Ich brauchte tatsächlich nicht lange, um Freya davon zu überzeugen, uns zu helfen, und sie wiederum benötigte nur einige Stunden, um den wohl anspruchsvollsten Zauber auszuführen, den ich seit Jahren gesehen hatte. Mit der Hilfe von Elijah, mir und sogar Nik gelang es ihr, Rebekah in ihren eigenen Körper zu verbannen und Eva Sinclair in dem Zuge gleich zu töten. Als Dank für diesen Dienst an der ganzen Hexenwelt wurde Freya als Ehrenmitglied in den Hexenzirkel hier aufgenommen und hatte so zum ersten Mal in ihrem Leben hier in New Orleans ein Zuhause gefunden. Ich freute mich unglaublich für meine Schwester, aber es dauerte nicht lange, bis das nächste Problem vor unserer Tür stand. Dahlia war in der Stadt.
Nun ja, nicht wörtlich. Niemand wusste genau, wo sie im Moment war, aber es war eindeutig, dass sie uns auf der Spur war. Heute morgen hatte sie mit einem Zauber Kontrolle über Jackson gewonnen und uns eine warnende Botschaft geschickt. Die genauen Worte hatte ich vergessen, oder besser gesagt verdrängt, aber sie waren auch gar nicht notwendig gewesen, denn Jackson war zu dem Zeitpunkt bei Hope gewesen. Dass Dahlia meiner kleinen Nichte so nah gekommen war, hatte uns alle schockiert. Freya hatte uns nur wenige Stunden später einen Tee gemacht, der verhindern würde, dass Dahlia noch einmal in einen unserer Köpfe dringen könnte, aber niemand von uns hielt das tatsächlich für ausreichend.
Aus diesem Grund standen Freya und ich nun vor Jackson und hielten uns an den Händen. Das Gefühl, mit ihr gemeinsam zu zaubern, weckte in mir Erinnerungen an die wenigen glücklichen Momente unserer Kindheit, aber diese Erinnerungen konnte ich kaum genießen, denn ich benötigte meine ganze Konzentration für unseren Zauber.
"Habt ihr schon etwas?", fragte Kat, die mit verschränkten Armen an der Wand lehnte und uns beobachtete.
"Wir versuchen hier, in Jacksons Kopf zu blicken, um herauszufinden, von wo Dahlia ihn verfluchen konnte. Das dauert seine Zeit, erst recht, wenn wir ständig unterbrochen werden", antwortete Freya genervt, aber Kat gab natürlich keine Ruhe.
"Na ja, ich habe schon eine Menge Hexen zaubern sehen, aber das war immer irgendwie... eindrucksvoller."
"Kat...", meinte ich bittend, aber sie zwinkerte mir nur kurz zu. Seufzend wollte ich mich wieder unserem Zauber zuwenden, aber Freya schien es nun genug zu sein.
Aufgebracht entriss sie mir ihre Hände und lief mit schnellen Schritten auf Kat zu. Die löste sich schnell von der Wand, um sich aufzurichten, wich aber keinen Zentimeter vor meiner Schwester zurück.
"Also gut, jetzt hör mir mal genau zu", knurrte Freya und hob drohend ihre Hand. "Ich weiß, du bist mit meiner Schwester zusammen und aus irgendeinem mir völlig unerklärlichen Grund liebt sie dich, aber du wirst weder mit mir noch mit ihr so reden, denn..."
"Ah, da ist sie ja endlich", fiel Kat ihr grinsend ins Wort. "Ich habe mich schon gefragt, wann ich endlich die mächtige Freya Mikaelson kennenlernen darf."
"Entschuldige, was?", fragte meine Schwester entrüstet, doch ich musste mir ein Lächeln verkneifen, als mir klar wurde, was Kat da gerade tat. Freya hatte seit Kat und ich heute für ihren Anti-Dahlia-Tee hier aufgetaucht waren, kaum mit Kat geredet und war ihr größtenteils aus dem Weg gegangen. Sie hatte sich nicht unhöflich verhalten, eher das Gegenteil war der Fall: Freya war so betont höflich zu Kat gewesen, dass es schon fast kalt war. Meiner Freundin war das wohl auch aufgefallen und sie hatte beschlossen, etwas dagegen zu tun und das auf die einzige Art, wie sie es kannte: durch direkte Konfrontation.
"Na ja, Mal hat mir eine Menge über dich erzählt und das, was ich bisher von dir gesehen habe, entspricht nicht gerade dem Bild, das ich von dir hatte. Ich verstehe, dass das hier eine schwierige Situation für uns alle ist, und du nichts tun willst, was Mal in eine unangenehme Lage bringen könnte. Das will ich auch nicht, aber genau deshalb sollten wir dieses höfliche Wie-verhalte-ich-mich-gegenüber-meiner-so-gut-wie-Schwägerin-Getue einfach überspringen. Wir kennen uns zwar nicht, aber wir sind nun mal beide ein Teil von Mals Familie, also sollten wir das schnell ändern. Wie wäre es mit einem Abendessen?"
Einige Sekunden starrte Freya Kat fassungslos an, ihre Hand noch immer drohend erhoben. "Du... bist absolut verrückt", stellte sie fest und ich musste mir mein Lachen verkneifen, während Kat nur mit den Schultern zuckte.
"Einige sagen verrückt, andere genial. Mir ist beides recht."
"Dir ist aber schon bewusst, dass ich dich mit nur einer Handbewegung umbringen könnte?"
"Natürlich, aber das bin ich gewöhnt, schließlich könnte Mal das auch. Ist irgendwie heiß", grinste Kat.
"Und dir ist auch bewusst, dass ich dich ohne schlechtes Gewissen umbringen würde, wenn du Malina jemals das Herz brechen würdest?", erwiderte Freya, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Zum ersten Mal an diesem Tag verblasste Kats Grinsen und sie blickte meiner Schwester fest in die Augen. "Sollte dieser Tag jemals kommen, werde ich dich nicht davon abhalten."
Zufrieden nickte Freya und nahm dann erst ihre Hand runter, bevor sie Kat ein leichtes Lächeln schenkte. "Ich glaube, wir werden uns gut verstehen."
"Also gut, wo wir das jetzt geklärt hätten, könnten wir uns dann wieder um den Zauber kümmern?", fragte ich und musste mir ein leises Lachen verkneifen. Ich war mir nicht sicher, wie ich mir das Treffen meiner beiden liebsten Personen auf der Welt vorgestellt hatte, aber so war es sicher nicht gewesen. Es kam mir dennoch passend vor.
Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen blickte ich zu dem Werwolf vor mir, der sichtlich unangenehm berührt war, während er versuchte, uns nicht allzu offensichtlich zuzuhören und dabei darauf wartete, dass wir in seinem Kopf herumwühlten. "Ich schätze, Jackson hat jetzt auch genug des Familiendramas und würde gerne wieder zu seiner eigenen Familie zurück."
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Hidden Past - The Story of Malina Mikaelson
FanfictionMalina Mikaelson: ein Name, der seit Jahrhunderten in Vergessenheit geraten ist. Seit Malina mit ihrer Zwillingsschwester Freya von Dahlia entführt wurde, hat niemand mehr von ihr gehört. Doch Malina ist das Unmögliche gelungen: Durch ihre Verwandlu...