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Liams P.o.V.

Mir riss der Geduldsfaden.

"Was glaubst du, wer du bist?"

Zayn antwortete mir nicht. Er war eingeschüchtert.

"Denkst du ernsthaft, dass ich dich damit durchkommen lasse?! Denkst du, dass ich dir Schlampe nicht das geben werde, was du verdienst?!"

Meine Hand umfasste erneut seine Kehle.

"Bitte, tu mir nicht weh.", hauchte Zayn leise.

"Ich könnte dein nutzloses Leben so leicht beenden."

"Bitte nicht!"

"Niemand würde dich vermissen."

Zayns Blick wurde glasig.

"Ich weiß..."

"Deine Schwäche ekelt mich an."

Zayn nickte nur leicht, bevor die ersten Tränen seine Augen verließen.

"Geh mir jetzt aus den Augen und pack dein Zeug für den Urlaub."

"Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich nicht mit dir in den Urlaub müsste.", gab er schüchtern von sich.

Er sah mir dabei nicht einmal in die Augen.

"Es ist mir scheißegal, was du willst oder eben nicht! Du hast mir zu gehorchen! Ich werde mich künftig nicht mehr wiederholen oder dich um etwas bitten. Wenn ich es dir sage, hast du es sofort zu erledigen! Verstehen wir uns?"

Unsicher sah Zayn mich an. Zufrieden wirkte er nicht. Schnell drehte ich ihn auf den Bauch, bevor ich ihm einen kräftigen Hieb auf seinen nackten Arsch verpasste. Schmerzlich keuchte er auf, bevor er sich in die Bettwäsche krallte. Ich wollte gerade erneut zu einem Hieb ausholen, als Zayn mich aus dem Konzept brachte.

"Li, bitte.", kam es leise von ihm.

Li. Ich stieg vom Bett und zog mir was  über. Zayns Blick ignorierte ich gekonnt.

"Geh endlich deine Sachen für den Urlaub packen. Wenn du fertig bist, dann packst du meine."

Zayn stand zögernd auf und verließ den Raum.

Zayns P.o.V.

Verwirrt ging ich auf mein Zimmer. Was war denn jetzt mit Liam los? Schnell zog ich mich an, bevor ich mir über irgendwas Gedanken machen konnte. Durcheinander fing ich an, schon einmal einige Sachen zusammen zu packen. Nach nur wenigen Minuten war ich fertig. Ich hatte ja kaum Kleidung. Übermorgen würde es los gehen. Wohin auch immer. Ich wusste nicht einmal, was Liam sich dabei gedacht hatte. Wahrscheinlich hatte er sich wieder einmal nichts gedacht. So wie immer. Bevor ich zurück zu Liam ging, ging ich schnell ins Bad. Unsicher blickte ich in den Spiegel. Seitdem ich hier war, hatte sich mein Körper verändert. Ich wusste nur nicht, ob zum besseren oder zum schlechten. Durch Liam hatte ich zugenommen. Bei meinen Erzeugern hatte ich maximal einmal am Tag gegessen. Es reichte auch vollkommen aus. Liam zwang mich zu zwei bis drei Mahlzeiten am Tag. Wieso eigentlich, wenn ich ihn so wenig interessierte? Mein Blick wanderte zu meinem Hals. Es war noch nichts zu sehen. Ich hoffte, dass man Liams Taten nicht sehen würde. Besonders in seinem sogenannten Urlaub wollte nicht noch mehr dumme Blicke bekommen, wie sowieso schon. Zudem wollte ich nicht, dass er deswegen ärger bekam. Wieso auch immer. Trotzdem war ich wütend auf ihn. Ich wusch mir schnell mein Gesicht um wieder klare Gedanken zu bekommen, bevor ich zu Liam ging. Eigentlich wollte ich ihn nicht mehr sehen. Zumindest für eine Weile. Er hatte mir weh getan und sich nicht einmal dafür entschuldigt. Es spielte keine Rolle, als was er mich sah. Ob er mich nur als Objekt zum ficken sah oder als was anderes. Es war mir komplett egal. Er durfte mich dennoch nicht einfach verletzen. Ich öffnete seine Zimmertür, bevor ich hinein trat. Liam saß auf seinem Bett und machte irgendwas mit seinem Handy.

"Wo sind die Koffer?"

"Abstellkammer wahrscheinlich. Ist nicht meine Aufgabe."

Was war schon seine Aufgabe?
Ich ging zur Abstellkammer und öffnete sie. Tatsächlich war ich hier noch nie drin. Zugegeben, ich war in den wenigsten Räumen je wirklich drin. Meist nur schnell um zu gucken ob Liam darin war. Sämtlicher überflüssiger Kram stand hier rum. Der Raum müsste mal aussortiert werden. Ich zog einen Koffer aus den Raum, bevor ich damit wieder zu Liam ging.

"Wie lange sind wir überhaupt weg?"

"Das entscheide ich spontan. Aber bestimmt eine Woche."

"Warme Sachen oder eher sommerlich?"

"Sommerlich."

Ich fing an, Liams Sachen zusammen zu suchen. Regelmäßig ließ er verlauten, dass ich dies und jenes nicht einpacken sollte. Wieso konnte er seinen Koffer dann nicht selbst packen? Es frustrierte mich.

"Fertig. Hygieneartikel müssen dann halt rein, wenn es los geht."

"Welchen Koffer hast du genommen?"

"Meine Tasche. Ich habe nicht so viele Sachen, wie du eigentlich wissen müsstest."

"Hm. Morgen früh fahren wir dir ordentliche Sachen kaufen."

"Nein danke."

Liam sah mich warnend an. Es sorgte für Unwohlsein. Schnell senkte ich den Blick und sah auf den Boden vor mir.

"Geh jetzt Essen machen."

"Du hast nicht einmal das Frühstück gegessen."

"Hör einmal auf, mir ständig widersprechen zu müssen. Das nervt."

"Ich bin nun mal ein Mensch und kein Roboter. Vielleicht hätten deine wundervollen Eltern dir einen schenken sollen."

"Lass meine Eltern aus dem Spiel!", fauchte er mich an.

Liam stand schnell auf. Es war mir egal, was jetzt noch geschehen würde. Schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden.

"Wieso sollte ich?! Deine Eltern sind genauso respektlos wie du!"

"Pass auf was du sagst Zayn!"

Liam trat näher auf mich zu. Die angestaute Wut machte sich ihren Platz.

"Ich habe schon viel zu lange geschwiegen! Ich habe deine arrogante, selbstsüchtige Art satt! Du und deine Eltern, ihr kotzt mich so unvorstellbar an!"

"Halt deinen Mund, bevor ich mich vergesse!"

"Sonst was?! Schlägst du mich wieder?! Würgst du mich?! Lass dir mal was neues einfallen!"

"Treib es nicht zu weit!"

"Ich treib es so weit wie ich will Liam! Du bekommst nicht immer was du willst! So läuft das nicht im Leben!"

"Es läuft so wie ich es will!"

Mittlerweile trennten uns nur noch wenige Zentimeter.

"Weil deine verkorksten Eltern dich verzogen haben!"

"Meine Eltern haben mich so erzogen, wie es sich gehört!"

"Es gehört sich also, seine Mitmenschen wie Dreck zu behandeln?! So zu tun, als wäre man selbst was besseres?! Verdammt, werd endlich erwachsen!"

"Ich bin erwachsen!"

Liam drückte mich gegen die Wand, welche unmittelbar hinter mir war. Es schüchterte mich im Augenblick nicht ein.

"Du bist ein verzogenes Balg, dass keine Ahnung von der Welt hat! Du lebst in der Traumblase deiner Eltern!"

"Tue ich nicht!"

"Liam, werd endlich wach!"

Bevor ich irgendwie reagieren konnte, spürte ich seine Lippen auf meine. Überrumpelt erwiderte ich den stürmischen Kuss.

Slave ||•Ziam Mayne FF AU•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt