Teil 35

117 2 1
                                    

*Stephans Sicht*
Als ich von Hannah gehört habe, dass es eine Spur von Tracy gibt, haltet mich nichts mehr und renne schon zum Auto. Meine Gedanken sagen nur noch ,,Tracy" und dabei ziehe ich verzweifelt an der Türschnalle vom Auto, doch sie geht nicht auf. „Geh schon auf, verdammt", sage ich und fluche vor mich hin. Erst als mich eine Hand an meinem Arm greift, schaue ich auf. „Stephan du musst dich erstmal beruhigen und zweitens ist ein Autoschlüssel nötig, um das Auto aufzusperren. Aber ich sag es dir gleich in deinem Zustand fährst du nicht, verstanden?", sagt Paul. Ich will gerade ansetzen und protestieren als ich Klaus schon höre: „Ab nach hinten mit dir Stephan. Ich nehme dich mit, aber du beruhigst dich jetzt erst einmal und atmest erst einmal langsam, sonst müssen wir mit dir direkt ins Krankenhaus." Ich nicke, da jeder widerstand bei Klaus zwecklos ist, setze ich mich nach hinten, als Klaus das Auto aufgesperrt hat. Paul setzt sich zu mir und dann fährt auch Klaus schon los. Vor uns sind noch zwei Streifenwagen mit Blaulicht los.
Ich starre aus dem Fenster und ich hoffe so sehr, dass wir meine Verlobte wieder finden. Ich weiß sonst nicht mehr weiter. Sie muss doch irgendwo sein. Ich kann nicht ohne sie. Sie fehlt mir! Ihre Augen, ihr Lachen, einfach alles fehlt mir. Ich merke, wie mir Tränen in die Augen kommen und versuche sie unauffällig weg zu wischen, doch da habe ich die Rechnung ohne Paul gemacht. „Hey, wenn Tracy dort ist, werden wir sie auf jeden fall finden. Okey?", sagt Paul mit einem Lächeln und ich nicke daraufhin. Mir fehlen einfach die Worte.
Auf dem Gelände angekommen, sehe ich gerade, wie die anderen in ein Gebäude gehen. Ich steige auch direkt aus und will loslaufen, als mich Klaus und Paul gleich daraufhin zurückziehen. „Schön hiergeblieben. Ich weiß es ist schwer, aber du bist noch nicht im Dienst und solltest dich auch eigentlich schonen. Also setz dich so lange hin. Wenn du es schon mir zuliebe nicht tust, dann für Tracy. Den wenn wir sie finden, braucht sie dich Gesund", redet Klaus einfühlsam auf mich ein. Widerwillig setze ich mich ins Auto. Während Klaus versucht die Kollegen anzufunken und Paul vor mir steht und mich beobachtet. „Habe ich jetzt schon einen Aufpasser, oder wie?", versuche ich lächelnd zu sagen, doch es gelingt mir nicht ganz. „Nein nur einen besten Freund, der sich um seinen besten Freund kümmert und schaut, dass dieser keine Dummheiten macht", sagt Paul und ich nicke dankend. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, durch den Funk kommt kaum was raus außer ein Rauschen, wahrscheinlich hat man da im Keller keinen Empfang. Als Paul sich kurz einmal zu Klaus umdreht, nutze ich die Gelegenheit und renne los. Ich will zu Tracy und wenn, die sie schon nicht finden muss ich es eben machen. „Stephan", schreien Klaus und Paul gleichzeitig, doch ich denke nicht einmal daran stehen zu bleiben ich bin kurz vor dem Gebäude, erst als ich einen Schuss und noch einen höre, bleibe ich wie angewurzelt stehen. Immer mehr Tränen bahnen sich einen Weg an meiner Wange nach unten. Ich will helfen, doch ich bleibe einfach stehen. Erst als Paul mich an meinem Amr zu sich umdreht, realisier ich es wieder, was passiert ist. Paul nimmt mich wortlos in den Arm und ich halte mich an im fest. Nach ein paar Minuten der Still sagt Paul dann: „Komm lass uns zum Auto zurück und du setzt dich dann wieder, nicht dass du mir noch zusammenklappst." Ich nicke und wir gehen zurück zum Auto, während Klaus versucht die Kollegen zu erreichen, doch ohne Erfolg, stattdessen funkt er noch einmal Verstärkung an.
Nach gefühlt endlosen Minuten, kommen aus dem einen Gebäude fünf Personen raus. Es dauert ein wenig bis ich durch meine verschwommene Sicht, der Tränen, was erkenne und mein Atem setzt gefühlt für kurze Zeit aus. Flo stützt Tom, der sich wie hypnotisiert an der Schulter eine Wunde zuhält und Muri und Hannah mit einem Mann in Handschellen hinterher. In mir macht sich Angst, Sorge und Wut gleichzeitig breit. Paul drückt mich direkt zurück an den Sitz, als er merkt, dass ich wieder aufstehen will, während Klaus zwei RTWs anfordert. Viel von den Gesprächen bekomme ich nicht mit, nur einzelne Wörter: „...Schusswechsel.... Marc und Jonas suchen......Tracy.........ein oder zwei Täter..."
,,Paul, was ist...mit Tracy", schaue ich ihn fragend an, mein Gehirn ist nicht mehr fähig, klar zu denken mit dieser Ungewissheit, die mich fertig macht. Meine Kräfte verschwinden und ich kann einfach nicht mehr. Ist es zu viel verlangt, dass ich nur Tracy zurückhaben will. Warum tut man mir das an? „Wenn du mir versprichst, dass du sitzen bleibst, gehe ich kurz Fragen." Ich nicke und Paul geht derweil zu Klaus. Währenddessen fährt der erste RTW mit Tom los und Muri im Streifenwagen hinterher. Ebenfalls fährt der andere RTW mit dem Verdächtigen los. Während Flo im RTW mitfährt, fahrt Hannah ebenfalls mit dem Streifenwagen hinterher. Ich hoffe einfach, dass es Tom nicht schwer erwischt hat.
Zeitgleich kommt der nächste Streifenwagen an mit Micha und Tobias, die direkt zu Klaus gehen. Ich beobachte das Ganze, doch meine Aufmerksamkeit gilt dann Paul, als er auf mich zukommt. „Marc und Jonas suchen noch nach Tracy. Wie es gerade jetzt aussieht, kann ich nicht sagen, da der Funk nicht geht. Micha und Tobias werden ihnen noch helfen", sagt Paul und ich starre ihn nur weiter an. Tracy ist immer noch nicht da?!

*Marcs Sicht*
Jonas und ich schauen uns die weiteren Räume an, doch auch diese sind leer. Einfach nur nicht aufgeben, es sind noch zwei, drei Räume übrig, wenn der Keller genau gleich gebaut ist wie der andere. Ich gebe Jonas ein Zeichnen und er will die Türe aufmachen, doch sie geht nicht auf. Er wirft sich dagegen, um sie aufzumachen, doch sie bleibt weiterhin verschlossen. „Warte, versuchen wir es zusammen", sage ich zu Jonas. Zusammen werfen wir uns gegen die Türe. Doch sie ist immer noch verschlossen. „Okey wir durchsuchen noch die anderen Räume und vielleicht finden wir etwas, wie wir die Türe aufbringen", sagt Jonas. Ich nicke zustimmend und wir durchsuchen den nächsten Raum, doch Fehlanzeige. Nun geht es in den nächsten Raum, auch der Raum ist leer, indem Sinn, dass keine Person hier ist, doch etwas anderes ist interessant. Den hier sieht es aus wie in einer Küche und der Herd ist auch noch warm, also muss hier jemand gerade sein. Entweder der Verdächtige, den wir festgenommen haben oder noch eine weitere Person, den eigentlich bin ich mir sicher, dass das nicht Tracys Ex war. „Also meines Wissens müsste Tracy in dem verschlossenen Raum sein. Sonst scheint hier niemand mehr zu sein", gebe ich meine Gedanken an Jonas weiter. Er nickt mir zur Betätigung zu. Einen Schlüssel für den Raum suchen wir vergeblich, so gehen wir wieder zu dem Raum zurück und versuchen sie nochmal mit Gewalt zu öffnen, als ich im Augenwinkel ein kleines Licht sehe. „Hey Jonas, da kommt jemand." Wir begeben uns beide in den neben Raum und schauen wer da kommt. Ziemlich schnell erkenne ich dann Micha und Tobias. Zusammen versuchen wir dann die Türe aufzubringen.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt