich bin froh, dass Hannah noch geblieben ist und mir auch nichts passiert ist. Doch am Abend muss dann Hannah auch gehen, da sie morgen Frühschicht hat und Stephan sollte eh bald kommen, das schaffe ich dann allein. „Nochmal danke, dass du da warst", sage ich und wir umarmen uns noch einmal, bevor sie dann geht.
Danach setze ich mich auf die Couch und schaue Fernseher, wobei der eher ohne meine Aufmerksamkeit läuft, da ich dann einschlafe, bis mich dann eine sanfte Stimme weckt.
Ich strecke mich erstmal, bevor ich meine Augen müde öffne. Auf der Couch schlafen, ist ja wohl nicht ganz so schlau gewesen, gerade tut mir alles weh. Dann schaue ich in das lächelnde Gesicht von Stephan, der mir ein Kuss auf die Schläfe gibt. „Komm lass uns ins Bett gehen, da ist es um einiges bequemer als hier", und zieht mich im gleichen Moment auf, doch das ging mir ein wenig zu schnell, wodurch ich kurz schwanke, da sich vor meinen Augen kleine schwarze Punkte bilden. Ich halte mich ein wenig fester an Stephan fest als gewollt, wodurch ich gleich wieder in zwei besorgte Augen schaue. „Bist du dir immer noch sicher, dass alle bei dir gut ist?", fragt er so gleich besorgt. „Alles ist gut, Schatz. Ich bin nur müde." Er nickt und kurz darauf sind wir im Bett und ich kuschle mich an Stephan ran und schlafe auch sofort ein.
Die Tage vergehen und mit jedem Tag geht es mir besser. Vor zwei Tagen wollte ich dann meine ganzen Sachen aus meiner Wohnung holen gehen. Ich habe es auch diesmal bis zur Wohnungstüre geschafft, aber ich schaffte es dann doch nicht rein in die Wohnung zu gehen. Stephan verstand das und hat dann Paul und Marc angerufen. Während Paul und Stephan meine Sachen aus der Wohnung geholt hatten, war ich mit Marc in der Stadt, damit ich abgelenkt war. Ich bin allen so dankbar dafür gewesen. Am Abend habe ich dann für alle gekocht, als kleines Dankeschön, dass sie mir geholfen haben.
„Schatz bist du so weit", ruft Stephan durch die Wohnung. Ich stehe im Bad und starre in den Spiegel, sage jedoch nichts. Ich konnte den Gedanken ganz gut mit der Zeit unterdrücken, doch jetzt so kurz davor, überkommt mich doch die Angst wieder und Tränen laufen an meinen Wangen nach unten. Ich würde ihn sehr wahrscheinlich das letzte Mal sehen, aber dennoch habe ich große Angst zuvor. Was ist, wenn er es wieder macht? Was ist, wenn ich mich wieder nicht verteidigen kann? Was ist, wenn dieses Mal alles schlimmer wird? Was wenn er noch jemanden anderen verletzt? Das schaffe ich nicht mehr. Ich kann das nicht mehr, dabei werden auch die Tränen immer mehr. „Schatz?", höre ich Stephan wieder. Doch ich bin nicht in der Lage zu antworten. Nur ein paar Sekunden später öffnet sich die Badezimmertüre, ich denke gar nicht drüber nach und klammere mich an Stephan, der gleich seine Arme um mich schlingt. „Ganz ruhig Schatz, es ist alles gut. Ich bin da. Wir schaffen das gemeinsam. Ich weich dir nicht von der Seite. Wir schaffen das und dann ist es für immer erledigt. Hörst du?" Ich weine einfach weiter, sodass sein Hemd schon nass ist, als ich mich nach ein paar Minuten beruhigt habe und Stephan mich leicht ein Stück von sich drückt und mir noch die Tränen aus dem Gesicht wischt. „Du bist stark. Wir schaffen das schon", lächelt er mich aufmunternd an. Ich jedoch nicke nur zögerlich, auch wenn ich weiß, Stephan tut alles, damit mir nichts passiert, habe ich dennoch Angst. Stephan drückt mich nochmal an sich und ich genieße diese Nähe so sehr gerade. Immer wieder haucht er mir küsse ins Haar, was mich dann doch ein kleines lächeln entlockt. Danach bricht er das Schweigen: „Geht es wieder halbwegs?" Daraufhin nicke ich und löse mich von ihm. Er gibt mir einen Kuss, denn ich nur allzu gerne erwidere. Als wir uns dann voneinander lösen, mache ich mich noch fertig und Stephan geht sich noch ein neues Hemd anziehen. Danach steigen wir ins Auto ein und Stephan fährt los. Während der ganzen Fahrt hält Stephan meine Hand fest und ich schaue aus dem Fenster, in der Hoffnung, dass ich mich soweit beruhigen kann.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt