Chapter 31

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Eine ganze Woche lang verbrachte ich nur mit meinem Vater. Ich wusste, dass ich eigentlich darauf bestehen sollte, dass wir nach Mystic Falls gingen, um einen Plan zu machen, wie wir Klaus umbringen konnten, aber ich wollte auch einmal egoistisch sein und einfach nur die Zeit mit meinem tot geglaubten Vater genießen, zumindest für einige Tage. Ich erzählte ihm alles über Dahlia, wie es Freya und mir ergangen war, und wie Freya gestorben war und ich mich verwandelt hatte. Ich hatte ein wenig Angst vor seiner Reaktion, aber er versicherte mir nur, dass er Vampire zwar verabscheute, mich aber niemals hassen könnte, ganz egal, was ich war.

Entweder, all die Geschichten über den grausamen Vampirjäger waren gelogen, oder Mikael verhielt sich in meiner Gegenwart einfach nicht so, aber zu mir war er noch ganz genauso wie er es früher gewesen war. Sanft, liebevoll und immer um meine Sicherheit besorgt. Am liebsten wollte ich für immer mit ihm in dem kleinen Hotelzimmer bleiben, das wir uns genommen hatten, aber nach etwas mehr als einer Woche bekam ich eine Nachricht von Alaric, die mich dazu brachte, auf der Stelle aufzubrechen.

"Ich glaube, wir sollten uns unterhalten", hatte er geschrieben und im Anhang ein Foto geschickt. Darauf war eine Höhle zu sehen, in der eine Menge alte Symbole geritzt worden waren, darunter auch Namen in den alten Runen unserer Heimat. Die Namen unserer Familie. Vermutlich waren meine Geschwister das gewesen, aber auf dem Foto konnte man einen Namen ganz klar erkennen. Malina.

Mein Vater hatte mir versichert, dass er uns helfen würde, Klaus umzubringen, und dass er es auch alleine schaffen würde, die Salvatores zu finden, um einen Plan zu machen, und so ging ich nun alleine ins Salvatore-Anwesen

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Mein Vater hatte mir versichert, dass er uns helfen würde, Klaus umzubringen, und dass er es auch alleine schaffen würde, die Salvatores zu finden, um einen Plan zu machen, und so ging ich nun alleine ins Salvatore-Anwesen.

Ich brauchte nicht lange, um Alaric zu finden, er war die einzige Person im Anwesen und war in Damons Zimmer über einen Tisch gebeugt, auf dem noch mehr Fotos aus der Höhle lagen.

"Ich habe gehört, du hast eine interessante Entdeckung gemacht", begrüßte ich ihn und trat neben ihn an den Tisch. Bei dieser Nähe spannte er sich ein wenig an, aber ich beschloss, das einfach zu ignorieren.

"Das kann man so sagen", antwortete Alaric und holte das Foto mit meinem Namen hervor. "Kannst du mir das erklären?"

"Ich weiß nicht, meine Fähigkeit im Runen lesen ist schon etwas eingerostet", scherzte ich, aber Alaric sah mich nur ernst an.

"Da steht dein Name, Malina."

"Und? Viele Leute heißen Malina, es ist ein ziemlich alter Name", antwortete ich ausweichend.

"Verkauf mich nicht für blöd", meinte Ric wütend. "Ich werde dir nicht glauben, dass das nur ein merkwürdiger Zufall ist. Also hör endlich auf, mich anzulügen und sag mir die Wahrheit."

"Was willst du denn von mir hören?", fragte ich ebenso aufgebracht. "Dass ich meinen Namen in diese Wand geritzt habe? Tja, das habe ich nicht."

"Vielleicht nicht, aber du bist trotzdem damit gemeint, nicht wahr? Deswegen hast du dich auch plötzlich so gut mit Elijah verstanden. Deswegen hast du ihm so sehr vertraut. Du bist ein Teil der Mikaelson-Familie!"

Plötzlich wurde ich ganz ruhig und sah Ric einige Sekunden stumm an, bevor ich aufseufzte. Es hatte keinen Sinn, es weiter zu leugnen, er hatte es ja schon längst verstanden. "Wer weiß alles davon?", fragte ich nur resigniert. Wenn Damon es erfahren hatte, würde er wahrscheinlich bei unserer nächsten Begegnung versuchen, mich umzubringen. Einfach nur aus Prinzip, weil ich es ihm nicht erzählt hatte und er sicher denken würde, dass ich vielleicht auf Klaus' Seite bin.

Alarics Antwort überraschte mich jedoch. "Niemand. Zu deinem Glück kann keiner von uns wirklich Runen lesen und niemand hat sich dafür interessiert, wie die Töchter hießen, die nicht mehr leben. Und als ich es herausgefunden habe, wollte ich erst mit dir reden. Dir eine Chance geben, es zu erklären."

"Das... Das ist...", stammelte ich überfordert. "Danke."

"Bedank dich nicht zu früh. Erzähle mir lieber erst einmal, wieso du niemandem gesagt hast, dass du eine Mikaelson bist."

"Weil es eigentlich keiner wusste. Wie du dir vielleicht schon gedacht hast, war ich eines der Kinder, die angeblich an einer Krankheit gestorben sind, bevor meine Familie hierherkam. In Wahrheit wurde ich jedoch als kleines Kind entführt, von unserer Tante. Eine lange Geschichte, aber letztendlich ist es nur wichtig, dass sie meine Magie ausnutzen wollte, um unsterblich zu werden, und ich mich nach etwa drei Jahrhunderten verwandelt habe, um vor ihr zu fliehen. Seitdem nenne ich mich selbst nicht mehr Mikaelson. Meine Geschwister wussten nicht einmal, dass ich überhaupt noch lebe, niemand wusste das. Katherine hatte es 1864 herausgefunden und mich daraufhin in die Gruft gesperrt und danach hatte ich mir vorgenommen, nie wieder jemandem von meiner Familie zu erzählen. Bis Elijah aufgetaucht ist und es in wenigen Tagen selbst herausgefunden hat. Aber Klaus hat keine Ahnung, dass ich existiere und dabei würde ich es auch gerne belassen. Er hat all meine Geschwister ermordet und im Gegensatz zu ihnen würde ich nach einem Dolch in meinem Herzen nicht wieder aufwachen. Ich will ihn genauso tot sehen wie ihr."

Nachdenklich musterte Alaric mich und nickte langsam, als Zeichen, dass er mir glaubte. "Und wer ist Freya? Wie passt sie in diese Geschichte? Ihr Name stand direkt neben deinem. Gibt es noch eine überraschende Schwester, die plötzlich hier auftauchen wird?"

Als ich ihren Namen hörte, zuckte ich leicht zusammen und atmete tief durch. In letzter Zeit hatte ich diese Geschichte häufiger erzählen müssen als jemals zuvor, und doch wurde es mit keinem Mal leichter. "Freya war meine Zwillingsschwester. Die Erstgeborene der Mikaelsons. Unsere Tante hat uns damals beide mitgenommen. Aber Freya hat die Flucht vor ihr nicht in der Verwandlung in einen Vampir gesucht, sondern in ihrem eigenen Tod. Der Anblick ihres toten Körpers war für mich der ausschlaggebende Punkt, mich in einen Vampir zu verwandeln."

"Das tut mir leid", antwortete Ric leise und ich konzentrierte mich auf die anderen Bilder auf dem Tisch, um mich abzulenken. "Also bist du auch ein Urvampir?"

"Nein. Ich habe meine Magie damals nur genutzt, um einen Vampir zu finden, habe sein Blut getrunken, und mich dann umgebracht. Also bin ich ein ganz gewöhnlicher Vampir. Nur eben ein sehr alter."

Nachdenklich musterte Alaric mich und nahm dann das Foto mit meinem Namen in die Hand.

"Und, wirst du jetzt allen erzählen, wer ich bin?", fragte ich ihn leise und fürchtete mich gleichzeitig vor seiner Antwort.

"Nein, das werde ich nicht", antwortete er dann aber und ich atmete erleichtert aus. "Keinem ist dein Name aufgefallen und ich werde sie nicht darauf hinweisen. Ich kann dir nur raten, es zumindest Damon zu erzählen, bevor er es selbst irgendwann herausfindet, aber ich kann es auch verstehen, wenn du Abstand zum Namen Mikaelson willst. Aber von jetzt an keine Geheimnisse mehr. Wenn du irgendetwas weißt, was uns gegen Klaus helfen kann, dann komm damit einfach zu mir, okay?"

"Versprochen", sagte ich sofort fest und daraufhin warf Alaric das Foto mit meinem Namen in die Flammen. Wahrscheinlich sollte ich mich mehr darüber ärgern, dass diese uralte Inschrift mich verraten hatte, aber das einzige, an das ich denken konnte, während die Flammen das Foto verbrannten, war, dass meine Geschwister selbst damals das Bedürfnis verspürt hatten, auch meinen Namen in ihrer Familie aufzuschreiben, obwohl sie mich noch nie gesehen hatten.

Hidden Past - The Story of Malina MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt