Teil 37

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*Tracys Sicht*
Als die Türe mit einem lauten Knall aufgeht, zucke ich zusammen und versuche mich ganz klein zu machen, vielleicht findet er mich dann nicht. Ich zittere am ganzen Körper und möchte einfach nur von hier weg. Ich höre Schritte, die immer näherkommen, am liebsten würde ich gleich schreien, aber dann würde er mich direkt finden und wer weiß, was dann als nächstes kommt. Er ist einfach unberechenbar.
Ich höre Stimmen, doch kann sie nicht zuordnen. Immer wieder schreie ich, dass sie weg gehen sollen. Ich will mich nicht schon wieder, auch wenn ich keine Kraft mehr habe, wird er mir nichts mehr antun. Ich muss hier nur irgendwie wegkommen, doch es wird schwer sein, da ich kaum laufen kann.
Ich bin quasi in meiner eigene Welt, nur schwach kommen Worte an mich ran und drücke mich immer in die Ecke. Immer mehr Tränen laufen über meine Wange. Ich will am liebsten wegrennen, doch ich kann nicht mehr.
Als sich eine weitere Person in mein Sichtfeld bewegt, bekomme ich wieder mehr Panik und will weiter weg von dieser, doch merke, dass ich schon am Ende vom Raum bin. Die Stimme klingt sanft und doch vertraulich und ich würde so gerne Stephan bei mir haben. Es werden immer mehr Tränen. Irgendwas wehrt sich in mir, der Person zu zuhören, was ist, wenn mich mein Ex Freund nur verarscht, damit er damit nicht durchkommt schreie ich wieder: „NEIN...BITTE...ICH....ICH...KANN NICHT MEHR...BITTE..."
Dann bricht meine Stimme ab und die Tränen überkommen mich erneut. Doch plötzlich packen mich zwei Arme und jemand drückt mich an einen warmen vertrauten Körper. Zuerst genieße ich es, doch dann überkommt mich wieder das Gefühl, dass mein Ex hinter all dem Stehen könnte und versuche mit den Händen um mich zuschlagen und mich zu wehren. „LASS MICH LOS...LASS MICH GEHEN... ICH HABE DOCH NICHTS GEMACHT....ICH...ICH...", doch meine Stimme versagt und meine Kräfte lassen langsam nach und ich sinke in mich zusammen. „Ganz ruhig, es wird alles gut Tracy. Du bist in Sicherheit. Ich bin wieder da und es passiert dir nichts mehr", höre ich eine vertraute Stimme leise an meinem Ohr, doch ich kann sie noch nicht zuordnen.
Ich fange an zu zittern und eine Hand legt sich auf meine Wange: „Schau mich mal an Schatz", komm von der vertrauten Stimme. Zaghaft schaue ich in die Richtung, sanft wischt mir die Person mit dem Daumen meine Tränen weg und da erkenne ich die Person und es ist wirklich Stephan. Vor Erleichterung kommen mir wieder die Tränen und drücke mich mehr an ihn ran und halte mich an ihm fest. Beruhigend streichelt er mir über den Rücken, wobei ich immer noch am ganzen Körper zittere. Langsam nähern sich Schritte und jemand legt eine warme Jacke um mich, wobei ich mich mehr an Stephans T-Shirt festhalte. „Ich trag dich hoch, da ist es wärmer. Oder sollen wir versuchen zu laufen?", fragt mich Stephan und ich schüttle leicht den Kopf. Gerade will er mit mir aufstehen, als sich eine weiter Stimme meldet: „Stephan du solltest sie nicht tragen, du sollst immer noch deinen Arm schonen. Ich trage sie dir hoch."
Der Gedanke Stephan loszulassen, gefällt mir gar nicht und drücke mich fester an ihn. „Keine Angst, ich bin die ganze Zeit bei dir okay. Paul trägt dich nach oben, wenn du einverstanden bist?", fragt mich Stephan. Nur zaghaft nicke ich, wobei ich ihn nicht loslasse.
Ich halte mich immer noch an Stephan fest und da ich auch keine Anstalt mache ihn loszulassen, sagt Stephan leise zu mir: „Dir passiert nichts mehr Schatz. Paul trägt dich nach oben, aber dafür musst du mich kurz loslassen, aber ich bleib bei dir keine Angst." Beruhigend streichelt er mir über den Rücken und löse mich dann langsam von ihm. Ich fange wieder an zu zittern, woraufhin mir Stephan noch in die Jacke hilft und sie anschließend zu macht, bevor mich Paul langsam hochhebt. „Alles ist gut. Ich habe dich und Stephan ist gleich hinter uns", redet Paul ruhig auf mich, als er merkt, dass ich wieder unruhig werde.
Paul geht los und irgendwann lege ich meinen Kopf an die Schulter, da mich die Müdigkeit überkommt und ich am liebsten die Augen schließen möchte, jedoch Paul etwas dagegen hat: „Tracy du bleibst mir jetzt noch schön wach, ja." Ich nicke, wobei es mir echt schwerfällt. Nach ein paar weiteren Minuten kommen wir aus dem Gebäude und als ich sie Helligkeit sehe schließe ich sofort die Augen, da mich es echt blendet.
Ich weiß nicht mal, wie lange ich kein Sonnenlicht mehr gesehen habe. Wie lange ich generell ich eingesperrt war. Ich habe mich so hilflos gefühlt. Ich war meinem Ex komplett ausgeliefert und ich weiß nicht mal, wie ich dort gelandet bin. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Ich merke, wie Paul stehen bleibt und seiner Hand meine Tränen wegwischt: „Schatz, es wird alles gut ja. Vorne steht ein RTW und wir fahren gemeinsam ins Krankenhaus und die untersuchen dich dann dort", sagt Stephan. Und schon werde ich irgendwo draufgelegt und eine mir fremde Person kommt in mein Blickfeld: „Hallo ich bin der Michael und ich und meine Kollegin bringen dich jetzt in den RTW." Ich schaue ihn immer noch an, wobei ich mir sehr unsicher bin, ob ich ihm vertrauen kann und rege mich gar nicht. Kurz darauf bewegt sich die Trage und schaue leicht panisch um mich und suche Stephan. Ich sehe in auf der anderen Seite der Trage und er lächelt mich an und nimmt meine Hand, an der ich mich sofort festhalte.
Als ich dann im RTW bin, kommt Michaels Gesicht wieder in mein Blickfeld: „Ich mach dir eben mal die Jacke auf und schließ dich dann an einen Monitor an, damit wir deine Werte im Blick haben." Als er dann gerade dran ist die Jacke aufzumachen, bricht es aus mir raus: „NEIN BITTE NICHT...ICH HABE NICHTS GETAN... LASS MICH..." Tränen überkommen mich und Michael geht erschrocken zurück.
,,Schatz, es ist alles gut. Beruhig dich bitte. Michael will dir nur helfen, damit es dir wieder besser wird. Es dauert kurz bis ich meine Sprache wieder finde: „Ich kann das nicht...Ich will nur zurück nach Hause." Meine Tränen werden immer mehr und ich kann mich kaum mehr beruhigen und fange an schneller zu atmen.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt