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Zayns P.o.V.

Ich war wütend. Verdammt wütend. Was dachten sich seine Eltern nur dabei? Konnten sie überhaupt denken?  Liam war vernünftig geworden und das gefiel ihnen nicht. Er war nicht mehr in deren Blase gefangen, also sollte ich weg. Das Liam sich so für mich eingesetzt hatte, freute mich sehr. Um mich etwas zu beruhigen, kuschelte ich mich etwas enger an Liam. Dieser hatte damit begonnen, mir sanft über den Rücken zu streicheln.

"Ich sollte vielleicht eine Art Abschiedsbrief hinterlassen oder?"

"Hältst du das für sinnvoll?"

"Immerhin wissen sie dann bescheid und der Junge kann wieder gehen und sein Leben genießen. Zumindest hoffe ich das."

"Dann solltest du den Brief jetzt schreiben. Ich möchte einfach nur noch weg."

Damit Liam den Brief schreiben konnte, setzte ich mich wieder neben ihn. Liam hielt den Brief recht kurz. Eigentlich stand nur drin, dass wir durchgebrannt sind und nie wieder kommen werden. Das sie den Jungen gehen lassen sollten und sich im klaren werden sollten, wie das richtige Leben wirklich funktionierte. Ich war unglaublich stolz auf Liam. Liam legte den Brief auf den Wohnzimmertisch, bevor er sich einen neuen Zettel nahm und sich eine Nummer aus seinem Handy aufschrieb. Danach machte er sein Handy aus und entfernte die Sim Karte. Er legte sie zu dem Brief an seine Eltern. Erst danach steckte er sein Handy und den einen Zettel wieder weg. Wir nutzten die Zeit, bis sein Fahrer kam und kuschelten miteinander. Eine knappe Stunde später betrat sein Fahrer das Stockwerk.

"Mr. und Mrs. Payne sind nun abgereist. Was wünschen Sie von mir?"

"Du müsstest Zayn und mich bitte zu einem Treffpunkt fahren. Die Sachen im Flur müssen mit."

"Sie wollen verreisen? So spät noch?"

"Zayn und ich werden ausziehen. Meine Eltern würden mich nicht gehen lassen, weshalb uns nur dieser Zeitpunkt bleibt. Fährst du uns also bitte?"

"Natürlich. Das ist immerhin mein Job."

"Wir sind dir sehr dankbar dafür. Wir helfen dir sofort beim tragen."

Unser Gegenüber nickte, bevor er zurück in den Flur ging. 

"Musst du noch einmal auf Toilette?"

"Ich war erst, Li. Und du?"

Liam schüttelte seinen Kopf. Wir standen auf und gingen in den Flur. Sein Fahrer hatte bereits zwei Taschen genommen und sich eine dritte umgehangen. Dann blieben noch die beiden Koffer und eine Tasche. Liam hing sich bereits die Tasche um. 

"Ich habe etwas vergessen."

Liam sah zu mir. 

"Beeil dich bitte."

Ich nickte, bevor ich in die Küche ging. Schnell nahm ich mir das Radio. Wir konnten uns ein neues kaufen, aber ich hing an diesem Teil. An all den Erinnerungen. Die guten und die schlechten. Mit einem Lächeln drückte ich das Radio enger an mich. Ich nahm mir ebenfalls die Dose aus dem Kühlschrank. Liam sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, als er mich mit dem Radio sah.

"Warum trägst du das Ding mit dir rum?"

"Das ist emotional gesehen unbezahlbar. Das muss mit."

"Na schön, aber komm jetzt."

Ich nahm den Koffer in meine freie Hand und lief den beiden hinterher. Wir gingen schnell zum Auto, bevor wir alle Gepäckstücke in diesem verteilten. Liam und ich nahmen auf der Rückbank platz. Sein Fahrer fuhr los, nachdem Liam ihn den Treffpunkt genannt hatte. Liam und ich unterhielten uns während der Fahrt nicht sonderlich viel. Wir wollten einfach nur sicher sein, dass niemand von den Angestellten unseren Aufenthaltsort herausfanden. Ich wollte ein möglichst normales Leben mit Liam anstreben. Liams Hand umfasste sanft meine und sorgte dafür, dass ich ihn ansah.

Slave ||•Ziam Mayne FF AU•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt