Teil 31

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*Tracy Sicht*
Die Tage gehen viel zu schnell hier vorbei, es ist der letzte Abend hier und am liebsten würde ich noch eine Woche hierbleiben, aber da wir beide übermorgen wieder arbeiten müssen, geht das leider nicht. Ich glaube auch Stephan hat es sehr gut gefallen und haben noch einiges gemacht. Wir waren noch in den Bergen und haben dann auch beschlossen im Winter hierher zu kommen, um mal Skifahren zu gehen. Die Möglichkeiten hier sind echt groß und der Gedanke freut mich schon jetzt, wieder mal Skifahren zu gehen. Zudem haben wir auch ein paar Freunde von mir getroffen und einen Abend zusammen verbracht und sie alle mögen Stephan und freuen sich riesig, dass wir verlobt sind.
Tja und nun sitzen wir hier am Rhein und genießen das Lagerfeuer. Ich lehne mich an Stephan, woraufhin er einen Arm um mich legt. Ich genieße es und beobachte das Treiben des Flusses. Die Tage hier waren so wundervoll und so unbeschwert. Ich fühle mich wieder komplett fit und voller Kraft für das was auf uns noch zu kommt.
,,Danke Schatz für die wundervollen Tage hier und ich hoffe es hat dir auch gefallen", schaue ich dann zu Stephan rauf. Seine Antwort daraufhin ist ein langer und intensiver Kuss, woraufhin er mich dabei auf seinen Schoß zieht. Immer wieder treffen sich unsere Lippen. „Ich liebe dich", hauch ich zwischen Küssen, woraufhin ich wieder einen leidenschaftlichen Kuss bekomme.
Als das Lagerfeuer aus ist, merke ich dann, wie frisch es wird und ich eine leichte Gänsehaut bekomme. Wortlos gibt mir Stephan seine Jacke, die neben uns liegt und ich zieh sie mir an und atme seinen Duft ein und lächle. Danach machen wir uns auf den Weg nach Hause.
Am nächsten Morgen, laufen Stephan und ich gemeinsam zum Bäcker und holen frisches Brot für das Frühstück. Zuhause wieder angekommen, sind meine Eltern auch schon wach und Frühstücken dann noch ein letztes Mal gemeinsam, bevor es dann zurück nach Köln geht. Nachdem Essen packen Stephan und ich unsere Koffer, wobei ich mir noch einen Hoodie von Stephan klaue und diesen dann anziehe. Danach bringt er die Koffer auch schon zum Auto und ich verabschiede mich dann schweren Herzens von meinen Eltern. Meine Mama lässt mich schon gar nicht mehr los. „Wir kommen im Winter wieder ja, nicht traurig sein, Mama", sage ich zu ihr. Wieso sind auch solche Abschiede, auch wenn es nicht für immer ist, so schwer. Ich drücke meine Mama nochmal fest und dann meinen Papa. Stephan wird ebenfalls in eine feste Umarmung von meiner Mama geschlossen und auch von Papa und dann geht es auch schon los. Wir winken noch bis wir aus der Straße raus sind und sie nicht mehr sehen. Am See entlang geht es raus aus der Stadt und anschließend über die Grenze auf die Autobahn.
Stephan hält meine Hand während er sich auf die Straße konzentriert. Es ist Nachmittag als wir Köln erreichen. Im Vergleich zu Köln ist meine Stadt eigentlich ein Dorf denke ich mir, als wir durch die vollen Straßen in Köln fahren. Wir fahren gerade über eine Kreuzung, als es einen lauten Knall gibt.
Aus dem Augenwinkel sehe ich noch ein schwarzes Auto, bevor es einen lauten Knall gibt. Das Auto wird über die Kreuzung geschoben, bis es dann stehen bleibt. Ich sehe alles nur verschwommen und mein ganzer Körper schmerzt, vor allem mein Kopf. Ich schaue zu Stephan, doch von ihm kommt nichts. Mühsam schaffe ich es mein Arm auf seinen zu legen: „Schatz....Schatz...Schatz..." Tränen fließen über meine Wange und auf einmal geht alles so schnell und es zieht jemand an der Türe und werde dann anschließend aus dem Auto gezogen und in ein anderes Auto gebracht und kurz darauf wird alles schwarz.

*Pauls Sicht*
Es ist kurz vor Feierabend und wie soll es anders sein bekommen Hannah und einen Einsatz rein. Es handelt sich um einen Verkehrsunfall und einer verletzen Person, zum Glück sind auch schon RTW und Notarzt informiert. „Das wars dann wohl mit pünktlichem Feierabend", lächelt Hannah mich an und fährt dann gezielt zum Unfallsort. Dort angekommen stellt sich schon ein verehrendes Bild da. Das eine Auto ist eingeklemmt zwischen einem Baum und einem Auto. Ich springe schon aus dem Auto während Hannah noch das Auto so abstellt, dass wir die Straße blockieren. Ich laufe auf die Autos zu und umso näher ich komme, erkenne ich das eine Auto. „Oh scheiße", rutsch es mir raus und ich beschleunige meine Schritte und leider werden meine Befürchtungen war. Ich versuche die Fahrertüre aufzumachen doch ohne Erfolg, sie klemmt. Die Fensterscheibe ist kaputt und versuche Stephan wach zu bekommen. „Hey Stephan...Stephan... komm schon", sage ich schon mehr verzweifelt. Ich schaue zu Hannah, die gerade in meine Richtung läuft: „Informier gleich die Feuerwehr noch, die Türe geht nicht auf und wo bleibt der RTW verdammt", schreie ich ihr entgegen. Umgehend informiert sie die Leitstelle und schaut im anderen Auto nach. „RTW sollte gleich hier sein aber hier im Auto ist keiner. Der Airbag ist ausgelöst und es ist hier auch Blut aber keine Person", informiert mich Hannah. Es macht mich stutzig, wieso ist hier kein Fahrer. Ich versuche weiterhin Stephan wach zu bekommen durch das Klopfen an der Wange und es zeigt Wirkung. „Hey Stephan, Hilfe ist schon unterwegs. Es wird alles gut", versuche ich beruhigend auf ihn einzureden. Doch Stephan fallen immer wieder die Augen zu. „Geschlafen wird jetzt nicht großer. Bleib bei mir", sage ich immer wieder. Doch er öffnet nur kurz die Augen, bevor er sie wieder schließt. Zum Glück kommt dann Auch der RTW und Notarzt an, die sich gleich um Stephan kümmern. Ich schaue nur geschockt zu, bis mich Hannah wegzieht und mich zwingt ihr in die Augen zu schauen. Da merk ich, dass nicht nur ich den Tränen nahe bin, sondern auch Hannah. „Bei Stephan muss noch jemand auf dem Beifahrersitz gesessen sein. Die Türe ist offen und auch auf dem Armaturenbrett ist Blut", sagt Hannah dann leise. Und da fällt es mir wieder ein, ich war nur gerade so auf Stephan fokussiert, da habe ich nicht mehr weitergedacht. „Scheiße", rutscht es mir raus und Hannah schaut mich an. Ich hole Luft und versuche wieder ein klarer Gedanke zu fassen: „Stephan und Tracy waren doch in Österreich, bei Tracy zu Hause und wollten heute wieder kommen. Stephan ist hier und wenn du sagst, dass Blut beim Beifahrersitz ist, dann müssten sie auf dem Weg nach Hause gewesen sein, sprich Tracy muss hier irgendwo sein, vielleicht ist sie durch den Schock davongelaufen", spreche ich meine Gedanken dann aus. Hannah nickt mir zustimmend zu und gibt dann der Leitstelle alles weiter. Währenddessen konnte Stephan, dank der Feuerwehr, endlich aus dem Auto geborgen werden und wird hektisch in den RTW gebracht. „Klinik am Südring", ruft ein Sanitäter noch in meine Richtung, bevor die Türen zu gehen und der RTW losfahrt. Ich kann meinen Blick nicht lösen, zu viel Gedanken und Sorgen um beide gehen mir durch den Kopf.
Als wir noch Fotos gemacht haben und alles aufgenommen haben und die Fahrzeuge abgeschleppt wurden machen Hannah und ich uns ebenfalls auf die Suche nach Tracy. Sie muss doch hier irgendwo sein, denke ich mir.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt