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Zayns P.o.V.

Eine gute Stunde später kamen Niall und Liam zurück zu unserer Unterkunft. Ich bemerkte Nialls selbstgefälligen Blick, während er mich abschätzend musterte. Er hatte sich bei Liam eingehakt. Ich konnte ihm seinen teilweise angeekelten Blick nicht einmal verübeln. Vor wenigen Minuten hatte ich erst meine letzten Tränen getrocknet. Liam wirkte noch immer wütend auf mich. Dabei hatte ich Niall nicht einmal unrecht getan. Aber was erwartete ich auch schon von Liam? Hätte Liam sich je mit mir als Menschen auseinander gesetzt, dann würde er wissen, dass ich Niall niemals ohne triftigen Grund geschlagen hätte. Liam war einfach ein verzogener Mistkerl, der sich nur für sich selbst interessierte.

"Ich komme gleich zu dir Niall. Zuerst kümmere ich mich hier drum."

"Bis gleich Liam."

Niall schloss sein Zimmer auf und verschwand schnell in diesem. Liam widmete sich mir. Grob zog er mich am Arm hoch und sah mich wütend an. Er schloss unser Zimmer auf, bevor er mich in dieses schubste. Die Tür wurde zugeknallt. 

"Tickst du noch ganz richtig! Das du Niall nicht ausstehen kannst, dass ist eine Sache, aber ihm eine zu verpassen ist eine ganz andere! Was fällt dir ein?!"

"Er hat mich provoziert!"

"Das hat er nicht! Gar nichts hat er zu dir gesagt! Du bist einfach ausgerastet und hast ihm eine verpasst!"

"Wäre Niall nicht so feige, dann hätte er dir die Wahrheit erzählt! Er will dich doch nur für sich haben! Verstehst du denn nicht, was hier passiert?!"

"Ich verstehe hier so einiges! Niall und ich sind Freunde und seitdem du da bist, entstehen Probleme zwischen uns!"

Ich fühlte mich nicht ernstgenommen. 

"Weil Niall eine Bedrohung in mir sieht!"

"Offensichtlich zu recht!"

"Niall hat mich provoziert! Er hat die Ohrfeige verdient!"

"Ach und wieso das? Weil er ein Freund ist oder was?"

"Du betrügst mich jede Nacht!"

Liam sah mich kurz verwirrt an.

"Betrügen?"

Ich nickte nur und sah Liam verletzt an.

"Jede Nacht, wenn ich eingeschlafen bin. Niall hat mir gesagt, dass du dann immer zu ihm kommst und das ihr miteinander schlaft. Wie sehr du dich über mich beschwerst. Einfach alles. Ich wurde dir doch geschenkt. Ich gehöre doch nur dir und ich dachte, dass du zu mir gehörst."

Erst als Liam sanft mit seinem Daumen über meine Wange strich, bekam ich mit, dass ich weinte.

"Und du hast ihm das geglaubt?"

Ich nickte leicht und erwischte mich dabei, wie ich mich seiner Berührung entgegenlehnte. Jetzt war sowieso alles egal.

"Ach Zayn. Glaub doch nicht so einen Mist. Du weißt, wie ehrlich ich bin. Wieso sollte ich dich dann anlügen? Du bist besser im Bett als Niall es je sein wird. Wieso ich dann ausgerechnet mit ihm ins Bett steigen? Seit du bei mir bist, hatte ich nur noch mit dir Sex. Warum sollte ich also ausgerechnet jetzt etwas mit Niall anfangen? Wenn du eingeschlafen bist, dann halte ich dich Zayn. Ich bleibe neben dir liegen und genieße es einfach, dass du da bist. Hör nie wieder auf die ganzen Neider, versprochen?"

Ich nickte zurückhaltend, bevor er mich in seine Arme zog. Ohne weiter daran zu denken, schmiegte ich mich an ihn. Liam begann nach einer kleinen Ewigkeit, über meinen Rücken zu streicheln. Es tat unglaublich gut. Wir standen lange in dieser Position. Keiner von uns wollte die angenehme Stille unterbrechen. Ich schmiegte mich noch etwas enger an Liam, als dieser dann doch die Stille unterbrach.

"Magst du uns ein warmes Bad einlassen? Ich will das eben mit Niall klären und dann bin ich wieder bei dir und mache es gut, ja?"

Etwas neugierig war ich ja schon. Trotzdem nickte ich schnell. Liam drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich losließ. Ich ging ins Badezimmer und kümmerte mich um die Badewanne. Die Sache mit Niall beschäftigte mich noch immer etwas, jedoch wusste ich, dass ich Liam vertrauen konnte und auch sollte. Er war oft ein Arsch, aber angelogen hatte er mich noch nie. Es dauerte noch einen kleinen Moment, bevor ich Liams wütende Stimme in Nialls Zimmer ausmachen konnte. Wäre Niall nicht so verlogen, dann hätte er mir tatsächlich leid getan. Liam konnte beängstigend sein, wenn er sauer war. Zum Glück hatte ich es noch nicht so oft erleben müssen. Die wenigen Male hatten mir genügt. Ich suchte uns einen Badezusatz aus, während ich die beiden weiter im Hintergrund streiten hörte. Ich gab den Badezusatz dazu und stellte das Wasser aus, als genug in der Wanne war. Ich wartete noch ein paar Minuten auf Liam, bevor ich mich einfach auszog und mich schon einmal in die Wanne setzte. Ich wollte nicht mehr warten und das warme Wasser, was meinen Körper umschmeichelte, war wie Balsam für die Seele. Entspannend lehnte ich mich an dem Rand an und schloss meine Augen etwas. Mein Zeitgefühl spielte mir einen Streich. Ich wusste nicht, wie lange ich schon in der Wanne war, als Liam das Badezimmer betrat. Es konnten Sekunden sein oder auch Minuten. Das Wasser war jedenfalls noch warm. 

"Du bist ja schon in der Wanne."

Ich nickte lediglich und öffnete meine Augen einen Spalt breit. Liam begann ebenfalls sich zu entkleiden.

"Rutsch etwas vor, dann kann ich mich hinter dich setzen."

Ich folgte seiner Bitte und rutschte etwas vor. Liam setzte sich einen Augenblick später hinter mich und zog mich leicht zurück gegen seine Brust. Ich schmiegte mich an ihn und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. Seine Arme schlangen sich leicht um meinen Bauch. Ich genoss es einfach nur. Federleichte Küsse wurden auf meinem Hals verteilt und sorgten damit nur noch mehr für Entspannung. 

"Liam?"

"Hm?"

"Was ist jetzt mit Niall?"

"Was soll mit ihm sein?"

"Bleibt er weiter hier? Fliegen wir wieder zurück?"

"Nein, wir beide bleiben noch ein paar Tage. Niall hingegen fliegt morgen früh zurück. Ich habe das mit ihm geklärt. Er wird dich nicht noch einmal so verletzen können."

"Aber eure Freundschaft?"

"Wäre er mein Freund, dann hätte er sich nicht so verhalten. Du hattest recht Zayn. Er wollte was von mir oder möchte es noch immer, jedoch kann er nicht damit umgehen, dass ich kein Interesse an ihn habe. Niall hat den Urlaub ganz schön versaut, weshalb wir beide länger bleiben. Ich hatte dir doch einen Urlaub versprochen."

Etwas überfordert sah ich Liam an. Ich konnte das alles gar nicht richtig verarbeiten. Liam legte seine Hand auf meine Wange, bevor er mich küsste.


Slave ||•Ziam Mayne FF AU•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt