Chapter 69

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"Komm schon, Kat, sag mir, wohin wir gehen", beschwerte ich mich, ließ mich dabei aber trotzdem weiter von ihr durch die Straßen von New Orleans ziehen. Ich hatte Klaus noch gestern Abend geschrieben, dass Jane-Anne Deveraux interessante Informationen für ihn hätte und am Rande mitbekommen, dass er heute tatsächlich hergekommen war. Gesehen hatte ich ihn und Elijah hier noch nicht, aber ich war mir sicher, dass auch unser Bruder Interesse an diesem Kind haben würde.

"Wir sind da", meinte Kat nach einer gefühlten Ewigkeit und zog mich in eines der Häuser im French Quarter, bis wir vor einer Wohnungstür stehen blieben.

"Okay, und wo genau ist "da"?", fragte ich. "Wem gehört diese Wohnung?"

"Na, uns natürlich", antwortete Kat und ich musterte sie ungläubig.

"Uns?", wiederholte ich fassungslos. "Ist das dein Ernst?"

"Natürlich. Als Jane-Anne uns gestern von Klaus' Baby erzählt hat, habe ich dir sofort angesehen, dass dir das wichtig ist. Ich verstehe zwar nicht ganz, wieso, aber du willst dieses Kind in Sicherheit wissen. Also bin ich davon ausgegangen, dass wir wohl doch noch eine ganze Weile in New Orleans sein werden, ganz egal, ob dein Bruder bei den Plänen der Hexen mitmacht oder nicht. Und weil du wahrscheinlich genauso wenig wie ich dauerhaft in diesem Hotel wohnen willst, habe ich uns eine Wohnung gekauft. Es... Es sei denn, du willst lieber alleine wohnen natürlich, dann kann ich mir auch etwas anderes suchen, also..."

Bevor Katherine diese dumme Idee beenden konnte, legte ich meine Lippen auf ihre, um sie zum Schweigen zu bringen. "Danke, Kat. Das ist perfekt", grinste ich leicht und ging dann mit ihr in die Wohnung, die fast genauso eingerichtet war wie die erste, in der wir gewohnt hatten.

"Gut, der Wohnungsmarkt hier ist nämlich eine Katastrophe. Es war schon schwer genug, so spontan diese hier zu finden, und noch mal möchte ich wirklich nicht um die hundert Leute manipulieren müssen", erwiderte Katherine grinsend. "Gefällt sie dir?"

"Ja, sie ist wundervoll", antwortete ich ehrlich und ließ mich sofort auf das gemütliche Sofa fallen. Keine zwei Sekunden später lag auch Katherine neben mir und legte ihren Arm um mich.

"Erklärst du mir, warum dieses Baby so wichtig für dich ist?", fragte sie mich vorsichtig. "Ich meine... Ich hätte nie gedacht, dass du mal eigene Kinder haben wolltest. Natürlich, das Kind ist ein Mikaelson-Baby und selbstverständlich wirst du es da beschützen, aber... Es gibt noch einen anderen Grund, oder?"

"Du kennst mich wirklich erstaunlich gut", antwortete ich grinsend und seufzte dann leise auf. "Du hast recht. Ich würde dieses Baby so oder so beschützen. Für mich gehört es zur Familie und es ist schon schlimm genug, dass ich bei meinen Brüdern so versagt habe. Das wird mir bei diesem Kind nicht noch einmal passieren. Aber es geht nicht nur darum. Ich denke nur, dass... Sobald das Baby auf der Welt sein wird, wird sich noch jemand dafür interessieren. Sie wird kommen, um sich das zu holen, was ihr vor einer Ewigkeit versprochen wurde. Und dann werde ich da sein, um zu verhindern, dass diesem Kind das Gleiche widerfährt, das mir damals geschehen ist."

"Du redest von Dahlia, nicht wahr?", vermutete Katherine leise und ich nickte bestätigend.

"Ja. Meine Tante denkt mit Sicherheit immer noch, dass ihr jedes erstgeborene Mikaelson-Kind zusteht. Früher oder später wird sie von dieser Schwangerschaft erfahren. Und wenn es soweit ist, wenn sie hier auftaucht, um Klaus sein Kind zu stehlen, dann werde ich bereit sein. Ich werde da sein, und ich werde Dahlia umbringen, für all das, was sie Freya und mir angetan hat."

"Und ich werde dir dabei helfen", murmelte Katherine. "Du wirst deine Rache bekommen. Und das glückliche Familienleben, das du verdienst."

Vorsichtig löste ich mich ein wenig von ihr, um in ihre Augen sehen zu können. "Wieso?", fragte ich leise. "Wieso tust du das alles für mich? Du müsstest nicht hier sein, du könntest an jedem anderen Ort leben, und trotzdem bist du hier. Obwohl du weißt, dass es hier vermutlich in den nächsten Tagen und Wochen ziemlich gefährlich werden wird, wenn mein Bruder erst einmal einen Krieg gegen Marcel anfängt. Wieso riskierst du das alles?"

"Na ja, du hast mir nach so vielen Jahrhunderten auf der Flucht endlich zur Freiheit verholfen", murmelte Katherine. "Da ist doch das Mindeste, das ich tun kann, dir auch bei deinen Wünschen zur Seite zu stehen."

Bei diesen Worten löste ich mich ganz von ihr und stand auf, während ich all meine Emotionen tief in meinem Herzen verschloss. "Du bist mir nichts schuldig, Katherine", stellte ich klar.

"Katherine?", wiederholte sie leise. "So hast du mich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr angesprochen. Was ist los, Mal?"

"Das ist dir aufgefallen?", murmelte ich überrascht, konzentrierte mich dann aber schnell wieder auf die wichtigeren Dinge. "Ich weiß, du hast mir etwas versprochen, als ich gesagt habe, dass du von Klaus freikommen wirst. Ich habe von dir verlangt, dass du mir versprichst, nicht davonzurennen, sobald du deine Freiheit hast. Aber das ist nicht länger nötig. Ich entbinde dich von deinem Versprechen. Es war eh eine blöde Idee, das von dir zu fordern. Wenn du nicht bei mir sein willst, dann musst du es auch nicht. Ich bin froh, dass du deine Freiheit hast. Und frei sein bedeutet nun mal auch, dass du dich an keine Regeln halten musst. Du kannst selbst entscheiden, wo du sein willst, was du tun willst. Also denk nicht, dass du es mir schuldig bist, mir bei meinen Problemen zu helfen, nur weil ich bei deinen geholfen habe. Denn das bist du nicht. Du kannst fortgehen, ohne dass du irgendwelche Konsequenzen erwarten müsstest."

"Darum geht es also...", seufzte Katherine und stellte sich vor mich, während sie nach meinen Händen griff. "Das alles weiß ich doch schon längst", stellte sie klar. "Ich weiß, dass du nicht wie dein Bruder bist. Ich weiß, dass du mich nicht verfolgen würdest, nur weil ich dich verlasse. Davor habe ich keine Angst. Ich habe es dir schon damals gesagt, aber ich kann verstehen, dass du mir das nicht glauben konntest. Nicht solange ich noch etwas von dir brauchte und du denken konntest, dass jedes Wort, das aus meinem Mund kommt, nur dazu da ist, dich davon zu überzeugen, mir zu helfen. Also werde ich es dir noch einmal sagen: Du bist für mich nicht wie meine anderen Liebhaber, Malina. Ich habe dich nicht nur benutzt, um meinen eigenen Vorteil daraus zu ziehen. Du bist mir wichtig, Mal, und ich werde dich nicht verlassen."

Unschlüssig sah ich in Katherines dunkle Augen, während sie das sagte. "Aber... wenn du nicht hier bist, weil du denkst, du wärst es mir schuldig... Wieso bist du dann hier? Wieso nimmst du das Risiko auf dich, dich mit mir in so gefährliche Situationen zu begeben, wenn du genauso gut irgendwo am Strand liegen und dein Leben genießen könntest?"

"Verstehst du es wirklich immer noch nicht, Mal? Wenn ich die Wahl habe, ein Leben voller Gefahren mit dir zu führen oder eine friedliche Existenz allein, muss ich keine Sekunde überlegen. Und zwar nicht, weil ich verrückt nach Gefahren bin, sondern weil ich verrückt nach dir bin. Ich würde alle Umstände akzeptieren, um in deiner Nähe sein zu können. Weil ich dich liebe, Malina."

Hidden Past - The Story of Malina MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt