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Zayns P.o.V.

Mein Hintern brannte und schmerzte unerträglich, seit Liam mich wieder geschlagen hatte. Er war wirklich stark, auch wenn man es vielleicht nicht sofort sah. Vielleicht war ich auch einfach viel zu schwach für ihn. Gegen ihn wehren konnte ich mich jedenfalls nicht. Ich hatte irgendwann aufgehört zu weinen, nachdem ich einfach keine Tränen mehr übrighatte. Eigentlich verdiente er keine einzige meiner Tränen, aber ändern konnte ich es auch nicht. Niall war inzwischen schon gegangen und Liam hatte ich seitdem auch nicht mehr gehört. Keine Ahnung wo er steckte, aber solange er mich in Ruhe ließ, war ich relativ zufrieden. Ohne mich möglichst viel zu bewegen kuschelte ich mich enger in die Decke, bevor ich auf die Uhr sah. Es wurde Zeit fürs Abendessen, jedoch hatte ich nicht vor, es ihm zuzubereiten. Sollte er sich doch von diesem Niall bekochen lassen, immerhin konnte er sich ja auch von Niall einen blasen lassen. Wieso war ich überhaupt hier? Ein paar Augenblicke später hörte ich Liams Schritte, welche jedoch meiner Zimmertür nicht näher zu kommen schienen. Ich wollte gerade erleichtert Ausatmen, als ich schon seine Stimme vernahm.

"Zayn! Komm sofort in die Küche oder du kannst was erleben!"

Ich zögerte einen Moment. Einerseits wollte ich nicht zu ihm, andererseits hatte ich aber auch keine Lust auf noch mehr Schmerzen. Widerwillig stand ich auf und ging zu ihm. Er blickte mich wütend an.

"Warum zur Hölle kochst du nicht!"

"Bin ich dein Koch, oder was?"

"Pass auf was du sagst, sonst bin ich nicht mehr so nett!"

"Nett?", wollte ich ungläubig wissen.

Liam sah mich finster an.

"Brauchst du noch mehr Züchtigungen?"

Ich schwieg. Auf diese Frage gab es nur eine Antwort, die ihm gefallen würde. Ein Nein wollte er nicht hören. Er würde aber auch kein Ja von mir zu hören bekommen.

"So langsam glaube ich dein Mund ist nur zum Blasen gut. Vielleicht solltest du ihn auch nur noch dafür aufmachen."

"Ich rede wann ich möchte."

Liam umfasste etwas gröber mein Kinn und sah mir warnend in die Augen.

"Widersprich mir nicht noch einmal Zayn und jetzt fang an zu kochen.", sagte er mit unerwartet ruhiger Stimme.

Ich sah ihm tief in seine Augen, bevor ich langsam ein nicken andeutete. Ein zufriedenes Grinsen umspielte seine Lippen.

"Wieso nicht gleich so?"

Erneut schwieg ich. Ich wusste nicht wieso, aber seine Augen zogen mich in den Bann. Es verunsicherte mich. Liam schien es zu bemerken. Er kam mir etwas näher und ließ seinen Blick über meine Lippen wandern, bevor er mir mit seinem Gesicht noch näherkam. Mein Atem stockte etwas und mein Blick wanderte von seinen Augen zu seinen Lippen und wieder zurück. Würde er mich jetzt küssen? Ich war etwas nervös. Liam kam mir noch etwas näher und unsere Lippen trennten nur noch wenige Millimeter. Ich sah ihm wieder in die Augen. Er war mir viel zu nahe und vernebelte mir damit meine Sinne. Als Liam anstalten machte, sich noch weiter nach vorne zu lehnen, schloss ich meine Augen. Anders als erwartet, küsste er mich nicht. Ich spürte, wie er sich entfernte, weshalb ich meine Augen wieder öffnete. Ein Grinsen umspielte seine Lippen. Es wirkte gemein und selbstgefällig. Ich wurde knallrot und schämte mich. Erst jetzt bemerkte ich, dass Liam einfach nur mit mir gespielt hatte. Nur durch diese Handlung, fühlte ich mich erniedrigt. Noch immer stark errötet drehte ich mich von ihm weg und fing an das Abendessen zu machen. Ich wollte nicht mehr mit ihm sprechen. Es war mir einfach super unangenehm und peinlich. Wieso machte ihm so etwas Spaß?

"Was kochst du?"

Ich hörte wie der Küchenstuhl zurückgezogen wurde und Liam sich daraufsetzte.

"Pfannkuchen."

"Langweilig."

Ich reagierte nicht darauf. Wenn es ihm nicht schmeckte, sollte er halt daran ersticken.

"Mach was anderes."

"Nein. Iss das oder lass es."

"Achte auf deinen Ton."

Ich knurrte leise und machte weiter. Genervt stellte ich die Pfanne für die Pfannkuchen auf den Herd und heizte sie vor.

"Ich sagte, mach was anderes."

Dieses Mal klang er fordernder. Ich drehte mich zu ihm um.

"Und ich sagte nein."

Liam stand auf und kam auf mich zu. Er wirkte gereizt, war aber ruhiger als sonst. Es machte mir noch mehr Angst. Liam nahm sich die Teigschüssel und kippte sie in dem Spülbecken aus, bevor er die Schüssel ebenfalls in dieses fallen ließ.

"Was tust du da?!"

"Wenn ich dir sage, dass du etwas anderes machst, dann tust du es ohne Widerworte."

"Und wieso zur Hölle kippst du einfach Lebensmittel weg? Geht es dir noch gut? Andere wären dankbar für ein paar Pfannkuchen!"

Ich war nur noch gereizt von seiner Art.

"Ich bin aber nicht andere. Ich bin ich. Und ich will keine Pfannkuchen."

"Dir muss mal jemand die Meinung geigen!"

Liam zog eine Augenbraue hoch und verschränkte seine Arme vor der Brust.

"Achja?"

"Ja."

Ich verschränkte ebenfalls meine Arme vor der Brust. Es reichte mir wirklich.

"Dann bitte. Geig mir die Meinung."

Ich wusste nicht, womit ich anfangen sollte. Es gab so viel, was ich ihm sagen wollte.

"Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Du bist so unglaublich verzogen und verhätschelt! Deine Sicht auf die Welt ist einfach nur krank und verschoben! Du behandelst Menschen wie Abschaum und respektierst sie nicht! Deiner Meinung nach liegt dir die ganze Welt zu Füßen und jeder ist geil drauf, sich von dir ficken zu lassen. Als wäre dein Schwanz der 90 Millionen Pfund Lottogewinn. Du bist ein widerlicher, arroganter Mistkerl. Und soll ich dir mal was sagen?! Ich bin nicht geil auf dich oder deinen Schwanz, der wieso schon überall gesteckt hat! Schlag mich so viel du willst, aber es wird meine Meinung nur weiter bestärken!"

Liams Blick war für mich nicht definierbar. Vielleicht war er schockiert, vielleicht hatte er das Bedürfnis, mir etwas anzutun. Vielleicht auch beides. Ich wusste es wirklich nicht.

"Du hast Recht Zayn."

Slave ||•Ziam Mayne FF AU•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt