Der nächste Morgen begann leider alles andere als entspannt für mich. Ich hatte mich gerade erst fertig gemacht und mich darüber gefreut, dass man sich im 21. Jahrhundert als Frau alleine anziehen konnte und keine Hilfe mit einem Korsett mehr brauchte, als jemand mehrmals wütend gegen die Tür von meinem Hotelzimmer schlug.
Genervt verdrehte ich die Augen, öffnete die Tür aber und sah den Vampir vor mir mit hochgezogener Augenbraue an. "Damon Salvatore. Was verschafft mir die Ehre?"
"Du hast gesagt, ich soll mich bei dir melden, wenn es ein Problem mit den Gruftvampiren gibt. Ich bin hier, um herauszufinden, wie ernst du das gemeint hast. Denn ich bin gerade auf dem Weg, sie alle umzubringen."
Sofort richtete ich mich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Weißt du, Damon, einige dieser Vampire waren meine Freunde. Sind sie noch immer. Du solltest mir also ganz schnell erklären, warum du das vorhast, bevor ich wirklich wütend werde und du dann gar nichts mehr erklären kannst."
Damon sah alles andere als begeistert aus, dass ich ihm drohte, aber er schien sich daran zu erinnern, dass ich deutlich älter war als er und er sich vielleicht lieber zusammenreißen sollte. "Dein Freund Frederick hat meinen Bruder entführt. Er und deine anderen sogenannten Freunde sind gerade dabei, ihn zu foltern, weil sie ein Problem mit seinem Nachnamen haben. Und ich habe nicht vor, ihn sterben zu lassen."
Bei seinen Worten spannte ich mich sofort an. Wie konnte Frederick nur so dämlich sein? Ich wusste ja, dass er impulsiv sein konnte, aber anscheinend hatte ihn die Zeit in der Gruft vollständig wahnsinnig gemacht. Ich hoffte nur, dass ich selbst mich nicht auch so sehr verändert hatte. "Okay, wie kann ich helfen?"
"Ehrlich? Ich hätte erwartet, dass ich mehr Überredungskünste brauche", meinte Damon überrascht.
"Ich kann immer noch zwischen Richtig und Falsch unterscheiden. Frederick ist ziemlich mitgenommen von dieser ganzen Einsperren-und-Austrocknen-Sache, aber das ist keine Entschuldigung für so ein Verhalten. Dein Bruder hat nichts Falsches gemacht, also werde ich dir helfen, ihn zu befreien. Sag mir einfach, was ich machen kann."
Damon, der sein Glück wohl nicht mehr riskieren wollte, nickte nur. "Wir müssen wissen, wo die Vampire sich aufhalten und wie wir da reinkommen."
"Das kommt ganz darauf an, wer "Wir" sind. Die meisten von uns leben etwas außerhalb, auf der Farm einer gewissen Mrs. Gibbons. Sie ist manipuliert, niemanden ohne Befehl von uns reinzulassen, also wirst du kaum Chancen haben, ins Haus zu kommen."
"Das kriege ich schon hin. Ich kenne da einen Menschen, der perfekt für den Job ist. Er kann reingehen, schickt Mrs. Gibbons raus, ich bringe sie um, Problem gelöst."
"Oder ich begleite dich einfach und sage ihr, dass sie dich reinlassen soll, und keiner muss sterben", schlug ich stattdessen vor und griff schon nach meiner Jacke.
Überrascht sah Damon mich bei diesem Vorschlag an. "Ich dachte, Menschen wären dir egal", meinte er verwirrt.
"Nein, ich finde Menschen langweilig, das ist ein Unterschied. Außerdem will ich Frederick selbst dafür fertig machen, dass er nicht einmal auf einfache Befehle hören kann, also werde ich dich begleiten. Keine Widerrede."
"Okay, dann los, mein Auto steht unten."
Schnell ging ich vor und war froh, dass Anna mir erklärt hatte, was genau ein Auto eigentlich war und wie es funktionierte. Ich bin zwar bisher noch nie in einem gefahren, aber das würde sicher aufregend werden. Als wir jedoch bei seinem Auto ankamen, saßen bereits zwei Menschen darin, ein blonder Mann, der wohl ins Haus gehen sollte, und Nicht-Katherine. Da Damon sich natürlich nach vorne auf die Seite setzte, auf der man fuhr, setzte ich mich nach hinten zu dem Mädchen, das meiner ehemaligen Freundin so ähnlich sah.
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Hidden Past - The Story of Malina Mikaelson
FanfictionMalina Mikaelson: ein Name, der seit Jahrhunderten in Vergessenheit geraten ist. Seit Malina mit ihrer Zwillingsschwester Freya von Dahlia entführt wurde, hat niemand mehr von ihr gehört. Doch Malina ist das Unmögliche gelungen: Durch ihre Verwandlu...