Teil 45

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*Stephans Sicht*
Gemeinsam stoßen wir an und Paul und Marc erzählen mir gerade das neuste von der Wache, vor allem Marc erzählt mir, was der Witzbold Paul wieder mal isst und von Martin das Jausenbrot einfach gegessen hat, weil er Hunger hatte. Einfach typisch Paul und wir müssen alle daraufhin Lachen, jedoch geht mein Blick immer wieder zu Tracy und ich merke, dass sie leicht angespannt ist. Ich greife nach ihrer Hand und streichle ihr mit dem Daumen liebevoll über den Handrücken. Vielleicht sollten wir gehen, nicht dass es ihr zu viel wird und dann noch mehr Leute da sind. Gerade als ich sie darauf ansprechen will, lächelt sie mich an und steht auf und geht ins Haus rein. Fragend schaue ich zu Hannah, die mich aber beruhigend anlächelt und mir sagt, dass alles gut sei. Ich nehme das so zur Kenntnis und unterhalten uns dann zusammen. Jedoch nicht lange, da sich die Gruppe schon wieder vergrößert, da Micha, Tobias und Robin gerade durch den Garten zu uns kommen. Micha hat auch das Geschenk für Marc dabei, welches von der ganzen Gruppe kommt und übergibt es ihm dann auch. Wir begrüßen uns ebenfalls alle noch, doch ich entschuldige mich dann und gehe ebenfalls ins Haus rein, da Tracy immer noch nicht da ist. Ich muss auch gar nicht lange nach ihr suchen, da sie mir schon entgegenkommt, wobei sie nicht gerade gut aussieht und ich sie deshalb gleich in die Arme nehme. „Sollen wir jetzt nach Hause gehen?", und streichle ihr dabei beruhigend über den Rücken. „Bitte, ist mir jetzt doch alles zu viel", kommt von ihr leise zurück. Ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Schläfe und gehen uns dann noch verabschieden, wobei ich Tracys Hand nicht mehr loslasse, da ich sonst das Gefühl habe, dass sie mir zusammenbricht. Ich mache mir echt Vorwürfe, ich hätte gleich auf mein Gefühl hören sollen und gar nicht erst gehen, oder dann, als Paul und Hannah gekommen sind. Auch die besorgten Blicke von den anderen entging mir nicht, als wir uns Verabschiedet haben.
Zu Hause dann angekommen, ziehe ich Tracy gleich mit zur Couch und ziehe sie zu mir auf den Schoß. „Alles wieder gut bei dir oder brauchst du irgendetwas?" „Es geht mir wieder besser. Es war mir dann doch zu viel, als ich wieder kommen wollte und noch mehr Stimmen gehört habe. Aber jetzt geht es wieder. Tut mir leid, falls du noch bleiben wolltest", kommt dann von ihr. „Du musst dich für gar nichts entschuldigen, wir waren doch schon länger dort, als wir gesagt haben und es ist alles gut. Ich bin stolz auf dich", und gebe ihr noch einen Kuss auf die Wange.
Es sind wieder ein paar Tage vergangen und ich mache mich gerade doch schweren Herzens fertig für die Spätschicht. Tracy scheint es besser zu gehen und sie geht auch mittlerweile immer mit Einkaufen und wirkt immer entspannter. Morgen hat sie auch einen Termin bei der Psychologin und ich hoffe, dass es dann noch besser wird. Als ich soweit fertig bin und auf der Uhr sehe, sehe ich, dass ich noch Zeit habe, setze ich mich nochmal zu Tracy auf die Couch, die sich gleich an mich lehnt. „Du bist dir wirklich sicher, dass du allein bleiben willst? Hannah hat sonst sicher Zeit, falls du...", werde jedoch von Tracy unterbrochen: „Schatz es ist alles gut. Du musst kein schlechtes Gewissen haben und ich schaff das schon. Es wird mit jedem Tag besser und morgen ist ja auch das Gespräch mit der Psychologin, das wird schon. Ich schau jetzt dem ganzen Optimistisch entgegen." Und da kommt sie wieder, meine kleine Optimistin. „Versprich mir aber, dass wenn was sein sollte, du dich meldest", woraufhin ich ein Nicken von ihr bekomme. Kurz herrscht eine angenehme Stille und ich genieße es noch einmal, bevor ich los muss.
Tracy gibt mir aus dem Nichts einen Kuss, denn ich aber gerne erwidere und als wir uns dann lösen sagt sie: „Und jetzt hopp, sonst kommst du gleich am Anfang wieder zu spät. Du musst nur auf dich aufpassen und wieder kommen, ja?" Ich nicke und küsse sie noch einmal, bevor ich mich dann auf den Weg mache, bis am Abend bin ich ja wieder da, doch ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem.

*Tracys Sicht*
Als ich dann durch das Fenster sehe und sehe, wie Stephan mit dem Auto gerade losfährt, schnappe ich mir mein Handy und rufe Hannah an, dass Stephan jetzt weg ist und sie kommen kann. Da sie in 10 Minuten da ist, mache ich mich noch fertig, nehme mir dann den Schlüssel und Geldtasche mit und atme noch einmal tief durch und gehe nach unten. Zu meinem Glück ist sie auch schon da und ich steige ein. Wir begrüßen uns mit einer kurzen Umarmung und sie fährt dann auch schon los. „Und du bist dir wirklich sicher, dass du das machen willst?", fragt mich Hannah noch einmal und ich nicke zur Bestätigung. Stephan hat es einfach verdient. Er war einfach die letzten Wochen immer für mich da und hat mich immer an erste Stelle gestellt, obwohl er hin und wieder sicher die Zeit auch für sich brauchte. Ein kleines Dankeschön ist da vollkommen drinnen. Doch ein wenig Nervös bin ich trotzdem nicht vor Stephans Reaktion, sondern einfach, dass ich wirklich das erste Mal ohne Stephan draußen bin.
,,Na komm, wir schaffen das schon. Du brauchst echt keine Angst zu haben", sagt Hannah zu mir, als sie doch mein Zögern beim Aussteigen merkt. Ich nicke und steige dann auch aus. Ich war nervös und aufgeregt zur gleichen Zeit. Ich lächle Hannah an und dann geht es auch schon los. Es war nicht einfach mich zu entscheiden, was ich Stephan gerne geben würde. Nur essen gehen, reicht da nicht aus, darum habe ich bei Marc und Paul auch nachgefragt und sie waren mir echt eine große Hilfe dabei. Zuerst geht es also zum Reisebüro, aber diese Überraschung wird er später bekommen, mal schauen. Als wir dort endlich alles erledigt haben, was doch anstrengender als gedacht war, geht es weiter noch zum Einkauf. Ich habe mich entschieden statt Essen zu gehen, könnte ich ja selbst Kochen. So haben wir dann auch mehr Zeit nachher für uns, als wenn wir irgendwo in einem Restaurant wären.
Nachdem wir die Geschäfte alle abgeklappert haben, und eine kleine Pause in einem Café durfte auch nicht fehlen, sind wir nun wieder auf dem Weg nach Hause. Von der Zeit her sind wir perfekt dran. Bei mir zu Hause angekommen, hilft mir Hannah noch mit dem Hochtragen und mit dem Einräumen. Nachdem wir uns dann noch kurz Unterhalten hatte, macht sich Hannah auf den Weg nach Hause und ich begebe mich, nachdem ich das Wohnzimmer noch gerichtet habe in die Küche und fange an zu Kochen. Nebenbei habe ich auch schon den Tisch gedeckt und habe uns auch einen Wein eingekühlt. Ich bin echt froh, dass das Einkaufen so gut gegangen ist, denn ich weiß, dass falls was passieren sollte Hannah genauso auf mich achten würde, wie es Stephan tun würde. So vertieft im Kochen, damit auch ja alles rechtzeitig fertig ist, bekomme ich gar nicht mit, dass Stephan schon wieder da ist. Erst als er mich von hinten umarmt und mir einen Kuss an die Schläfe gibt, realisiere ich es erst, dass er da ist. Ich drehe mich in der Umarmung um und sehe seinen fragenden Blick mehr als deutlich, doch ich gebe ihm nur einen kurzen Kuss und sage zu ihm: „Das Essen ist gleich fertig, möge sich der Herr doch bitte schon setzen." Immer noch fragend schaut er mich an, was mir nur ein Lächeln entlockt und ich mich wieder umdrehe, um noch fertig zu machen. Stephan hat es aufgeben und sich tatsächlich hingesetzt. Kurzdarauf bringe ich dann auch schon die Vorspeise. Doch bevor ich wieder in die Küche laufen kann, um den Wein zu holen, zieht mich Stephan zu sich, so einfach gibt er sich wohl nicht geschlagen. „Schatz, ich bin gleich da. Ich muss nur kurz etwas holen", lächle ich ihn an, doch er denkt nicht mal dran mich loszulassen. „Und was ist, wenn ich dich trotzdem nicht gehen lassen will?", kommt zurück. „Dann war all meine Mühe um sonst, weil das ganze Essen dann kalt wird und du hast sicher Hunger nach deiner Schicht", und mache einen schmoll Mund, dem er nicht widerstehen kann. Doch bevor er mich loslässt, gibt er mir noch einen Kuss denn ich allzu gerne erwidere. Danach stehe ich auf und gehe den Wein noch holen und setze mich dann zu Stephan und essen dann die Vorspeise.

Durch Tiefen und HöhenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt