Teil 3

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„Ich glaub denn kannst du ihm auch gerne selbst geben. Soviel ich weiß, hat er gerade Dienst. Folg mir einfach", sagt er und geht vor. Ich folge ihm und die verschiedenen Gedanken gehen durch meinen Kopf. Wie wird er wohl reagieren? Wird er sich dran erinnern? Oder werde ich mich eher blamieren? Ich werde aus meinen Gedanken geholt, als Stephan vor einem Büro stehen bleibt und ich fast in ihn hineinlaufe. „Nicht so schnell junge Dame", sagt er lächelnd. Ich schüttele nur meinen Kopf, da war ich wohl wirklich sehr in Gedanken versunken.
Stephan klopft an der Tür, die er kurz darauf auch öffnet. Ich atme noch einmal tief durch und als mir Stephan zunickt, trete ich in den Raum ein. Stephan schließt hinter mir wieder die Tür und da nur eine Person im Büro war, gehe ich schwer davon aus, dass es Marc Westerhoven sein muss, der mich dann fragend anschaut, nachdem er sich vorgestellt hat. Ein wenig unangenehm ist mir die Situation dennoch, aber ich habe es meinem Papa versprochen und reiße ich mich zusammen: "Hallo, ich bin Tracy Feuerstein, ich weiß nicht, ob Sie sich noch an mich erinnern können. Ist jetzt schon lange her, aber ich habe von Papa Bernd Feuerstein einen Brief für Sie, er hat damals mit Ihnen hier gearbeitet."
An seinem Blick konnte ich merken, wie er grübelt und währenddessen gebe ich ihm den Brief. Irgendwie komme ich mir echt fehl am Platz vor. Marc öffnet den Brief und liest ihn sich durch und anschließend sagt er lächelnd: „Ja es fällt mir wieder ein. Das ist echt schon ein paar Jahre her, da warst du auch noch klein. Es freut mich von euch zu hören, ich werde mich aufjedenfall bei deinem Vater melden. Wie geht es euch denn und was machst du hier, Köln ist jetzt nicht gerade um die Ecke von euch zu Hause." Ein Stein fällt mir vom Herzen, dass es so gut läuft, dachte ich gar nicht und nehme dann Platz auf einem Stuhl, den mir Marc anbietet. „Es geht allen gut so weit. Ich bin wegen meiner Arbeit hierher nach Köln versetzt worden und mein Papa meinte dann, dass ich dich vielleicht finden werde", sage ich lächelnd.
Wir unterhalten uns, bis es an der Türe klopft und Stephan hineinschaut. „Entschuldigung für die Störung aber Marc wir müssen raus", sagt Stephan, woraufhin ich mich gleich verabschiede und als ich aus dem Büro rausgehen will, steckt mir Stephan eine Karte in die Hand. "Melde dich, dann hab ich auch deine Nummer und dann können wir uns auf einen Kaffee treffen", sagt Stephan lächelnd. Dankend nehme ich sie an mich und Marc schüttelt nur den Kopf: „Weniger flirten, mehr arbeiten Stephan und jetzt komm." Stephan und Marc verabschieden sich und schon sind sie auch weg. Ich schaue auf die Visitenkarte und stelle auf der Rückseite seine Nummer fest. Ich stecke sie ein und auch ich verlasse daraufhin das Gebäude und mache mich auf den Weg nach Hause. Zu Hause angekommen schreibe ich Stephan eine kurze Nachricht, damit er meine Nummer hat. Ehrlich gesagt, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf und ich muss pausenlos an ihn denken. Ich rufe noch meine Eltern an und erzähl meinem Papa die Neuigkeiten und er freut sich darüber. Danach esse ich noch eine Kleinigkeit bevor ich in einen traumlosen Schlaf falle.
Als ich am nächsten Morgen aufwache und aufs Handy schaue, sehe ich eine Nachricht von Stephan und ich muss lächeln. „Guten Morgen Tracy, ja ich hatte noch eine ruhige Schicht. Wie wäre es am Donnerstag, 16 Uhr im Café? Stephan"
Ich glaube ich grinse gerade wie ein Honigkuchenpferd vor mich hin. Ich sage ihm zu, dass mir das Passen würde und machte mir dann einen gemütlichen Sonntag, mit dem ständigen Gedanke an Stephan. Ich musste eigentlich noch nie an irgendjemanden so oft denken, doch dieser Mann, hat einfach etwas Besonderes an sich. Ich bewundere Menschen, die den Beruf als Polizisten ausüben. Mein Papa ist mein persönlicher Held und vielleicht bin ich auch deswegen bei Stephan so schwach, weil er ein Polizist ist? Aber bei dem ersten ungewollten Zusammenstoß, ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Doch ich sollte Stephan schon wieder früher sehen als geplant.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt